Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Mittwoch, 12. September 2018

Ein Schluck aus der Emscher

Wenn es nicht gerade regnet, dann ist die Emscher eher seicht, wie man hier unschwer in Höhe der Brücke Münsterstraße erkennen kann. Ein Tier, welches hier in die Emscher fällt, hätte noch irgendwie eine Chance, ans Ufer zu kommen.



Weiter oben in Höhe des Nordsternparks sieht es schon anders aus. Das Ufer ist steiler und ziemlich glitschig. Hier ist es unmöglich, ohne fremde Hilfe wieder rauszukommen. So muss es wohl auch diesem Fuchs ergangen sein. Es sieht fast so aus, als ob er einen Schluck Wasser aus der Emscher trinken wollte. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie er um sein Leben gekämpft haben muss, bevor er hier angeschwemmt wurde. Armes Tier!



Montag, 13. August 2018

Nur Gauner im Internet

Da versuchen wieder mal einige Gauner, an meine Daten zu kommen. Ich gehe nicht davon aus, dass sie mir etwas Gutes tun wollen.
Vorhin habe ich eine E-Mail von Amazon bekommen, dass mein Kundenkonto aufgrund von Sicherheitsbedenken gesperrt wurde. Ha, ha, ich habe gar kein Konto bei Amazon. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas bei Amazon gekauft und werde es auch nie tun.
Hütet euch also vor solchen Mails.


Freitag, 23. März 2018

Kein Entkommen aus dem Beckhausener Kessel

Zugegeben, der Titel klingt etwas reißerisch und einen Beckhausener Kessel gibt es auch nicht. Aber so ungefähr trifft es zu, wenn man das Gejammer und Geschimpfe der Autofahrer in den sozialen Netzwerken liest. Angeblich soll man nicht rein- und nicht rauskommen. Seit Mittwoch ist die Horster Straße am Bahnübergang Buer-Süd voll gesperrt, die Baustelle auf der Horster Straße zwischen Emil-Zimmermann-Allee und dem REWE entzückt die Autofahrer auch nicht gerade und die Uferstraße ist auch noch bis nächstes Jahr gesperrt. Es existiert also keine vernünftige Ost-West-Anbindung in Gelsenkirchen, wenn man mal von der Florastraße im Süden absieht. Als Geheimtipp galt da die Ekhofstraße und die Flurstraße. Entsprechend hoch war dort auch das Verkehrsaufkommen, obwohl es eigentlich nicht als Durchgangsstraße gedacht war.
Und nun ist die Flurstraße und die Ekhofstraße wegen Straßenbauarbeiten ebenfalls dicht. Die Wut der Autofahrer richtet sich hierbei an die Kommunalpolitiker, die als Dummköpfe und schlimmeres bezeichnet werden.

Heute bin ich die Strecke mit dem Fahrrad mal abgefahren. Ich habe ja sonst nichts zu tun. Schon von weitem waren auf dem Kärntener Ring die Warnbaken und Schilder zu sehen, die auf die Baustelle am Bahnhof Buer-Süd aufmerksam machten.



Man sah in der Ferne auch, wie ein Pkw drehte, der vorher noch an mir vorbeigefahren ist. Manche Leute sind eben so. Da kann ein überdimensionales riesengroßes Schild stehen, das auf eine Sackgasse hinweist, trotzdem fahren sie da hinein. Sie haben wohl die Hoffnung, dass das Schild lügt oder einfach nur so zum Spaß aufgestellt wurde. Eine andere Erklärung habe ich dafür nicht. Die eine Woche Straßensperrung hat auch Vorteile. Die Anwohner haben es plötzlich ruhig, zumal hier sonst abends die Bekloppten mit ihren aufgemotzten Wagen und dicken Auspüffen ihre Rennen veranstalten.


