Schalker Straße (ehemaliges Gloria-Kino)
Zwischen der ehemaligen Kaiserstraße (heute Kurt-Schumacher Straße) und der Schalker Straße stand vor der Sparkasse die Büste von Friedrich Grillo. Da steht sie auch heute noch. Als Kind habe ich mir über Friedrich Grillo natürlich keine Gedanken gemacht. Ich wusste nur, dass die Grillostraße eben so hieß, weil sie nach dem Mann benannt wurde. Schön, dass die Büste bis heute erhalten geblieben ist.
Büste Friedrich Grillo in Schalke
An der Königsberger Straße steht ein einmaliges Exemplar von Kirche. Man möge mir diese respektlose Bezeichnung verzeihen. Die Kirche ist rund und hat keinen Glockenturm. Hier bin ich konfirmiert worden und hier habe ich auch den Kindergottesdienst erst als Katechumen, dann als Konfirmand besucht. Zuerst war Pastor Otte derjenige, der mir einmal in der Woche Unterricht gab. Es war ein sehr gutmütiger Pastor und ich konnte vor allem im Sommer auch schon mal gefahrlos den Unterricht schwänzen. Schwimmen gehen im Kanal oder in Grimberg war eben schöner als Psalmen und Bibelsprüche auswendig zu lernen. Als dann Pastor Rehm unsere Gruppe übernahm, war es mit der Beschauligkeit vorbei. Er war sehr streng und ließ keine Unregelmäßigkeiten durchgehen.
Friedenskirche in Schalke
Ein weiterer markanter Punkt ist der Möntingplatz. Er hat sich in den letzten 40 Jahren kaum verändert. Nur die Spielgeräte sind inzwischen erneuert worden. Der große Sandkasten in der Mitte des Platzes ist immer noch da und wird von derselben Mauer umrahmt wie damals. Nur die Bäume sind erheblich größer geworden.
Möntingplatz, Blick auf den Sandkasten
Möntingplatz, Eingang von der Breslauer Straße, Ecke Alsenstraße
Die Prinzenstraße verband die Breslauer Straße mit der Königsberger Straße. Es ist eine unscheinbare Straße, die nur einen markanten Punkt für mich hatte. Es war der Lebensmittel-Laden von Frau John. An der Grillostraße gab es zwar schon den Discounter Gorny, aber trotzdem hielt sich der kleine Laden noch eine kleine Weile. Hier konnte man noch die Milch lose mit der Kanne kaufen. Was aber viel wichtiger war, bei Frau John konnte man anschreiben lassen. Es war damals ein Stück Normalität, dass man auf diese Weise mal Monate überbrücken konnte, wo das Geld besonders knapp war. Heute gilt das natürlich nicht mehr. Ach ja! Und der Laden von Frau John ist auch schon seit Jahrzehnten Geschichte. Er hat wie alle Tante-Emma-Läden die Offensive der Discounter nicht überlebt.
Ehemaliger Lebensmittelladen von Frau John, Prinzenstraße
Prinzenstraße, Blickrichtung zur Breslauer Straße
Parallel zur Prinzenstraße verläuft die Blumendelle. An der Ecke Königsberger Straße/Blumendelle war früher die Tanzschule Ampütte. Die neuen Eigentümer (oder Pächter) sind wenigstens der Branche treu geblieben.
Tanzschule Königsberger Straße/Blumendelle
Ja, und an diesen kleinen Laden auf der Blumendelle erinnere ich mich noch sehr vage. Ich weiß nicht mehr, ob es auch ein Lebensmittelladen war oder eine Metzgerei. Ich erinnere mich nur, dass ich da mal Plockwurst kaufen musste, die da im Sonderangebot war. Ja, ich weiß! Wen interessiert denn so ein Scheiß, wird man sich unweigerlich fragen. Aber mit Erinnerungen ist das so eine Sache. Oftmals sind es die nichtigen Dinge im Leben, an die man sich sofort erinnert. Ein paar Zeilen ist das allemal wert.
Ehemaliger Laden an der Blumendelle
Nur ein paar Meter weiter ebenfalls auf der Blumendelle steht der ehemals häßliche Bunker, der mittlerweile etwas aufgehübscht wurde.
Bunker an der Blumendelle
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