Alles wiederholt sich im Leben. Als Kind hatte mich mein Vater zum
Bier holen geschickt, wenn er von der Arbeit kam. Damals durften Kinder
das ja noch. Jetzt bin ich ein "alter Sack", wie man so schön sagt, und
werde wieder zum Bier holen geschickt. Nur sind es nicht ein oder zwei
Flaschen, sondern einige Paletten. Es haben sich also nur die
Dimensionen gegenüber früher geändert.
Im münsterländischen Laer liegt die Brauerei Pinkus Müller, die ihren Stammsitz eigentlich in der Altstadt von Münster hat.
Meist
bin ich, bedingt durch die Tour, sehr früh da, vor dem offiziellen
Arbeitsbeginn um 8 Uhr morgens. So habe ich auch schon des öfteren Zeit
genug gehabt, mir alles in Ruhe anzusehen. Die ganze Firma ist
nostalgisch geprägt, was sich nicht nur in ihren Produkten sondern auch
in ihrem Erscheinungsbild erkennen lässt. Vor dem Haus des Braumeisters
(ich nehme an, dass er Braumeister ist) steht z.B. dieser reich
verzierte Brunnen mit der Skulptur davor und die Mauer zum Garten.
Neben
diesen sichtbaren nostalgischen Elementen wird hier natürlich auch ein
gutes Bier gebraut, nach streng biologischen Richtlinien. Oftmals wird
das Reinheitsgebot mit genau diesen Richtlinien des ökologischen
Landbaus verwechselt. Beides hat aber nichts miteinander zu tun. Das
Reinheitsgebot regelt nur die Zutaten, nicht aber deren Qualität.
Die
Mitarbeiter von Pinkus Müller kommen meist schon eine halbe Stunde vor
dem offiziellen Arbeitsbeginn. Es ist nun nichts so, dass sie mich jetzt
bis Punkt 8 Uhr stehen lassen. In der Bio-Branche läuft alles anders.
Ich erwähnte es ja an anderer Stelle schon, dass man sich hier mit
Respekt begegnet. Das Tor wird auch schon vorher aufgeschlossen, damit
mein Leergut abgeladen werden kann.
Der
Staplerfahrer ist manchmal um diese Zeit etwas brummig. Brummig heißt
jetzt aber nicht, er wäre unfreundlich. Er ärgert sich nur manchmal,
weil die bei uns auf dem Leergutlager die Kisten so stapeln, dass die
ganze Palette instabil wird. Da muss man schon etwas aufpassen. Und
irgendwie hat der Staplerfahrer auch das Recht dazu, deswegen brummig zu
sein. Ich kenne ihn ja schon einige Jahre und nehme das auch nicht mehr
so ernst. Ich weiß, er ist schwer in Ordnung.
Obwohl
ich ein alter Hase bin, passiert mir natürlich auch schon mal ein
Malheur. Wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann, hat sich das Bier
an der Rampe selbstständig gemacht.
Das schöne Gesöff! *Seufz
Ich
habe eine ganze Stunde gebraucht, bis ich die Spuren meines
Mißgeschicks beseitigt hatte. Es war ca. 30 Grad warm und entsprechend
war auch ich durchgeschwitzt. Ich musste zum einen den Bruch
aussortieren und dann die Flaschen, die aus den Kisten gefallen waren,
aber noch heil geblieben sind. Letztere konnten nicht mehr in den
Verkauf gehen. Sie waren aufgeschäumt und die Kronkorken durch den
entstehenden Druck undicht geworden.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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