Die Autofahrer hatten sich bereits ausgiebig darüber beschwert, dass die Sperrung des Bahnübergangs eine empfindliche Störung des Verkehrs darstellt. Von Staus war die Rede und unzumutbaren Fahrzeiten, die man deshalb hat. Ich konnte aber nichts davon entdecken. Auch die Einmündung Kampstraße zeigte keine Besonderheiten, die einen Stau vermuten ließen. Alles war wie immer. Der Verkehr floß zügig ab.
Hier mal ein paar Eindrücke von der Baustelle.









Auf der Suche nach dem Rückstau bin ich dann die Horster Straße Richtung Buer weitergefahren. In Höhe Emil-Zimmermann-Allee sind die Bauarbeiten in vollem Gange. Aber auch hier konnte ich keinen Stau ausmachen, weder auf der Horster Straße noch auf der Emil-Zimmermann-Allee.



Mangels Stau bin ich ein Stückchen zurück gefahren und dann am Bahnwärterhäuschen über die Hugo-Trasse zur Flurstraße. Aber auch hier konnte ich keinen Stau entdecken. Wo sollte der auch herkommen? Die Umleitung kostet den Autofahrer gerade mal 2 bis 3 Minuten mehr Zeit. Es gibt auf der Umleitungsstrecke auch keine Ampel, die den Verkehr irgendwie ausbremsen könnte. Warum also in aller Welt jammert der Autofahrer so über diese Baustelle? Wahrscheinlich staut sich der Verkehr nur während der Spitzenzeiten im Berufsverkehr. Aber solche Staus entstehen auch ohne Baustelle.



Dass die Straßenbauarbeiten dringend notwendig sind, kann man erkennen, wenn man sich den Straßenbelag ansieht. Er ist löchrig wie ein Schweizer Käse.


Und weil ich nun mal gerade unterwegs auf Baustellentour war, bin ich auch noch zur Hafenmundbrücke an der Uferstraße gefahren. Staus gab es dort im Umfeld der Baustelle übrigens auch nicht.




Donnerstag, 22. März 2018

Das Waagehaus wird fallen

Man möge mir verzeihen, dass ich die Bilder vom Waagehaus so lose zwischen dem Text platziert habe. Diese Bilder dienen einerseits der Erinnerung, andererseits der Auflockerung des folgenden Textes. Ich versuche mich hier an einer Chronik der Ereignisse, so wie ich sie erlebt und empfunden habe. Entsprechend unvollständig ist dieser Beitrag also.


Das Waagehaus ist das letzte Relikt einer Zeit, als der Stadtteil Horst durch den Galopp-Rennsport weltweit bekannt war. Ich erinnere mich genau daran, dass selbst der Scheich Al Maktoum von Dubai hier seine Pferde laufen ließ. Im Waagehaus wurden die Jockeys gewogen. Aus Gründen der Chancengleichheit wurden dann Bleiplatten in die Satteltaschen gepackt, damit die leichteren Jockeys keinen Vorteil gegenüber den schwereren hatten. Über die Gewichte wurde auch die Chancengleichheit zwischen den Pferden hergestellt.
Die Rennbahn ist von Rudolf Rose begründet worden, dem auch ein Denkmal gesetzt wurde. Zuletzt befand es sich nicht gerade würdevoll rechts vom Waagehaus im Gestrüpp.




Die Galopprennbahn wurde geschlossen, die Tribünen dem Erdboden gleichgemacht und das Bauland vermarktet. Stehen geblieben ist das Waagehaus, das als Kindertagesstätte angedacht war. Aber schon bald hieß es, dass das Waagehaus abgerissen werden sollte, um einem Neubau Platz zu machen. Auch aus dem Grund, Klarheit zu schaffen, wurde das Thema Waagehaus auf der Sitzung der Bezirksvertretung-West am 21.2.2017 auf Antrag der SPD- und CDU-Fraktion behandelt. Ebenfalls anwesend waren die Vertreter von VivaWest Herr Wiesemann und Herr Grothues.
Bezirksbürgermeister Joachim Gill sprach in seiner Eröffnungsrede von einem "Schmuckkästchen", das an die glorreiche Zeit der Galopprennbahn erinnere und dessen Abriss einen empfindlichen Nerv bei den Bürgerinnen und Bürgern und der Ortspolitik traf. Joachim Gill erinnerte auch daran, dass der damalige Vorsitzende der Geschäftsführung des THS-Immobilienkonzerns, Professor Karl-Heinz Petzinka, eine eindeutige Zusage gegeben hatte, das Waagehaus zu erhalten.


