Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 25. Januar 2016

Von Schloß Oberhausen bis Burg Vondern

Juhuuu! Der Frost ist gewichen, die Sonne scheint und die Temperaturen werden wieder zweistellig. Über Null, versteht sich! Zeit, den Drahtesel aus der Garage zu holen und durch die Gegend zu fahren. Ich bin dann zu meinem Lieblingsbahnhof nach Bottrop geradelt. Ich habe den ersten Zug genommen, der gerade kam. Es war ein Zug nach Oberhausen.

Der Bahnhof von Oberhausen ist potthässlich und die Innenstadt mausetot. Nachdem ich mir eine Bratwurst gegönnt habe, bin ich raus aus der Innenstadt. Die Gegend wurde dann auch langsam besser. Den ersten Halt machte ich an Schloß Oberhausen.



Ich bin dann einmal um das Schloß herum gefahren und habe auch einen Blick auf den Innenhof geworfen.


Und hier die Rückseite von Schloß Oberhausen.


In den Kaisergarten, der hinter dem Schloß liegt, bin ich nicht gegangen. Mich hat vielmehr die seltsame Brücke angezogen, die hinter dem Schloß ihren Anfang nahm und sich dann in Form einer Spirale über den Rhein-Herne-Kanal bis zur Emscherinsel zog.



Die Brücke hat den klangvollen Namen "Slinky Springs to Fame".


Nur ein paar hundert Meter weiter sieht man schon von weitem das Gasometer, welches ich heute den halben Nachmittag im Blick hatte.


Direkt am Gasometer sah ich in einem kleinen Wäldchen einen Hochseilgarten. Da gehen wohl jede Menge Verrückter an ihre körperlichen Grenzen.


Ich muss unbedingt mal wieder hierher kommen, wenn Saison ist, also im Sommer. Es muss ein Bild für die Götter sein, wenn die durch die Bäume klettern oder da oben an Seilen hangeln. 25 Euro kostet der Spaß für einen Profi, der den Extrem-Kurs wählt.




Und weiter geht´s in Richtung Centro. Das Centro selber bleibt für mich aber immer nur am Horizont. Ich bin ja schließlich nicht zum Shoppen hier.



Und wie immer begleitet mich der Kollege Gasometer auf meiner Fahrt, diesmal nur von links.


Auf der Weiterfahrt entlang des Kanals, sah ich dann von weitem schon die Kuppel des Spaßbades, die Oberhausener Marina und das SeaLife.

Besonders interessant war die Marina mit ihren superteuren Pötten. Da waren einige Schiffe dabei, die kosteten bestimmt so viel Geld, dass ich dafür früher ein ganzes Jahrzehnt oder länger hätte arbeiten müssen.






Noch ein letzter Blick auf das SeaLife...


... und schon bin ich wieder in Richtung Centro unterwegs. Ich wollte mir mal das neue Legoland ansehen, natürlich nur von außen. Die Giraffe habe ich mir genau angesehen. Sie besteht tatsächlich aus Legosteinen, wenn auch aus großen Duplo-Steinen.


Nachdem ich nun auch Legoland gesehen habe, machte ich mich auf den Heimweg. Ich hatte nicht erwartet, noch etwas zu Gesicht zu kriegen, was irgendwie interessant wäre oder was ich nicht schon in meinem Blog aufgeschrieben hätte. Und doch fand ich einen Hinweis, als ich auf dem Emscherweg entlang fuhr. Ein Wegweiser sagte mir, dass in 800 m die Burg Vondern sein soll.

Zunächst aber sah ich erst einmal ein Gebilde, aus dem ich mir keinen Reim machen konnte. Weiß der Himmel, welcher Künstler sich da wieder irgendwas dabei gedacht hat.


Bei einem anderen Kunstwerk konnte ich aber erahnen, was es darstellen soll. Trotzdem ist es Gaga und Materialverschwendung dazu, sowas in die Gegend zu setzen.


Und kurz darauf sah ich auch schon Burg Vondern. Optisch passt es eigentlich nicht in diese Gegend. Die Burg ist irgendwie "Fehl am Platze", wenn man den Rundblick macht und die Straße, die nahe A 42, die Bahnlinie und die Emscher sieht.


Im Innenhof ist der Eingang zum Herrenhaus und zur Remise.





Ab hier fuhr ich wieder am Emscherweg entlang Richtung Bottrop. Der erste schöne Tag in diesem Jahr war damit vorbei.

Montag, 11. Januar 2016

Der Hintern bleibt heute zuhause

Der Januar ist ein trister Monat. Alles ist grau, es ist kalt, naß und diesig. Eigentlich sollte man in seiner Bude bleiben und dem lieben Herrgott den Tag stehlen. Genau das tue ich heute. Ich durchforste einfach mal meine Fotosammlung, ob sich darin nicht etwas interessantes versteckt.

