Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 29. Mai 2017

Stadtradeln 2017 - Eine Dose Fisch auf dem Rheinischen Esel

Der Tag hatte nicht so toll begonnen. Zwar hatte sich das Gewitter verzogen, als ich gestartet bin, aber es war nicht ganz weg. Aber erstmal bin ich auf die Hugo-Trasse gefahren in Richtung Zoo.


Am Zoo ging es auf die Erzbahntrasse, die ich bis zur Jahrhunderthalle durchfahren wollte. An der Erzbahnbude war noch tote Hose. Holger hatte die Bude noch nicht auf.


Wenn ich mir den Himmel ansah, dann sah es nicht gut aus. Es wurde ziemlich grau und ab und zu kam auch mal ein Tropfen runter. Und dann musste ich doch noch mein Regenzeugs rausholen, weil es plötzlich anfing zu schütten. Ich habe mich schließlich an der Jahrhunderthalle untergestellt, weil das Fahren im Regen einfach keinen Spaß macht. Ich hatte die Befürchtung, es würde heute den ganzen Tag so gehen.



Eine halbe Stunde habe ich da ausgeharrt, bis der Regen nachließ. Die Regenpelle habe ich vorsichtshalber auf den Gepäckträger geklemmt, falls ich sie schnell wieder brauche. Ich bin durch die Innenstadt durch nach Langendreer. Am Bahnhof Langendreer bin ich auf die Trasse "Rheinischer Esel" gewechselt. Der Rheinische Esel beginnt hier und endet in Dortmund-Süd. Die maximale Steigung soll 1 % betragen, weil da früher schwere Güterzüge gefahren sind. Mittlerweile meldete sich aber mein Magen, der etwas zu tun haben wollte. Ich habe mir also ein beschauliches Plätzchen gesucht und erstmal was gegessen. Von zu Hause habe ich mir eine Dose Chili-Fisch in Tomatensoße mitgenommen sowie ein paar Scheiben Brot. Ich war die Currywürste und den Pommes mittlerweile leid.



Die Trasse führte an einem ehemaligen Güterbahnhof vorbei, der dem Verfall preisgegeben war. