Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Montag, 10. April 2017

Tour mit Erleuchtung

Es sollte wieder ein superwarmer Tag werden, der einzige in dieser Woche. Natürlich habe ich das ausgenutzt. Die Tour zur Emschermündung und die Weiterfahrt auf der anderen Rheinseite nach Süden mache ich mehrmals im Jahr. Ich fahre gerne dahin, weil ich sehen möchte, wie sich die Emschermündung verändert. Auf all diesen Touren in der Gegend habe ich nicht gewusst, dass auch die Halde Rheinpreußen mit ihrem Geleucht unmittelbar am Rhein liegt. Genau zu diesem Geleucht wollte ich heute mal hin.
Ich bin den üblichen Weg am Kanal und an der Emscher entlang gefahren. In Oberhausen bin ich dann allerdings auf den Grünen Pfad gewechselt und nicht wie sonst der HOAG-Trasse gefolgt.

Als ich das letzte Mal über den Grünen Pfad gefahren bin, war die Trasse noch mit einer wassergebundenen Decke versehen. Mittlerweile hat man sie aber asphaltiert, was ich als sehr angenehm empfand. Heute war Sonntag und es war deshalb auch sehr voll. Angesichts der vielen Leute auf der Strecke verstehe ich nicht, warum einige immer noch in der Mitte fahren müssen und dabei mal nach links und nach rechts wechseln. Ich hasse das, habe mir aber abgewöhnt, die Leute zu maßregeln. Ich glaube, ich schaffe mir sowas wie eine pressluftbetriebene Dreiklanghupe an, damit diese Zeitgenossen vom Fahrrad fallen, wenn ich sie anhupe.


Zwangsläufig komme ich am Landschaftspark Duisburg-Nord vorbei. Auch wenn solche Industriedenkmäler durchaus imposant sind, habe ich so gut wie kein Interesse an sowas. Ich bin mehr der Typ, der Landschaften braucht und keine rostigen Hochöfen.

Im Landschaftspark wollte ich mir eine Currywurst essen. Schließlich wollte ich unterwegs nicht hungern und am Rhein findet man kaum etwas, wo man sich stärken kann. Aber es war brechenvoll dort. Alle Tische waren besetzt und vor dem Imbiss stand eine lange Schlange hungriger Besucher. Nöö, ich hatte keine Lust, mich dort einzureihen. Meist ist die Wurst bei den vielen Menschen dort noch nicht mal richtig durchgebraten. Ich bin dann weitergefahren.


Interessant war es nur, den jungen Leuten beim Klettern zuzusehen. Die alten Ruinen erfüllten somit noch einen guten Zweck.



Ich habe mich aber nicht lange dort aufgehalten. Ich bin der alten Emscher gefolgt und in Laar auf den Rhein gestoßen.Um diese Zeit hatte ich Temperaturen wie im Hochsommer. Auf dem Deich habe ich meinen Fahrradhelm abgenommen und in die Satteltaschen gesteckt. Letztes Jahr hatte ich von den Helmgurten ein Muster im Gesicht, weil die Sonne da nicht druntergekommen ist. Das wollte ich dieses Jahr vermeiden.


Von weitem sieht man schon die rote Rheinbrücke der A 42. Da muss ich drüber.


Ich finde es immer ätzend, über solche Brücken fahren zu müssen. Ich glaube, da macht nie jemand mal sauber. Stattdessen warten die auf einen Sturm, der alles oder fast alles in die Botanik bläst. Es liegt auf jeden Fall auch hier auf der Brücke viel Dreck. Von diversen Fahrzeug-Plastikteilen über rostiges Reifengeflecht bis hin zu Glasscherben von aus dem Autofenster geworfenen Flaschen ist hier alles vertreten.



Von weitem hat man schon auf der Autobahnbrücke das Objekt meiner Begierde, das Geleucht, sehen können. Auf der anderen Rheinseite war es dann schon ganz nahe.


Der Weg rauf zur Halde Rheinpreußen ist nicht sehr steil. Ich schwöre es, ich bin eine ganze Zeit da raufgefahren und nicht abgestiegen. Nur die letzten Meter, da konnte ich nicht mehr. Immerhin brannte die Sonne hier erbarmungslos, kein Baum und Strauch spendete Schatten und Elektrounterstützung hatte ich auch nicht.




Na, und dann war ich oben und habe erst mal Pause gemacht. Ganz oben wehte ein leichter und angenehmer Wind. Die Aussicht war eher bescheiden, weil es ziemlich diesig war. Aber man konnte noch einiges erkennen.




Ich bin dann noch ein bißchen am Rhein entlang gefahren. Auf die andere Seite bin ich aber nicht gewechselt. Vielmehr bin ich durchgefahren bis Rheinhausen-Friemersheim. Ich wusste, dass der RE 42 dort hält und an der nächsten Station am Duisburger Hauptbahnhof regelmässig der Bär steppt. Hier in Rheinhausen war das Einsteigen einfach stressfreier. Davon war auch Valentin überzeugt, der mich begleitet hatte.


Dass meine Entscheidung richtig war, konnte ich bei der Ankunft in Duisburg feststellen. Hier hätte ich mit meinem Fahrrad keine Chance gehabt, einen Sitzplatz zu ergattern. Der Zug wurde auf einmal proppevoll. Aber er war pünktlich und er kam ebenso pünktlich in Gelsenkirchen an. Und erst in Gelsenkirchen merkte ich, dass ich ja noch nichts gegessen hatte. Ich hatte es schlicht vergessen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen