Es ist, als ob es gestern gewesen ist. Damals hieß der Oberbürgermeister Oliver Wittke. Es sei am Rande bemerkt, dass ich ihn nicht gewählt hatte. Der OB fuhr am 27.06.2004 die Straßenbahn der Linie 301 vom Kärntener Ring bis zur Haltestelle Buerer Straße. Sicherlich keine Meisterleistung. Grund war die Fertigstellung des neuen Verknüpfungspunktes.
Am 21.11.2016 haben sich die beiden Oberbürgermeister von
Gelsenkirchen und Bochum in Wattenscheid am August-Bebel-Platz
getroffen. Das Besondere daran war wieder, dass die Oberbürgermeister mit der
Straßenbahn kamen, auch von ihnen gefahren wurden und sich hier in der
Mitte begegneten. Am August-Bebel-Platz wartete schon die Musikkapelle,
denn die Bahnen sollten hier und heute getauft werden.
Die Anfahrt der Oberbürgermeister war gut
geplant, denn sie kamen so ziemlich gleichzeitig an. Der eine aus
Richtung Bochum, der andere aus Richtung Gelsenkirchen. Wie unser OB
Frank Baranowski hinterher gestand, hatte er schon etwas Respekt vor dem
Fahrzeug. Im U-Bahn-Tunnel in Gelsenkirchen hätte er auf 70 km/h
beschleunigen können, traute sich aber nur 50 km/h zu. Naja, und wie er
da um die Ecke kam auf den August-Bebel-Platz, da konnte man das nur als
eiern bezeichnen, aber nicht als fahren. Das soll jetzt aber nicht als
Wertung verstanden werden. Schließlich wird man nicht als
Straßenbahnfahrer geboren und das war immerhin die erste Fahrstunde für
den OB. Nein, unser OB hat Gelsenkirchen nicht blamiert. Er hat alles
gegeben.
Ja, und dann hat unser OB die Straßenbahn kaputt
gemacht. Er hat die Flasche mit Schmackes an die Bahn geworfen und sie
auf den Namen "Ückendorf" getauft. Der Bochumer OB hat das gleiche mit
seiner Bahn gemacht und sie auf den Namen "Wattenscheid" getauft.
Natürlich haben sich die Journalisten und Fotographen um die besten
Fotos gerissen. Da habe ich als Laie nur aus der
"Arme-Leute-Perspektive" knipsen können. Ist aber nicht schlimm gewesen.
Schließlich verdienen die ihr Geld damit, während ich zu meinem
Vergnügen da stand.
Die Bahn selber sieht für meine Begriffe sehr gut
aus. Sie ist nicht mehr so trist weiß und das Blaue passt zu
Gelsenkirchen genauso wie zu Bochum. Beide Fußballvereine tragen ja
Blau. Der Blick in das Innere fand ebenso Gefallen. Die Sitze waren
etwas breiter. Vor allem aber bot der Innenraum jetzt mehr Platz für
Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren.
Nach der Taufe ging das übliche Procedere los.
Jeder OB hielt eine Rede, wie es sich gehört, zwischendurch nur mal
unterbrochen von der Bogestra-Kapelle. An dieser Stelle mal ein dickes
Lob an die Musiker. Die haben wirklich professionell gespielt.
Nach der Rede wurden die Stadtoberhäupter noch
dazu verdonnert, den Kuchen anzuschneiden und zu verteilen. Die Stücke
von unserem OB waren deutlich kleiner als die vom Bochumer OB. Ich
verzichte aber jetzt darauf, daraus meine Schlüsse zu ziehen. Ich bin
dann eben zweimal hingegangen und habe zwei kleine Kirschkuchen statt
einem großen gegegessen. Ach ja, und Kaffee gab es auch.
Neeeee, was ist das schön, Rentner zu sein. Ganz
spontan habe ich heute zu meiner Frau und meinem Sohn gesagt: "Komm,
lass uns nach Wattenscheid zur Taufe der Variobahn fahren!" Früher
konnte ich das nicht, weil ich den ganzen Tag auf der Arbeit war. Jetzt
genieße ich diese kleinen Freiheiten und merke, dass mir früher viel
entgangen ist. Auch wenn die Taufe auf´s Jahr gesehen nichts Besonderes
war, so hat es mir doch rundum gefallen.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Donnerstag, 24. November 2016
Wie kommt denn der Ölfleck da hin?
Wir haben zwar eine blaue Tonne, aber trotzdem fällt manchmal so viel
Papier an, dass ich unseren Behälter nicht überstrapazieren will und
suche deshalb den öffentlichen Altpapier-Container auf. Mit Fahrrad und
Anhänger mache ich mich auf den mitunter gefährlichen Weg. Gefährlich
deshalb, weil ich als Gespann nicht so wendig und schnell bin gegenüber
einer Solofahrt. Das soll aber nicht das Thema sein.
An der Braukämper Straße, direkt neben der Werkstatt für Behinderte, stehen solche Container.
