Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Sonntag, 31. Juli 2016

AufGEschnappt und AufGElesen

Gesehen in Gelsenkirchen auf der Horster Straße bei Rewe. Da liegt ein Dixie-Klo in sich versunken. Was ist passiert? Man kann es nur vermuten. Hierzulande herrscht ja ein Wettbewerb, wer die schärfste Currywurst hat. Die einschlägige Literatur nennt diese scharfen Würste schon "Sterbehilfe", "Endstation" oder "Atemblocker". Der Inhaltsstoff, der so scharf macht, nennt sich Capsaicin. Und natürlich kann man den Schärfegrad auch messen. Dafür gibt es eine sogenannte Scoville-Skala, die den Schärfegrad bestimmt.
Aber kommen wir zurück zu dem zusammengesunkenen Dixie-Klo. Ich vermute, da hat jemand eine ziemlich scharfe Currywurst gegessen mit einem Scoville-Wert ganz oben auf der Scala. Ich kann mir vorstellen, dass die Winde, die aus dem Darm kamen, hochenzündlich waren. Das Resultat sieht man hier. Die Feuerwehr hat schlimmeres verhindern können. Es ist allerdings nicht überliefert, wie es um den Benutzer des Dixies steht.


So eine Hochzeit soll für den Bräutigam und die Braut unvergesslich werden. Das müssen sich auch ein paar Scherzkekse aus Hattingen-Blankenstein gedacht haben. Sie haben das Auto des frischgebackenen Ehepaares kunstvoll verziert. Manche würden das auch als Sauerei betiteln, wo doch das Auto für die Besitzer fast ein Heiligtum darstellt. Es sind eine Menge "Post-its" für die Verzierung des Wagens draufgegangen. Ob der Lack hinterher wieder so glänzt wie vorher, weiß ich nicht und ich werde es auch nie erfahren. Braut und Bräutigam werden noch lange zu tun haben, bis das Auto wieder befreit ist.


Dieser Autofahrer wird auch seine Mühen haben, das Auto wieder in seinen Urzustand zu bringen. Alleine mit dem Betätigen des Scheibenwischers wird es wohl nicht getan sein. Selber schuld! Da hat jemand seinen Pkw länger als einen Tag am Rheinufer in Düsseldorf stehen gelassen. Direkt davor verläuft ein sehr staubiger Radweg, der seine Fracht auf diesem Fahrzeug abgeladen hat.



Schwimmen in der Ruhr ist eigentlich nicht so prickelnd, weil es dort Unterströmungen und Strudel gibt. Aber die Hitze verleitet schon mal zu Taten, die etwas Abkühlung bringen. Und wenn dann die Getränke auch noch kühl gehalten werden, umso besser! Die schwimmenden Alkis ließen sich kurz hinter dem Kemnader See von der Strömung treiben. Ich hätte sie verfolgen sollen, denn ein Stück weiter kommt eine kleine Stromschnelle. Ob die Flaschen da heil geblieben sind?




Mittwoch, 27. Juli 2016

Mittagessen auf Schloß Hugenpoet

Meinem Butler habe ich heute frei gegeben, dem Chauffeur aber nicht. Letzterer musste heute den Rolls Royce schrubben. Schließlich will ich mich nicht blamieren. Ich will heute auf Schloß Hugenpoet zu Mittag essen. Da kann ich unmöglich mit einer schmutzigen Karosse vorfahren.
Das Wetter war angenehm, als wir mit unserer Karosse auf den Schloßhof abbogen.


Mein Chauffeur hatte sich wirklich große Mühe gegeben und den Rolls gewachst. Aber kaum waren wir da, zeigte sich auf dem Lack schon wieder eine leichte Staubschicht.
*Seufz
Da kann man nun mal nichts machen. Ich machte dem Chauffeur auch keine Vorwürfe. Dienstboten sind sowieso so schwer zu kriegen. Und wenn, dann haben sie meist einen psychischen Knacks weg. Man darf sie dann nicht zu hart anfassen, sonst kündigen sie.