Die Zusage von Professor Petzinka galt als Glücksfall und verschaffte der THS damals einen ungeheuren Vertrauensbonus. Eigentlich war das Waagehaus in guten Händen, wenn man bedenkt, dass die Nutzbarkeitmachung der Jahrhunderthalle in Bochum und auch der Zeche Nordstern zu den Projekten von Professor Petzinka gehörten. Aber dann ist er plötzlich Mitte des Jahres 2011 freigestellt worden, ohne dass sich der Konzern dazu äußerte. Die Folge war ein Hinhalten und Vertrösten, wenn mal bezüglich der Nutzung des Waagehauses nachgefragt wurde. 



In der Sitzung vom 21.2.2017 wurde auch noch mal der Zustand und die bisherige Nutzung erläutert. So ist das Gebäude 2008 teilsaniert worden und diente als Vermarktungsbüro für die umliegenden Grundstücke. THS bzw. VivaWest investierten hier ca 300 000 Euro. Zum Schutz der Bausubstanz ist das Waagehaus im Winter beheizt worden. Im Verlauf der Jahre sind dann noch Wasser- und Vandalismusschäden hinzu gekommen, die Kosten von insgesamt 70 000 Euro verursachten. VivaWest versuchte, verschiedene Nutzungskonzepte für eine Kinderbetreuung mit verschiedenen Trägern zu realisieren. Dazu ließ sie sieben Machbarkeitsstudien erstellen, die alle eine stark eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit des Waagehauses bescheinigten. Abhilfe hätten hier nur ein paar Anbauten geschaffen, die vom Ergebnis her aber die finanziellen Aufwendungen nicht rechtfertigen würden. 
Im Sommer 2016 trat ein weiterer Wasserschaden auf, der zu starker Schimmelbildung und Schäden am Tragsystem führten. Ein daraufhin erstelltes Gutachten bescheinigte dem Waagehaus erhebliche Schäden an der Bausubstanz und eine starke Schiefstellung des Gebäudes. Zu der Schieflage des Gebäudes stellte Herr Wiesemann von VivaWest klar, dass sie nicht auf Bergschäden zurückzuführen ist. Ein Komplettabbruch wäre also die wirtschaftlichste und technisch sinnvollste Lösung.
Zwischen der GGW und der damaligen THS ist vertraglich vereinbart worden, das Waagehaus zu erhalten. Ein Abriss wäre nur möglich, wenn durch Gutachten bewiesen wird, dass die Gebäudesubstanz sich so verschlechtert hat, dass sie unwirtschaftlich ist.



Im Jahre 2000 ist von Seiten des Landesamtes für Denkmalpflege ein Schutz als Denkmal abgelehnt worden. Begründet wurde das durch die zahlreichen Veränderungen, die das Haus im Laufe der Jahre erhalten habe. Auch eine erneute Einschätzung im Januar 2017 brachte kein anderes Ergebnis, außer dass sich die Bausubstanz erheblich verschlechtert hatte.
Herr Gill machte den Vorschlag, dass VivaWest einen Workshop errichten solle, in den Vorschläge für die Folgenutzung des Waagehauses einfließen würden.  Der Vorschlag von Herrn Gill war die Folge der Bitte von Herrn Grothues, die Ideen zu bündeln und an VivaWest weiterzureichen. Dieser Workshop ist nie eingerichtet worden. Ansonsten betonte Herr Grothues, dass VivaWest auch weiterhin ein guter Nachbar sein wolle. Gleichzeitig beklagte er aber auch, dass es in den letzten 10 Jahren nicht gelungen ist, eine vernünftige Planung für das Waagehaus vorzulegen.


