Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Freitag, 11. August 2017

Olaf und die Strumpfband-Schwadron

Schon mal eine Horde Omas gesehen, die außer Rand und Band sind? Ich war heute mitten unter ihnen im Einkaufszentrum Altenessen. Olaf, der Flipper, wollte um 17 Uhr kommen und ein paar Lieder singen. Die Strumpfband-Schwadron und die Hüfthalter-Brigade war vollständig angetreten und hatte sich schon früh einen Platz in der ersten Reihe gesichert.



Um 17 Uhr trat dann einer vom Management des Einkaufszentrum ans Mikro und verkündete, dass Olaf in einer Vollsperrung auf der A 2 steht und deshalb wohl eine Stunde später kommt.


Vor allem die Damen ließen ihrer Enttäuschung durch Unmutsbekundungen freien Lauf. Aber nur kurz. Sie bewegten sich nicht von ihrem hart erkämpften Platz weg und warteten auf ihr Idol. Die Damen eine Etage höher waren da schon schlimmer dran. Sie saßen direkt an der Balkonbrüstung eines Eiscafes oberhalb der Bühne und nippten schon stundenlang an ihrem Kaffee. Die Cola war auch schon leergetrunken und der Eisbecher befand sich bereits im Verdauungstrakt. Der Kellner guckte schon so komisch. Wohl oder übel mussten sie noch was bestellen.
Rund um die Bühne war kaum ein Durchkommen. Normalerweise sehe ich haargenau diese Leute bei uns bei REWE, die in solchen Situationen meist schreien: "Bitte die 3. Kasse aufmachen!" Hier scheint ihnen das Gedränge aber nichts auszumachen. Eine komische Welt ist das, in der ich lebe.



 Dann, gegen 18 Uhr kam er endlich, der Olaf. Schlagartig war Stimmung und die Omas kreischten wie Teenis. Olaf kennt das wahrscheinlich von früher her, dass die Mädels ihn mit ihren Höschen beworfen hatten. Gottseidank haben die kreischenden Omas das heute nicht getan. Es hätte böse Verletzungen für Olaf geben können, wenn die Omas ihre Mieder mit Fischbeineinlage oder die schweren Baumwollschlüpper geworfen hätten.






Nebenan bei McChicken herrschte gähnende Leere, als Olaf sang. Die Hühner drohten zu Kohle zu verbrennen. Überhaupt schien das Einkaufszentrum nur ein paar Meter weiter weg von der Bühne so gut wie tot zu sein. Nur ein paar junge Leute liefen noch herum und ein paar Ausländer, die den Rummel um Olaf nicht verstehen konnten.

Nach zwei Liedern machte er dann auch Pause, um seine CD´s verkaufen zu können. Für mich die Gelegenheit, das Weite zu suchen.


Mittwoch, 9. August 2017

Ab durch die Mitte ...

Letzten Sonntag bin ich einfach so drauflos geradelt. Es ging nur darum, sich etwas zu bewegen. Ich drohe sonst einzurosten. Eigentlich wollte ich an der Erzbahnbude auf einen Kaffee halten. Aber schon vorher überlegte ich mir das anders und bin mal durch Ückendorf gefahren. Mein Weg führte mich auch über die Wildenbruchstraße. Ich war angenehm überrascht, als ich den breiten Radweg sah. Letztes Jahr war er auf jeden Fall noch nicht da gewesen.



Hier ist endlich mal etwas vernünftiges verwirklicht worden. Als Radfahrer fühle ich mich auf dem breiten Streifen total sicher. Vor allem muss ich keine Angst haben, dass ich irgendeine Autotür mitnehme, die gerade geöffnet wird. Es ist genug Platz vorhanden, um entsprechend Abstand zu den geparkten Fahrzeugen zu halten.
Leider ist an der Kreuzung zur Ringstraße damit Schluß. Vorher wird man auf den Bürgersteig geführt und hat an der Kreuzung nur die Straße als Alternative, wenn man in nördliche Richtung weiterfahren will.



Es war Sonntag und deshalb habe ich mich getraut. Unter der Woche, wenn hier auf der Straße der Bär steppt, ist das Fahren auf der Fahrbahn selbstmörderisch.
Als Radfahrer merkt man auf dieser Straße viel deutlicher als die Autofahrer, in welch schlechtem Zustand die Fahrbahn ist. Selbst das Foto kann die realen Bedingungen nicht wiedergeben. Oftmals musste ich den Schlaglöchern ausweichen.


Obwohl nicht ganz so viel Verkehr war wie wochentags, bin ich etwas mittig gefahren. Ich wollte verhindern, dass mich jemand im Abstand von wenigen Zentimetern überholt. Einige Autofahrer waren deshalb ziemlich sauer, weil sie an mir nicht einfach so vorbeikamen und die Spur wechseln mussten. Aber es hat mich wenig gestört. Sicherheit geht vor.


An der Bismarckstraße bin dann rechts abgefahren, sehr zur Erleichterung der hinter mir fahrenden Autos. Ich habe mir sagen lassen, dass dort jetzt ein schöner Schutzstreifen für Radfahrer auf die Fahrbahn gepinselt wurde. Den wollte ich auch mal befahren.


