Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 1. Juni 2015

Aus der Bahn geworfen

Heute war ein seltsamer Tag. Es fing eigentlich harmlos an. Meine Frau, mein Sohn und ich wollten in die Nachbarstadt Bochum. Einfach so zum Bummeln ins Bermuda- Dreieck, ohne jeden Grund. Wir haben uns gedacht, dass die Abellio-Bahn uns am besten dahin bringen kann. In diese Bahn kommt man mit einem Rollstuhl ohne Probleme rein.


Weiter hinten am Zug ist ebenfalls ein Rollstuhlfahrer zugestiegen. Zunächst hatten wir den gar nicht beachtet.


Die Hinfahrt war problemlos. Der Zug kam pünktlich in Bochum an, der Bahnsteig war ebenerdig und die Aufzüge funktionierten auch. Was sollte also noch schief gehen? Der andere Rollstuhlfahrer aus unserem Zug war nicht schnell genug. Wir ergatterten den Aufzug zuerst und der musste warten. Wir sind dann raus aus dem Bahnhof und durch die Stadt flaniert. Der andere Rollstuhlfahrer holte uns bald ein und fragte uns zu unserer Verblüffung, ob wir wüssten, wo hier eine Post ist. Nee, wussten wir nicht! Der Rollstuhlfahrer fuhr davon und meine Frau und ich sahen uns an. Ist der von Gelsenkirchen nach Bochum gefahren, um hier zur Post zu gehen? Das hätte er doch bequemer in Gelsenkirchen haben können.

Wir sind dann weiter gegangen und haben nicht mehr darüber nachgedacht. Wir wollten ja zum Bermuda-Dreieck und da gingen wir dann auch hin.


Nach gut einer Stunde haben wir uns dann wieder auf den Rückweg zum Bahnhof Bochum gemacht.


Wir mussten zunächst auf die Abellio-Bahn warten. Mit etwas Verspätung kam sie dann auch und sie fuhr auch nicht gleich ab. Sie blieb noch 10 Minuten stehen, obwohl sie schon längst hätte weg sein sollen. Wir empfanden das nicht als so schlimm, da wir ja Zeit hatten. Aus dem Fenster habe ich gesehen, wie wieder der andere Rollstuhlfahrer von der Hinfahrt kam. Er erwischte den Zug gerade noch so. Und es stieg noch ein weiterer Rollstuhlfahrer zu.
Der Zug war voll. Es war ja auch gerade die Zeit, wo die meisten Feierabend machten. Kurz vor Wanne-Eickel blieb der Zug dann ca. 15 Minuten auf freier Strecke stehen. Er hatte ein rotes Signal. Er fuhr erst weiter, als der Gegenzug durch war. In Wanne-Eickel sagte er dann über Lautsprecher, dass er hier wenden wird und alle aussteigen müssen. Hallo? Nach Gelsenkirchen sind es noch 5 Minuten. Warum schmeißt der uns jetzt raus? Auf diese Art und Weise bewegt man bestimmt keinen Autofahrer, auf den Zug umzusteigen. Der nächste Zug nach Gelsenkirchen ging von Gleis 4 ab, die S 2. Bevor wir aber da waren, war die Bahn gerade weg. Mit Rollstuhl geht es nun mal nicht so fix. Die beiden anderen Rollstuhlfahrer hatten es wohl geschafft. Die saßen jetzt in einer überfüllten S-Bahn. Die nächste S 2 fährt erst wieder in 20 Minuten. Also mussten wir warten. Aber wenigstens war sie nicht so voll wie die letzte Bahn. Das Problem war nur der Einstieg. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, ist der Einstieg nicht ebenerdig sondern erhöht. Es war etwas schwierig, den Rollstuhl da reinzukriegen.


Dafür haben wir aber den Schnellbus nach Horst mitgekriegt, was uns ein wenig versöhnt hat. Und wie ich später erfahren habe, ist der Rollstuhlfahrer, der uns nach der Post gefragt hatte, wahrscheinlich nur deswegen nach Bochum gefahren. In der Hauptpost in Gelsenkirchen streiken sie und es ist nur ein Schalter offen. Die Leute stehen bis draußen Schlange. Es ist aber nur eine Vermutung, dass der Rollstuhlfahrer sich das nicht antun wollte und deswegen nach Bochum gefahren ist.

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