Gemächlich, aber mit festem Schritt habe ich den Torbogen durchschritten. Dabei erfasste mein eiserner Blick das Schild, welches innen im Bogen angebracht war. So ganz nebenbei nickte ich zustimmend. Der Freiherr von Fürstenberg war mir bekannt. Ihm gehörte auch Schloß Horst. Oder verwechsele ich da was?




Immer noch festen Schrittes gelangte ich in den Innenhof, wo ich mich erstmal orientierte. Man geht ja schließlich nicht jeden Tag auf Schloß Hugenpoet essen. Und schon gar nicht möchte man dahin gehen, wo auch die Proleten essen. Die schmatzen beim Essen und ziehen meist soooo eine Fresse, weil es hier keine Pommes mit Mayo gibt. Nein, mit dergleichen will ich nicht zusammen sitzen.



Im Restaurant wurde ich sehr zuvorkommend behandelt, wie es sich nun mal gehört. Ein Blick auf die Speisekarte offenbarte mir noch einmal, dass ich hier nicht in einer Pommesbude bin. Frederik, so hieß der Kellner, breitete die Karte vor mir aus und zuckte dabei mit keiner Wimper. Ich meine wegen der Preise. Aber es ist nun mal so, dass man nicht auf´s Geld guckt, wenn man hier essen geht.

Die richtige Wahl fiel mir schwer. Sollte ich das gebeizte Zanderfilet mit roten Johannisbeeren, Ingwer und Wildkräutern nehmen oder doch besser das rosa gebratene Stück von der Rehkeule mit Stachelbeeren, Salatherzen, roter Zwiebel und Kartoffelpüree?Alle anderen Gerichte schieden aus. Vor allem das vegane Essen behagte mir gar nicht. Ich habe mich dann für die Rehkeule entschieden.


Nun hätte ich zu gerne gewusst, wie das alles geschmeckt hätte, wenn es tatsächlich so gewesen wäre, wie ich es gerade beschrieben habe. Der Leser wird sich wahrscheinlich schon frühzeitig an den Kopf gefasst und gesagt haben, jetzt dreht er durch. Nein, ich drehe nicht durch. Tatsache ist, ich war mit meinem staubigen Fahrrad da gewesen und hatte kurz vorher eine ganz gewöhnliche fettige Bratwurst im Brötchen mit billigem Senf gegessen. Meine Fantasie ist nur mal wieder mit mir durchgegangen, als ich den Rolls Royce auf dem Parkplatz sah und die Speisekarte gelesen hatte. Die Rache für meine Dreistigkeit folgte auf dem Fuß. Ich musste von Kettwig aus den ganzen Berg hoch fahren bis Bredeney und bin dabei fast gestorben.

Dienstag, 26. Juli 2016

Eine Fährfahrt die ist lustig ...

Die Tage stand ich mal wieder vor der Anlegestelle einer Fähre. Personenfähren haben die Eigenschaft, dass sie nicht jeden Tag fahren. Diese hier fuhr nicht am Montag und Dienstag. Ich war an einem Mittwoch da und hatte Glück. Ich hätte auch nur 2 Kilometer weiter über die Brücke fahren können, aber das ist uncool. Wenn ich schon mal am Rhein bin, wie hier in Rees, will ich auch traditionell mit dem Schiff übersetzen. Das sind die täglichen Gimmicks bzw. Highlights für mich,  die ich gerne annehme. Als ich an der Anlegestelle ankam, war die Fähre gerade unterwegs zum anderen Ufer.


Es war heiß heute! Das Thermometer ist auf über 30 Grad geklettert und hier war nirgends Schatten. Egal, habe ich mir gedacht. Kann ja nicht so lange dauern, bis der wieder zurück ist. Aber leider stand die Fähre da drüben und stand ... und stand ..
Ich dachte so bei mir, warum steigen die Leute da drüben nicht ein. Die stehen da wie angewurzelt und halten die Fähre nur auf.