Einen neuralgischen Punkt stellt immer wieder eine Fußgängerfurt dar. Damit mich an dieser Stelle niemand überholt und mir gefährlich zu nahe kommt, fahre ich auch hier stets mittig durch.


Das gleiche machte ich nochmal an der Baustelle hinter der Ampel. Hier verengte sich die Fahrbahn. Der Radweg war zugeparkt, deshalb musste ich die Straße benutzen. Auf diesem engen Stück habe ich natürlich kein Auto vorbeigelassen, zumal es auch noch Gegenverkehr gab. Sollen sich die Ungeduldigen hinter mir gefälligst bei den zwei Falschparkern bedanken.


Die Falschparker sorgen regelmässig dafür, dass solche Engstellen entstehen. Geärgert hatte es mich nicht. Ich hatte ja Zeit und nichts besonderes vor. Beim Anblick des falsch parkenden Autos kam mir unwillkürlich der Gedanke, dass die Dellen wohl ihre Berechtigung darin haben, dass ein Chaot das Fahrzeug lenkte.


Die Bismarckstraße ist bekannt dafür, dass der Radweg ständig blockiert ist. Heute am Sonntag hatte ich das nicht erwartet. Aber was soll man machen ...


Da kommt es auch nicht mehr darauf an, dass plötzlich ein Bus die Weiterfahrt versperrt. Der darf ja nicht nur da stehen, der muss es auch. Also kein Grund, sich zu ärgern.


In Höhe Magdeburger Straße endet der Radweg dann auf einmal. Er ist einfach nicht mehr da.


Es sind nur wenige hundert Meter, die auf dieser Straße radweglos sind. Warum man diese Lücke nicht  geschlossen hat, ist mir ein Rätsel. Nach diesen paar hundert Meter geht es auf einem Radweg weiter.


Ich bin dann nicht weiter auf der Bismarckstraße gefahren. Stattdessen habe ich mich links gehalten und bin über Schalke nach Hause. Interessant war es allemal gewesen, durch die Mitte Gelsenkirchens zu fahren.

Montag, 7. August 2017

Das kleine Horster Biotop

Mitten in Horst, so ziemlich am Ende der Johannastraße, kurz vor dem Hallenbad, entwickelt sich ein einzigartiges Biotop. Fast jeden Tag gehe ich daran vorbei und erlebe hautnah, wie sich die Pflanzen entwickeln. Es dauert nicht mehr lange, dann sind die Pflanzen keine Pflanzen mehr sondern stattliche Bäume. Das schöne daran ist, dass niemand das Wachstum dieser einzigartigen Fauna stört. Heute konnte ich nicht anders. Ich musste das mal fotographieren und hier einstellen, damit man sich später daran erinnert, wenn ein Wald daraus geworden ist, wie alles angefangen hat.



Was für eine Idylle, ruft man unweigerlich, wenn man daran vorbeigeht. Beim Einparken wird peinlich genau darauf geachtet, dass die kleinen Bäumchen nicht beschädigt werden. Wahrscheinlich müssen die Beifahrer schon vor dem Einparken auf der Straße aussteigen, um das zarte Grün nicht zu gefärden.
Ja, in Horst wohnen nur Naturfreunde. Darauf kann man stolz sein.

Freitag, 4. August 2017

Die Ofenbarung auf dem Heinrich

Meine kleine schöpferische Pause ist nun beendet und es wird Zeit, diesen Blog wieder mit Leben zu füllen. Ein Besuch auf dem Heinrich-König-Platz bietet sich dafür förmlich an. Da beginnt heute das Streetfood und Music-Festival. Von Musik haben wir noch nichts mitbekommen. Dafür waren wir wohl zu früh dort.


War auch nicht schlimm. Meist spielen sie heute sowieso so ein neumodisches Zeugs, dass außer Krach und Geschrei nichts schönes an sich hat.


Die Streetfood-Stände waren alle geöffnet. Ich hatte mir fest vorgenommen, heute auch mal was zu essen. Meist war ja nie etwas dabei, was mir schmeckte. Aber heute habe ich einen Stand entdeckt, der hatte Tolles im Angebot.


Die beiden Herren in dem Verkaufswagen (Ofenbarung) haben Pulled-Pork angeboten, welches 24 Stunden gegart worden ist. Dazu gab es Stielmus mit Kartoffelstückchen, einer Barbeque-Soße und Pepperoni, die aussahen wie kleine Gurken.
Zugegeben, in der Faltschachtel serviert sah es nicht gerade appetitlich aus, eher wie Futter für den Schweinetrog. Aber was sind schon Äußerlichkeiten?


Was soll ich sagen, es war phänomenal! Ich habe es wirklich mit Appetit gegessen. Es war auch so reichlich, dass ich sogar satt geworden bin. Und das für 6,90 Euro. Es muss also nicht immer die Gourmet-Meile mit Sterneköchen sein.
Und auch mein Sohnemann hat das passende gefunden. "Carnitas Pulled Pork- Burrito" nach Indo-Portugiesischer Art mit exotischen Gewürzen zum mitnehmen.


Er hat es zu Hause tatsächlich gegessen und ebenfalls für lecker befunden.
Streetfood? Finde ich gut!