Da ist zum Beispiel Ende September 2015 ein Glückstag für die wartenden Fahrgäste an der Haltestelle Buerer Straße gewesen. Ein Pkw hat die Kurve nicht gekriegt und ist in die Haltestelle gefahren. Gottseidank wurde niemand verletzt. An dieser Haltestelle tobt nämlich sonst der Bär, d.h. sie wird sehr stark frequentiert.


Das Geländer ist nur noch Schrott und überall sind die Glassplitter von der Verkleidung der Absperrung verstreut.



Letzte Woche ist mir in der Straße Auf der Friedweide ein Gebäude aufgefallen, welches ich eigentlich jeden Tag sehe. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ist es nicht mir aufgefallen sondern meiner Frau. Sie fragte mich, was das eigentlich ist, da hinten in der Seitenstraße. Man kommt ja sonst nicht dahin. Warum auch? Da ist nichts, außer eben diesem Gebäude. Es befindet sich links von der Friedweide (Schwarzer Pfeil).




Ich wollte nicht doof sterben und habe mich mal bemüht, mehr über das Haus herauszukriegen. Ich fand heraus, dass es sich um einen Hochbunker handelt, von der Verblendung her getarnt als Scheune. Zur Zeit wird er nicht genutzt und steht einfach nur so vor sich hin. Zwischendurch sollte mal eine Metallbaufirma drin gewesen sein, aber natürlich habe ich das nicht mitgekriegt.


Schon 2013 ist mir aufgefallen, dass gegenüber dem Bahnhof Buer-Süd der Bauer mit seinem Traktor einen jungen Baum umgenietet hatte. Ich dachte noch, das war das letzte Stündlein des Baumes, aber Pustekuchen. Der fing im Frühjahr tatsächlich an zu treiben.


Ein Jahr später hat sich der Baum etwas aufgerichtet. Ob der Bauer oder jemand anderes dabei nachgeholfen hat, weiß ich nicht. Aber noch gerader wird er wohl nie werden. Gottseidank wächst so ein Baum nicht waagerecht.


Am Neujahrstag um 9 Uhr morgens habe ich an der Brücke Buerer Straße diese Sandale rechts auf dem Bürgersteig gesehen. Da muss wohl jemand ordentlich gefeiert bzw. gesoffen haben, wenn er nicht gemerkt hat, dass ihm ein Schuh fehlt. Obwohl... mir stellt sich die Frage, warum jemand im Januar auf die Idee kommt, Sandalen anzuziehen? Es gibt schon komische Zeitgenossen.


Und nur ein Stückchen weiter scheint noch so ein seltsamer Vogel zu wohnen. Der hat in seinem Fenster im 3. Stock eine Kamera installiert. Die Kamera ist genau auf den Parkplatz vor dem Haus ausgerichtet. Wahrscheinlich überwacht er sein Auto. Solche Menschen soll es ja geben, die sterben, wenn ihr Auto einen Kratzer hat. Ich habe mal einen Mercedes-Fahrer gesehen, der lag mit seinem Oberkörper halb auf der Motorhaube seines Autos und heulte hemmungslos. Und das nur, weil ihn ein anderer gestreift hatte und jetzt ein Kratzer im Kotflügel war. Aber ich schweife ab. Hier die Kamera im 3. Stock.
 

Zum Schluß noch ein letzter Blick auf ein Haus in der Sutumerfeldstraße. Wenn das Grün auf dem Balkon sprießt, ist das ja schön. Aber bestimmt nicht so wie hier. Es ist eine Schrott-Immobilie.






Sonntag, 10. Januar 2016

Dicke Säcke, glückliche Hühner und Kartoffeln auf dem Asphalt

Ich bin immer noch auf dem Bauernhof in der Warburger Börde. Langweilig ist es eigentlich nie. Auch wenn nicht immer was passiert oder wenn ich ganz alleine bin, so hat das Auge gut zu tun, all die Eindrücke zu erfassen, die mich umgeben.

Aber meist ist jemand da, denn so ein Biohof kennt keine freien Tage. So steht schon mal des öfteren ein Trecker im Weg ...


... oder aber der Kollege hat noch nie etwas von Ladungssicherung gehört und fährt mit seinem Transporter mit offener Schiebetür und ungesicherten Kartoffelkisten über den Hof.  Tja, das passiert, wenn man sich die Zeit nicht nimmt, die zum Sichern erforderlich ist. Der Aufwand steht hinterher in keinem Verhältnis mehr zur eventuellen Zeitersparnis, wenn die Aktion geglückt wäre. Wofür doch eine Schneeschaufel selbst in schneearmen Zeiten gut ist...! Ob er die Kartoffeln hinterher neu abgewogen hat?