Kotz, Brech, ich wollte mich schon auf den Sattel schwingen und rüber zur Brücke fahren, da legte das Schiff doch ab. Die Leute drüben sind wie angewurzelt stehen geblieben und sind doch nicht mitgefahren. Ich habe dann gewartet, bis der Kapitän seine Fähre durch den schmalen Kanal gesteuert hatte.


Ja, isses denn!!! Was macht denn der Kapitän da? Da hat man eine superbreite Anlegestelle für die Fähre gebaut und was macht der verkappte Seebär? Er legt daneben an, wo die groben Steine liegen. Die Anlegestelle hatte er nicht getroffen.


Da war ein Kinderwagen auf der Fähre gewesen. Für die Eltern war es nicht lustig, den Wagen über die Steine zu schleppen. Vor allem deshalb nicht, weil es hinterher ja ziemlich steil bergauf ging. Mit meinem Fahrrad hatte ich weniger Mühe.
Die Fahrt über den Rhein kostete 2 Euro. Ist wohl ein Standardpreis, aber meines Erachtens völlig in Ordnung. Außer mir war da noch eine kleine Gruppe Radfahrer, die mit rüber wollte. Drüben in Ress scheint es für den Kapitän interessanter zu sein, denn hier blieb der Dampfer nur kurz stehen. Und dann ging sie schon los, die Fahrt über den Rhein. Die Strömung war stark, genauso wie der Wind, der mir in der Flußmitte um die Nase wehte. Es war eine Wohltat bei der Hitze.




Je näher wir dem anderen Ufer kamen, desto klarer konnte man erkennen, dass die Leute von vorhin immer noch dort an der Anlegestelle standen und sich keinen Zentimeter gerührt hatten. Der Kapitän musste ein wenig stromabwärts fahren um andere Schiffe durchzulassen und um die Anlegestelle nicht zu verpassen. Und als wir fast da waren sah ich dann auch, warum die Leute dort am Ufer sich nicht rührten. Ich hätte es mir denken können. Ich war ja schon mal in Rees gewesen. Zu der Zeit gab es eine Ausstellung mit lebensgroßen Menschenskulpturen im Alltag. Diese Ausstellung ist wohl noch immer in Gange, denn die Leute an der Anlegestelle waren Teil der Ausstellung. Erst wenn man ganz nah war, konnte man zwischen echten Menschen und Skulpturen unterscheiden.




Der Kapitän der Fähre setzte sein Schiff diesmal wenigstens so halbwegs an die Anlegestelle. Bleibt zu hoffen, dass er noch ein wenig übt und demnächst vernünftig ansetzt, damit man auch bequem von der Fähre runter kann.



Montag, 25. Juli 2016

Die Windmühle an der Südsee

Es ist noch gar nicht so lange her, da bin ich den Rhein von Duisburg aus stromaufwärts bis Wesel gefahren. Weiter bin ich nicht gekommen. Das wollte ich heute nachholen und bin zunächst erstmal mit dem Zug nach Wesel gefahren. Die Sonne hat mir ganz schön auf den Pelz geschienen, als ich mich in Richtung Xanten bewegte. Ich war noch nie dort und wusste also nicht, was mich erwartet. In Wesel bin ich über die neue Rheinbrücke gefahren und musste dabei natürlich auch erstmal über die Lippe, die hier in den Rhein mündet.



Ich bin linksrheinisch gefahren und es war eine gute Entscheidung. Die Gegend dort ist so, als ob man im Urlaub ist. Ich bin durch mehrere kleine Orte gefahren, hauptsächlich aber an Bauernhöfen und Kühen vorbei.
In Xanten habe ich mich dann ein wenig aufgehalten. Ich musste ja auch was essen und bin in der Fußgängerzone auf eine Metzgerei gestoßen, die warmen Leberkäse im Brötchen anbot. Dieses Angebot habe ich natürlich angenommen. Und während ich mein Leberkäse-Brötchen aß, fuhr eine Bimmelbahn an mir vorbei. Sofort kamen Erinnerungen an den Urlaub in Oberstdorf hoch, wo wir ständig mit so einer Bahn gefahren sind.