Die Initiative zur Rettung des Waagegebäudes mobilisierte in der Folgezeit die Horster Bürgerinnen und Bürger für eine Unterschriftenaktion. Bis Ende April 2017 kamen mehr als 3000 Unterschriften zustande. 
Die Unterschriften wurden dann am 11. September 2017 VivaWest-Geschäftsführer Ralf Giesen übergeben. In der Zwischenzeit fanden auch Begehungen statt, u.a. mit Beteiligung des Horster Handwerksmeistervereins. Das Urteil war eindeutig, dass ein Abriss billigerer wäre als eine Renovierung.

Am 1.2.2018 beantragte VivaWest dann den Abriss des Waagehauses, was in der folgenden Sitzung der Bezirksvertretung-West zu Irritationen führte. Ein entsprechender Bürgerantrag der Initiative zur Rettung des Waagehauses musste aus formalen Gründen abgelehnt werden. Die Bezirksvertretung konnte nicht anders handeln, trotzdem hat man sie im Nachhinein stark dafür kritisiert. Zu Unrecht, wie ich finde.




Mittlerweile ist das Waagehaus eingezäunt und mit einem Sichtschutz versehen. Es wird nun entkernt und dann wahrscheinlich abgerissen. Es soll angeblich eine Erinnerungstafel geben, die wer weiß wo zu sehen sein wird. Ich persönlich muss die nicht unbedingt haben. Meine Erinnerungen an die Galopprennbahn sind noch sehr lebendig. Das reicht mir. Meine Kinder und Enkelkinder haben wenig Interesse an etwas, was sie nicht kennen.



Montag, 8. Januar 2018

Abgesoffen

Nach der kleinen Stippvisite am Samstag mit der Familie in Duisburg-Ruhrort, bin ich am Sonntag noch mal alleine mit dem Fahrrad hingefahren. Ursprünglich wollte ich von Ruhrort aus der Ruhr bis Mülheim folgen. Ich habe es mir dann aber anders überlegt.
Die Anfahrt nach Ruhrort war diesmal problemlos. Ich war ja alleine und nicht auf Fahrstühle angewiesen. Pünktlich war ich in Essen-Altenessen am Bahnhof und habe die S 2 um 11:09 Uhr nach Oberhausen genommen. Um 11:31 Uhr ist die RB 36 von Oberhausen nach Ruhrort gefahren. Um viertel vor 12 Uhr war ich dann am Ziel. Ich bin zunächst mal zum Rhein-Orange gefahren, um zu sehen, wie es dort aussieht. Wie erwartet, stand es unter Wasser. Da, wo sich sonst die Radler treffen am Zufluß der Ruhr zum Rhein, gurgelte die Strömung.

 Blick auf Rhein-Orange

 Aussicht auf die gegenüberliegende Rheinseite


Blickrichtung Rheinbrücke Neuenkamp

 Gute Bremsen sollte man schon haben, wenn man da runter will.

 Ich hätte dem Ömmes (Poseidon) auf der Speditionsinsel gegönnt, dass er auch absäuft. Aber leider war das nicht der Fall. Der stand auf dem Trockenem. Ich bin dann nicht weiter Neuenkamp weitergefahren sondern die Ruhr zurück Richtung Wehranlage Meiderich.


Ruhrschifffahrtskanal, der in Meiderich in den Rhein-Herne-Kanal abzweigt

Die Pumpstationen für Ölschiffe haben still gelegen. Ob sie nun still standen wegen des Hochwassers oder weil Sonntag ist, weiß ich nicht.



