Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Freitag, 3. März 2017

Der Schuhbaum und der Radschnellweg

Morgens schien noch die Sonne und es war sogar ein bißchen warm. Genau das richtige Wetter, um mal ganz spontan ohne Vorbereitung eine große Runde zu drehen. Für den Nachmittag hatten sie Wolken angesagt, aber keinen Regen. Bei Rewe Schulmeyer habe ich mir eine Frikadelle im Brötchen für den Hunger unterwegs gekauft. Das reicht mir völlig. Ich will ja nicht träge werden.
Nach kurzer Zeit war ich dann auf dem Emscherweg in Richtung Duisburg unterwegs.


Hinter dem Bernepark ging es dann am Kanalufer weiter bis zum Stadion von Rot-Weiß-Oberhausen. Bevor ich auf den grünen Pfad abgebogen bin, sah ich diesen seltsamen Baum mit seinen Schuhen in den Ästen.



Ich hatte keine Idee, was diese Schuhe bedeuten sollten. Auch jetzt im Nachhinein konnte mir Tante Google keine erschöpfende Antwort geben. Es wird wohl so gewesen sein, dass einer ein paar Schuhe hochgeworfen hat und alle anderen haben es nachgemacht. Ganz schön bekloppt!

Über den grünen Pfad bin ich dann nach Dinslaken gefahren an die Emschermündung. Heute waren jede Menge Möwen auf der Emscher und suchten wohl Nahrung.Es war beeindruckend, wenn die Vögel in der Masse alle auf einmal hochgeflogen sind, eine Runde gedreht hatten, um sich anschließend wieder auf das Wasser zu setzen. Es erinnerte mich an den Hitchcock-Thriller "Die Vögel".


Der Rhein war gut voll, um es mal salopp zu formulieren. Als Hochwasser würde ich das noch nicht bezeichnen, aber einige Wiesen standen unter Wasser.



Oben auf dem Rheindeich hat es gezogen wie Hechtsuppe. Dazu war es kalt und es fing auch an zu fisseln. Ursprünglich wollte ich ja mit der Fähre ans andere Ufer und dort weiterfahren. Aber es machte keinen Spaß, deshalb bin ich auf der Seite geblieben und über Straßen nach Duisburg reingefahren. In den Häuserschluchten war das Wetter auf einmal erträglich. Es hatte aufgehört zu regnen und der Wind hatte ebenfalls nachgelassen.
In Ruhrort habe ich noch kurz einen Blick auf den Hinterkopf von Poseidon geworfen, dem Pendant vom Herkules auf dem Nordsternturm.


Ich habe dann die Richtung beibehalten und bin an der Ruhr weiter. Der Wind war hier erträglich. Hinter dem Wehr von Duisburg-Meiderich war der Weg dann auch nicht mehr so offen und bot keine Angriffsfläche für den Wind.


So langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und ich musste überlegen, wie ich nach Hause komme. In Mülheim am Wasserbahnhof bin ich abgebogen zum Hauptbahnhof. Dort hatte ich die Wahl, den Zug zu nehmen oder auf der Radautobahn "RS1" weiterzufahren, die bis Essen-Uni bereits fertig war. Ich habe mich dann für den RS1 entschieden. Er begann direkt am Hauptbahnhof.


In Richtung Duisburg war der Radschnellweg noch eine Baustelle. Es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis er durchgängig zum Rhein fertig ist.



Von Mülheim bis Essen braucht man ca. 30 Minuten. Es ist also wirklich eine Alternative, vor allem weil es keine nennenswerten Steigungen gibt. Die Fahrbahn ist 4 m breit und hat für Fußgänger einen Extra-Weg. Während der Fahrt wird man von jede Menge Zügen begleitet, vom ICE bis zur S-Bahn. Leise ist der Schnellweg also nicht. Spannend, was das Panaroma angeht, ist er ebenfalls nicht. Ich würde sogar sagen, er ist langweilig. Aber so ein Schnellweg ist nun mal nicht als Sight-Seeing-Tour gedacht sondern nur für die schnelle, kreuzungsfreie Fahrt.



Leider endet der RS1 an der Uni in Essen. Ich musste über Stadtstraßen nach Hause. Normalerweise wäre ich am Borbecker Bach langgefahren. Aber dafür war es schon zu spät. Im Sommer wäre das aber eine Option, wenn es nicht so früh dunkel wird.