Ich bin ja nun nicht unbedingt der Typ, der in jede Kirche rennt, wenn er eine sieht. Der Dom in Xanten ist zwar wunderschön, aber ich bin trotzdem nicht reingegangen. Ich hatte keinen Drang, das zu tun.


Überrascht war ich aber, in Xanten eine Windmühle zu sehen, die sogar in Betrieb war. In Betrieb heißt, die Flügel haben sich gedreht. Als ich in Holland unterwegs war, habe ich stets vergebens nach Windmühlen Ausschau gehalten. Und hier sehe ich eine auf Anhieb. ist schon seltsam.


Man konnte die Windmühle sogar besichtigen. Aber so wie es aussah, bestand die Besichtigung nur daraus, einen Stock höher auf den Balkon der Mühle zu steigen. Dafür wollte ich keinen Euro ausgeben. Heutzutage ist ja nichts mehr umsonst.

 
Ein Stück weiter durch den Park durch, bin ich auf das Römer-Museum gestoßen. Auch das habe ich links liegen gelassen. Die alten Römer haben noch nie mein Interesse wecken können, außer in den Asterix und Obelix-Heften.



Donnerstag, 21. Juli 2016

Kunst, die kein Mensch braucht!

Keine Frage! Der Phoenix-See in Dortmund-Hörde ist Spitzenklasse. Man braucht zwar ordentlich Geld an den Füßen, um da wohnen zu können, aber das will ja auch nicht jeder. Da wohnen, meine ich! Es reicht, ab und zu mal dahin zu fahren. Hier fließt auch die Emscher, die um den See herum geleitet wird. Früher hatte ich immer gedacht, der See wird von der Emscher gespeist. Dem ist aber nicht so.
Im Rahmen der Emscherkunst gibt es hier auch einige Installationen. Da war zum Beispiel ein Kiosk, der aus Venedig importiert worden ist. Leider habe ich kein Foto davon. Ich wusste nicht, dass das Kunst ist. Würde ich jeden Kiosk fotographieren, hätte ich schon eine anständige Kiosk-Sammlung beisammen. Aber ich sehe keinen Sinn darin. Wie dem auch sei, ich Kunstbanause bin an dem Kiosk vorbeigefahren, ohne ihn entsprechend zu würdigen. Dafür erkannte man sofort auf den ersten Blick, dass das Gebilde auf dem Steg wohl Kunst sein musste. Cloudmaschine nennt sich das. Und wie immer gab es da auch einen Kunst-Scout, der einem erklären sollte, was der Künstler ausdrücken will. Leider hatte der Scout keine Zeit, keine Lust oder sogar beides. Er bzw. sie war mit sich selbst beschäftigt.


Ich glaube, man konnte sogar in diesen Gebilden wohnen bzw. übernachten. Aber mangels genauer Kenntnisse war das nur eine Vermutung von mir. Im Inneren waren lauter kleine Wolkenmaschinen, genauso wie am Steg zum Wasser hin.


Nöö, das ist Kunst, die kein Mensch braucht. So wie dieses nutzlose Gebilde gab es im Rahmen der Emscherkunst noch einige, wobei die mir kein Foto wert waren. Da waren zum Beispiel mitten im Wald Lautsprecher versteckt, aus denen ein unheimliches Getöse kam. Es klang so, als wären da schwere Maschinen am arbeiten. Leider kann man sowas nicht fotographieren. Ich sagte auch der Dame, die dort als Scout arbeitete, dass ich den Mist nicht brauche. Wenn ich im Wald etwas hören möchte, dann bestimmt nicht so einen Höllenlärm.