Vor der Karl-Lehr-Brücke geht es normalerweise in einer Kurve auf den Leinpfad Richtung Meiderich. Die Kurve ist allerdings abgesoffen und der Leinpfad natürlich mit. Hier hilft auch kein "Füße hoch und durch" mehr. Man muss schon oben bleiben.


Auf der anderen Seite der Brücke sieht es nicht viel besser aus. Der Papierkorb ragt gerade noch aus dem Wasser.


Und wie man sieht, ist das Wehr von Meiderich eigentlich kein Wehr mehr. Der Rhein ist mittlerweile auf gleicher Höhe wie die Ruhr.



Hier noch mal der Blick auf das Wehr von der Karl-Lehr-Brücke aus. Rechts ist das Wehr zu sehen und links die Schleuse in den Rhein-Herne-Kanal.



Über die Karl-Lehr-Brücke bin ich weiter nach Ruhrort zum Vincke-Kanal gefahren. Nur wenn man weiß, wie tief es normalerweise hier runtergeht, kann man das Ausmaß der Wassermassen erfassen.


Ich wollte ja eigentlich die Promenade an der Schifferbörse runterfahren. Aber die war voll von Menschen und deshalb habe ich mir das nicht angetan. Auf dem wasser war kaum noch Platz für all die Schiffe, die wegen des Hochwassers nicht fahren konnten bzw. wollten.


Ich bin dann besser außen rumgefahren und die Straße zum Hafenmeister wieder runter. Und wie immer gibt es genug Pkw-Fahrer, die fahren ebenfalls bis zur Wasserkante, nur um nicht zu viel laufen zu müssen.


Die Mühlenweide stand komplett unter Wasser. Der Hafenmeister hatte einen eigenen Steg, um trockenen Fußes in seine Bude zu kommen.


Die Uferpromenade trennte nur noch ein knapper Meter vor der Überflutung. Ich denke aber, so hoch wird das Wasser nicht mehr steigen.


Oberhalb der Mühlenweide ist die Übersicht etwas besser und man sieht auch das Naturschauspiel viel besser.

Blick auf die Mühlenweide

Blick auf die Mühlenweide

Hier habe ich im Biergarten letzten Sommer noch mein Bier geschlürft

Einfahrt zum Eisenbahnhafen

Einfahrt Eisenbahnhafen und Mühlenweide

Von Ruhrort aus bin ich weitergefahren Richtung Laar und Beek. Der untere Leinpfad war nicht überschwemmt und man konnte ganz gut da lang fahren. Störend waren nur die vielen Hunde, die dort frei herum liefen.


In Höhe der Brunnen musste ich dann auf die Deichkrone, was die Situation mit den Hunden noch verschärfte. Untern ging es nicht weiter. Der ehemalige Trail für Mountainbikes war überschwemmt. Die Brunnen waren teils über und teils unter Wasser. Ich denke nicht, dass sie man sie zur Zeit zur Trinkwassergewinnung benutzen kann.



Blick zurück auf die Friedrich-Ebert-Brücke

So langsam näherte ich mich der Brücke der A 42. Hier fahre ich normalerweise auf die andere Rheinseite, weil es dort weiter am Rhein lang geht. Hier in Beek muss ich um Tyssen-Krupp herum fahren. Das ist weniger angenehm. Leider habe ich versäumt vorher nachzuschauen, ob die Fähre in Orsoy noch in Betrieb ist. Die nächste Möglichkeit, die Rheinseite zu wechseln, wäre dann erst wieder in Wesel. Das war mir entschieden zu weit. Ich bin also auf dieser Seite geblieben.


Es ging dann hinter der Autobrücke weiter bis zum Alsumer Berg und dann zwischen dem Tyssen-Werk und dem Rhein bis zur Straße. Die Fahrrinne des Rheins lässt sich hier nur erahnen.

