Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Samstag, 25. Juli 2015

Die Schurenbachhalde

Noch habe ich einigermaßen den Überblick über die Halden im Ruhrbiet. Bei den Bächen ist das nicht mehr der Fall. Letztere sahen früher alle gleich aus und nannten sich Köttelbecke. Hauptsache, die Emschergenossenschaft behält den Überblick bei der Renaturierung der Emscher und seiner Zuläufe.
Gleich nebenan am Nordsternpark, in Essen-Altenessen, buddelt die Emschergenossenschaft an einem Teilstück des Schurenbachs. Hier ist der noch oberirdische Teil zu sehen, der unter dem Rhein-Herne-Kanal weitergeht und anschließend in die Emscher mündet.

Köttelbecke an Schurenbachhalde

Am Rande der Schurenbachhalde wird fleißig an dem neuen Bachbett gearbeitet.

Neues Bachbett Schurenbach

Die Abwässer werden dann neben dem Bach durch Rohre geleitet.

Altes Bachbett Schurenbach (Köttelbecke)

An der Bach-Baustelle bin ich mit dem Fahrrad aufwärts gefahren Richtung Gipfel. Der Aufstieg war zunächst nicht besonders steil und auch für mich alten Mann noch ohne größere Probleme möglich. Links vom Weg hat man Rinnen angelegt, um die Wassermassen, die bei Regen runterkommen, zu bändigen. Irgendwie kenne ich das aus meinem Urlaub in den Bergen.

Weg aufwärts zur Schurenbachhalde

Das Regenwasser sammelt sich dann am Fuße der Halde in diesem Becken und wird wohl, so nehme ich es an, in den Schurenbach geleitet.

Regen-Sammelbecken Schurenberghalde

Nach kurzer Zeit und intensivem Keuchen wurde der Weg so steil, da bin ich abgestiegen und habe das Fahrrad geschoben. Die Radprofis werden milde darüber lächeln, aber das stört mich nicht.

Weg aufwärts Schurenbachhalde

Selbst der Aufstieg zu Fuß mit dem Fahrrad trieb mir den Schweiß nicht nur auf die Stirn. Es hatte vorher geregnet und jetzt war es ziemlich schwül. Und dann habe ich endlich den Gipfel erklommen. Ich bin nicht gezielt auf die Schurenberghalde gefahren. Ich fahre nur selten nach Plan. Ich liebe es, einfach drauflos zu fahren und mich überraschen zu lassen. Ich hatte vorher keinerlei Info über die Schurenbachhalde und war deshalb ein wenig enttäuscht, von weitem auf dem Gipfel nur eine rostige Bramme als Landmarke zu sehen. Wie ich später erfuhr, soll es sich hier um ein Kunstwerk handeln, das 1 Million DM gekostet hatte. Ich erspare mir mal einen Kommentar dazu.

Gipfel Schurenberghalde

Der Gipfel der Schurenbachhalde sieht aus wie eine Mondlandschaft. Der Boden besteht aus Schlacke, die zum Teil sehr weich ist. Der Regen hat aus der Oberfläche kleine Rinnen ausgewischen und das Ganze sieht etwas trostlos aus. Die Ränder sind dagegen begrünt, was die Trostlosigkeit etwas abmildert. Nach den Infos, die ich mir hinterher geholt habe, ist das alles so gewollt und Teil der künstlerischen Gestaltung. Man möge es mir bitte nicht verübeln, dass ich das mit den Augen eines Normalbürgers nicht so toll finde.

Gipfel Schurenberghalde

Dafür entschädigt die Aussicht etwas, die man von hier oben hat. Den Horsti vom Nordsternturm scheint man überall zu sehen. Horsti ist zwar nicht gerade hübsch, dafür aber eine Landmarke, die weit über die Grenzen von Horst bekannt ist. Und auch die Veltinsarena ist gut zu sehen.

Gipfel Schurenberghalde, Blickrichtung Horst

Scheinbar nur einen Steinwurf erntfernt ist das Tetraeder auf der Halde Bottrop zu erkennen.

Gipfel Schurenbachhalde, Blickrichtung Bottrop

Und hier geht der Blick über den Stadthafen hin zur Halde Hoppenbruch in Herten.

Gipfel Schurenbachhalde, Blickrichtung Herten

Nachdem ich den Ausblick genossen hatte, machte ich mich an die Abfahrt. Am Rande des Gipfels waren noch die Spuren eines Saufgelages zu sehen. Diesen Typen ist einfach nichts heilig. Sie müssen alles verschandeln. Es ist mir auch ein Rätsel, warum einige Leute den beschwerlichen Weg bis oben nehmen, um anschließend hier zu saufen. Das könnten sie doch unten bequemer haben und auch der Nachschub wäre nicht so schweißtreibend.

Gipfel Schurenberghalde, Ruhebänke

Wahrscheinlich sind die Saufbrüder über die Treppe gekommen und haben nicht den Rundweg benutzt. Aber schweißtreibend bleibt es trotzdem.

Treppe Altenessen bis nach oben

Bergab ist es wesentlich angenehmer mit dem Fahrrad. Schon von oben habe ich einen Teich ausgemacht, der wohl vom Regenwasser gespeist wird.

Teich, Blick nach unten

Ich kam diesem Teich auf dem Rundweg immer eine Ebene näher...

Teich, Blick nach unten

... bis ich endlich direkt dort ankam. Ich habe dann noch einmal eine kurze Pause eingelegt und die Ruhe genossen.

Ruhezone am Teich Schurenbachhalde

Ruhezone am Teich Schurenbachhalde

Und dann war ich auch schon wieder unten und bin Richtung Nordsternpark nach Hause gefahren.

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