Na ja! Das war das letzte Kapitel der Emscherkunst. Mehr gibt es nicht. Wer mehr wissen will, der soll die Strecke selbst abfahren.

Dienstag, 19. Juli 2016

Die haben doch´n Vogel...

An der Grenze Castrop-Rauxel-Ickern und Dortmund-Mengede hat die Emschergenossenschaft ein riesiges Hochwasser-Rückhaltebecken gebaut. Das ist schon einige Jahre her und mittlerweile hat sich die Natur dort breit gemacht. Viele seltene Vogelarten haben dort einen neuen Lebensraum gefunden. Sowas ähnliches wünsche ich mir für die Emscher auch in Gelsenkirchen, wenn die Renaturierung mal abgeschlossen ist.




Oberhalb des Rückhaltebeckens restauriert die Emschergenossenschaft einen ehemaligen Bauernhof. Er wird wohl ebenso hergerichtet wie der Quellhof und der Hof an der Mündung in den Rhein. Hier kann man toll spazieren gehen und der Hof wird sich mit der richtigen Gastronomie bestimmt selbst tragen.


An dem Bauernhof gibt es aber noch ein Kunstwerk, das ich richtig gut finde. Es heißt schon was, wenn ich so eine Aussage treffe, da ich ein anerkannter Kunstbanause bin. Aber zunächst habe ich mich gefragt, was das für ein röhrenförmiges Gebilde ist, welches da auf einem kleinen Hügel stand.


Als ich es näher in Augenschein nahm, war ich begeistert. Ein Kunst-Scout bewachte das Teil und erzählte mir auch was dazu. Es war eine Beobachtungs-Station für Ornithologen. Die hatten von hier aus einen perfekten Blick auf das Rückhaltebecken und auf die seltenen Vögel dort.


Ich war angenehm überrascht, als ich die Station besichtigte. So ist manche Wohnung nicht eingerichtet wie diese Station. So richtig gemütlich! Natürlich durfte ich auch reingehen und mich drinnen umsehen.


Durch die großen Fenster an der Röhre konnten die Ornithologen dann alles beobachten und dokumentieren.


Diese Beobachtungs- Station war Teil der Emscherkunst. Nicht ein einziges Mal kam mir der Gedanke, diese Form der Kunst mal kritisch zu hinterfragen. Warum sollte ich auch? Mit dieser Station konnte ich etwas anfangen und sie erfüllte auch noch einen einen sinnvollen Zweck.
Nur ein paar hundert Meter weiter war das schon wieder anders. Da konnte man die Wellenbrecher bewundern, die mitten im Rückhaltebecken aufgestellt worden sind.




Angeblich soll man sehen, dass die Wellenbrecher die Umrisse der Arche Noah darstellen. Dazu muss auf den Turm steigen, der rechts im Bild zu sehen ist. Ich bin da nicht raufgegangen, weil es mich herzlich wenig interessiert hat, wie die Wellenbrecher formiert worden sind.


Angesichts dieser Betondinger inmitten einer Naturlandschaft frage ich mich zum wiederholten Male, ob das wirklich sein muss. Vor allem, wer bezahlt diesen Mist eigentlich? Die Wellenbrecher sind ja bestimmt nicht billig und die Künstlerin bestreitet durch diese Verarsche ihren Lebensunterhalt. Aber lassen wir das besser.