Überschwemmte Wiesen am Tyssen-Werk

Freier Blick auf den Rhein

Ende des Uferweges vor der Kokerei

Ab hier ging es nun auf Straßen weiter, weil die Kokerei umfahren werden musste. Dazwischen war auch noch der Südhafen Walsum, der ebenfalls ein Weiterkommen verhinderte. 
In Walsum bin ich dann am Kraftwerk zur Fähre gefahren. Ich habe mich ein wenig geärgert, dass die Fähre in betrieb war und ich diesen blöden Umweg fahren musste. Aber es lässt sich nun mal nicht ändern. Der Kapitä muss ein wahrer Könner sein. Es war bestimmt nicht einfach, das Schiff quer zum Strom zu manövrieren und auch noch die Lücke zur Anlegestelle zu treffen. Die Anlegestelle ist nicht die, die sonst angefahren wird. Die alte Anlegestelle war völlig unter Wasser.

Hier geht es eigentlich runter zur normalen Anlegestelle.

Rechts die provisorische Anlegestelle

Irgendwo weit links hinter den Büschen legt die Fähre normalerweise ab

Warten auf die Fähre

Es macht Sinn, das Schild aufzustellen. Ansonsten würde man nicht wissen, ob die Fähre in Betrieb ist oder nicht. Man sieht sie nämlich nicht, wenn sie drüben am anderen Ufer ist. Und natürlich macht es auch Sinn, das Schild von Zeit zu Zeit etwas nach oben zu versetzen. Das Wasser steigt ja noch und verschluckt es sonst noch irgendwann.






Ich wäre ja zu gerne noch nach drüben gefahren und dann gleich wieder zurück gekommen. Aber es wäre dann wohl zu spät geworden und ich wollte ja nicht im Dunkeln nach Hause fahren. Stattdessen bin ich über die alte Hubbrücke in Richtung "Am Stapp" gefahren.

Hubbrücke am Kraftwerk Walsum

Inzwischen ist auch die Sonne rausgekommen. Wärmer wurde es dadurch aber nicht, nur etwas heller und freundlicher. Es wehte nämlich ein eisiger Wind, und der machte mir ganz schön zu schaffen. Da, wo sonst immer die Kühe friedlich weiden und man den Rhein nur irgendwo in der Ferne sieht, war heute Wasser.


Von der Hubbrücke bis zur Emschermündung "Am Stapp" ist es nicht weit. Die Emscher mündet hier über ein Fallbauwerk in den Rhein, damit sich keine Fische darin verirren können. Heute war das fallbauwerk kein Fallbauwerk mehr. Der Rhein und die Emscher hatten die gleiche Höhe. Nur ein Balken direkt unter der Wasseroberfläche verhinderte den Austausch von Lebewesen.


Die neue Emscheraue und -mündung, die erst 2020 geflutet werden soll, hat sich mittlerweile schon selbst bedient. Es war klar, dass der Regen und das Grundwasser die Aue schon jetzt volllaufen lassen. 


Hier habe ich meine Hochwassertour beendet und bin die Rückfahrt angetreten. Ich bin bis zum Klärwerk Emschermündung-Dinslaken an der Emscher entlang gefahren. In Oberhausen-Holten bin ich auf die HOAG-Trasse gewechselt, bis ich wieder auf die Emscher gestoßen bin. Danach ging es am Rot-Weiß-Stadion und dem Gasometer vorbei bis Bottrop. Hinter dem Bernepark bin ich dann weiter auf Straßen nach Hause gefahren, weil es mittlerweile schon dunkel geworden war. Es macht keinen Spaß, am dunklen Kanalufer weiterzufahren. Es ging ja auch so.
Mir machte auf der Rückfahrt der Wind zu schaffen, der komischerweise immer von vorne kam. Als ich zu Hause war, war ich richtig erschöpft. Wird Zeit, dass es wärmer wird und ich wieder in Form komme.