Ich habe mich früher immer gefragt, was das für ein komischer Hühnerstall ist, der an immer wechselnden Stellen steht. Nun bin ich schlauer. Freilaufende Hühner picken und scharren. Sie machen aus jeder Rasenfläche in kürzester Zeit einen Acker ohne Grün. Deshalb ist der Hühnerstall auf Rädern und wird wechselweise immer an einer anderen Stelle platziert. Es verhindert auch die Keimbelastung, die durch den Kot der Tiere entsteht, wenn der Auslauf immer an der gleichen Stelle ist.
Man kann also sagen, hier leben wirklich glückliche Hühner, und deren Produkte sind von hoher Qualität.






Meiner Meinung nach ist hier auf den Bildern nicht nur ein Stückchen Lebensqualität in Bezug auf unsere Ernährung in Ausschnitten zu sehen. Für mich persönlich bedeuten solche Ladestellen auch privat etwas, zwingen sie mich doch dazu, meine Umwelt aus einer Perspektive zu betrachten, die ich als Konsument bisher ignoriert hatte. Obwohl ich diesen Betrieb schon seit gut 20 Jahren anfahre, hat er nichts von seiner Faszination verloren. Es gibt jeden Tag etwas neues zu entdecken. Fahre ich solche Höfe wie diesen an, so sind das die angenehmen Seiten meines Berufes.

Allerdings hat jedes Ding zwei Seiten. Manchmal muss ich mich auch ein wenig ärgern. Dieser Ärger geht aber nicht vom Biohof aus sondern mehr von unserem Einkauf in der Zentrale, der die Bestellung aufgibt. Die bestellen einfach drauflos, ohne darüber nachzudenken. Für die ist eine Palette auch eine Palette, unabhängig von der Größe. Die Anzahl der Paletten ist dann auch meine einzige Information, die ich bekomme. Die Überraschung ist also groß und ich freue mich jedesmal riesig, wenn statt der Paletten solche Monster (sogenannte BigBags) beim Bauern zur Abholung stehen. Ein einziger Sack bringt gut eine Tonne an Gewicht auf die Waage.


Insgesamt 9 von diesen Riesenmonstern mit losen Kartoffeln standen in der Halle und warteten darauf, von mir mitgenommen zu werden.


Ursprünglich war geplant, dass ich die Big Bags auf Europalette bekomme, also ohne jeden seitlichen Schutz vor dem Umkippen. In dem Fall hätte ich richtige Probleme bekommen, die Ware auch nur halbwegs ordentlich zu sichern. Gottseidank waren die Leute vor Ort erfahren im Umgang mit loser Ware und haben gleich abgewunken. Auf einer offenen Europalette wäre das eine ziemlich wacklige Geschichte. Wie dem auch sei, die Praktiker vor Ort haben die Big-Bags in Erntekisten gestellt. Sie lagern dadurch wesentlich stabiler und drohen nicht umzukippen.
Das Problem an der Sache ist nur,dass so eine Kiste nur quer genommen werden kann. Man kommt mit dem Hubwagen oder der Elektroameise nur von der einen Seite darunter. Von der schmalen Seite aus geht das nicht, wie man unschwer auf dem Foto erkennen kann.


Es konnte also nur maximal eine Kiste pro Reihe verladen werden, die dann Platz wegnahm wie für 3 Europaletten.


Wie man sieht, könnte eventuell noch eine Europalette mit Gemüse neben die Kiste gestellt werden. In der Logistik verschenkt man schließlich keinen Platz.  Nur leider hätte ich dann wieder ein Problem mit der Ladungssicherung gehabt. Es ist niemandem damit gedient, wenn eine Palette umkippt und das Gemüse durch die Gegend fliegt. Die Klemmstanmgen, die rechts zu sehen sind, nützen nicht wirklich etwas. Das sind lediglich Hilfsmittel, aber zur eigentlichen Ladungssicherung taugen sie nichts. Sie halten laut Beschriftung maximal 150 kg.
Ich musste also diesen Platz neben den Boxen frei lassen, so leid es mir auch tut. Es blutet mir das Herz, wenn ich deswegen ein paar Boxen stehen lassen muss. Aber es ist nicht zu ändern.
Ganz zum Schluß blieb mir dann doch nichts anderes übrig, als eine Palette neben die Box zu stellen. Beim nächsten Abholer stand eine Palette mehr als angekündigt. Das hat meine mathematischen Berechnung, wie viele Boxen ich laden kann, über den Haufen geworfen. Ich musste also die überschüssige Palette irgendwie unterkriegen.


Rechts die Palette war eine ziemlich riskante Angelegenheit. Ich habe ein paar Klemmstangen zur Sicherung benutzt und konnte dann nur noch beten, dass sie hielten. Man sieht schon, dass die Lücke zwischen Box und Palette doch erheblich ist.
Letztendlich habe ich auch den 2. Abholer erledigen können und das Auto war voll.