Montag, 18. Juli 2016

Ein Gockel in Lünen

Manchmal hat man so Tage, da ist die Ausbeute an sehenswerten Dingen oder Landschaften sehr gering. Ein solcher Tag war heute. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mir kein Ziel gesetzt hatte. Ich bin einfach drauflos gefahren. Weil ich gestern in Richtung Westen gefahren bin, habe ich mir heute mal den Osten vorgenommen. Und weil gerade die Regionalbahn kam, bin ich mit dem Zug zunächst bis Herne-Börnig gefahren und habe die Tour von da aus gestartet. Blöd war nur, dass ich in Fahrtrichtung links in den Zug eingestiegen bin und erst hinterher merkte, dass die Tür gegenüber kaputt war. In Herne-Börnig musste ich rechts aussteigen und mich deswegen mit dem Fahrrad durch den Waggon quälen. Die Gänge sind ja nun nicht so toll breit, dass ein Fahrrad da bequem durchpasst.
Wie dem auch sei, ich bin bis Henrichenburg geradelt, aber am Schiffshebewerk vorbei. Das kenne ich schon. Ich muss nicht alles doppelt und dreifach sehen. Seepark Lünen habe ich auf einem Schild gelesen. Warum nicht mal dahin? Und schon bin ich losgeradelt.
Unterwegs bekam ich Hunger. In Brambauer erwischte ich so einen Hähnchen-Onkel, dem ich einen halben Flattermann abkaufte. Da essen wollte ich ihn aber nicht. Ich habe mich auf die Suche nach einem ruhigen schattigen Plätzchen gemacht, möglichst ohne Fliegenschwärme. Ich bin dann auch nach einer Viertelstunde sehr erfolgreich an so einen Platz gekommen, wo mich niemand störte.




Frisch gestärkt bin ich dann weiter der Beschilderung gefolgt. Und irgendwann war ich dann wieder am Kanal. Zuerst habe ich gedacht, dass dieser blöde Hafen der Seepark ist. Man weiß ja nie, wie die Sesselfurzer ihre Industriebrachen nennen. Ein alter Kran stand auch da zur Zierde.







Aber das war nicht der ausgeschilderte Seepark. Der eigentliche Seepark kam einen knappen Kilometer dahinter. Kernstück dieses Parks war der Badesee mit seinem Strand. Eintritt wurde nicht verlangt. Dafür war der Badesee aber auch nicht bewacht und es gab keine Ordnungskräfte. Jeder war für sich selber verantwortlich. Ich habe die Bilder aus respektierlicher Entfernung gemacht. Besser ist das! Sonst denkt nachher noch jemand, ich wäre ein Spanner und ich kriege den Arsch voll.






Direkt am Badesee gab es auch noch ein Schloß. Weil ich gerade schon mal da war, bin da auch hin. Den Namen habe ich allerdings vergessen. Ich habe auch keine Lust, jetzt noch danach zu googeln. So toll war das nun auch wieder nicht.


Da haben aber wirklich noch welche drin gewohnt. Und bestimmt waren das keine armen Leute, wenn ich mir die Autos so betrachte, die dort auf dem Hof standen. Am Tor waren doch tatsächlich Namen an den Briefkästen. Neugierig habe ich mal geguckt und irgendeinen Adelstitel erwartet. Aber leider standen auf den Briefkästen nur Allerweltsnamen. Vor allem der Mieter "Keine Zeitungen" ist häufig in solchen Behausungen anzutreffen, so wie hier auch. Noch häufiger kommt der Mieter "Keine Werbung" vor, aber hier wohnte er wohl mal nicht.


Ja, ich weiß! Der Kalauer mit den Namen hat schon einen soooo langen Bart und man kann überhaupt nicht mehr darüber lachen. Aber ich musste den trotzdem bringen, weil ich nun mal enttäuscht war, dass kein "Freiherr von und zu" an den Briefkästen zu lesen war.



Nach dem Schloßbesuch habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Zunächst habe ich es mir einfach gemacht und bin einfach an der Lippe entlang gefahren.

Aber irgendwann ging das nicht mehr. In Höhe der Abfallfirma Remondis musste ich wieder auf die Straße. Dieses Remondis, das ist schon eine Stadt für sich, so riesig ist deren Gelände und auch deren Bauten. Es ging dann weiter über Datteln, Recklinghausen-Nord und Herten bis nach Gelsenkirchen-Resse. Der Rest war ein Kinderspiel.