Nun bin ich aber nicht der Einzige, der dort Papier und Pappe entsorgt. Hauptsächlich sind es Autofahrer, die hier halten und ihren Müll einwerfen. An sich ist das nichts Besonderes, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass nicht ein einziges Auto vorschriftsmäßig am Straßenrand hält. Durchweg alle Müllentsorger fahren auf den Radweg und machen ihn dicht. Ich übertreibe nicht, wenn ich schreibe "alle". An dem Container ist mittlerweile ein großer Ölfleck, der bestimmt nicht von den Fahrrädern verursacht wurde.
Es ist nun nicht so, dass ich mit Sicherheit sagen könnte, für die Behinderten der Werkstatt nebenan würde das eine Gefahrernquelle darstellen. Ich kann es nicht sagen, weil ich solche Gefahrensituationen an dieser Stelle noch nicht erlebt habe. Aber es wird sie bestimmt geben, davon bin ich überzeugt. Für mich als Radfahhrer bedeutet es aber regelmässig eine Unterbrechung meiner Fahrt. Seit die Horster Straße eine einzige Baustelle ist, fahre ich meist hier lang. Ich muss abbremsen, weil die Müllentsorger so vertieft in ihre Arbeit sind, dass sie mich gar nicht wahrnehmen. Ich habe auch keine Möglichkeit auszuweichen, weil das Auto ja eine künstliche Engstelle geschaffen hat. Klingeln bringt auch nichts. Das nehmen die auch erst wahr, wenn ich kurz vor der Engstelle bin und dann wissen sie nicht, in welcher Richtung sie Platz machen sollen. Ein unangenehmer Nebeneffekt ist das Anhalten auch noch, weil es hier in Richtung Gladbeck bergauf geht. Mir geht also der Schwung verloren.
Ich habe mich dann auch mal getraut, völlig emotionslos einen solchen Kandidaten zu fragen, warum er auf dem Radweg und nicht auf der Straße parkt. Der sagte mir, dass er den Verkehr nicht behindern will und er deshalb auf dem Radweg parkt. Ich sagte ihm, dass auf der Straße kein Halteverbot ist und dass es auch keine Hauptverkehrsstraße ist, wo man einen Stau verursacht. Es ist also erlaubt, auf der Straße zu halten. Auf dem Radweg ist es verboten und ich werde als Radfahrer massiv behindert. Wo ist denn da die Logik, habe ich ihn gefragt (immer noch unaufgeregt und freundlich). Eine Antwort habe ich nicht bekommen. Plötzlich machte er dicht und murmelte was von "Lassen sie mich doch in Ruhe".
An der Braukämper Straße, direkt neben der Werkstatt für Behinderte, stehen solche Container.
Nun bin ich aber nicht der Einzige, der dort Papier und Pappe entsorgt. Hauptsächlich sind es Autofahrer, die hier halten und ihren Müll einwerfen. An sich ist das nichts Besonderes, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass nicht ein einziges Auto vorschriftsmäßig am Straßenrand hält. Durchweg alle Müllentsorger fahren auf den Radweg und machen ihn dicht. Ich übertreibe nicht, wenn ich schreibe "alle". An dem Container ist mittlerweile ein großer Ölfleck, der bestimmt nicht von den Fahrrädern verursacht wurde.
Es ist nun nicht so, dass ich mit Sicherheit sagen könnte, für die Behinderten der Werkstatt nebenan würde das eine Gefahrernquelle darstellen. Ich kann es nicht sagen, weil ich solche Gefahrensituationen an dieser Stelle noch nicht erlebt habe. Aber es wird sie bestimmt geben, davon bin ich überzeugt. Für mich als Radfahhrer bedeutet es aber regelmässig eine Unterbrechung meiner Fahrt. Seit die Horster Straße eine einzige Baustelle ist, fahre ich meist hier lang. Ich muss abbremsen, weil die Müllentsorger so vertieft in ihre Arbeit sind, dass sie mich gar nicht wahrnehmen. Ich habe auch keine Möglichkeit auszuweichen, weil das Auto ja eine künstliche Engstelle geschaffen hat. Klingeln bringt auch nichts. Das nehmen die auch erst wahr, wenn ich kurz vor der Engstelle bin und dann wissen sie nicht, in welcher Richtung sie Platz machen sollen. Ein unangenehmer Nebeneffekt ist das Anhalten auch noch, weil es hier in Richtung Gladbeck bergauf geht. Mir geht also der Schwung verloren.
Ich habe mich dann auch mal getraut, völlig emotionslos einen solchen Kandidaten zu fragen, warum er auf dem Radweg und nicht auf der Straße parkt. Der sagte mir, dass er den Verkehr nicht behindern will und er deshalb auf dem Radweg parkt. Ich sagte ihm, dass auf der Straße kein Halteverbot ist und dass es auch keine Hauptverkehrsstraße ist, wo man einen Stau verursacht. Es ist also erlaubt, auf der Straße zu halten. Auf dem Radweg ist es verboten und ich werde als Radfahrer massiv behindert. Wo ist denn da die Logik, habe ich ihn gefragt (immer noch unaufgeregt und freundlich). Eine Antwort habe ich nicht bekommen. Plötzlich machte er dicht und murmelte was von "Lassen sie mich doch in Ruhe".
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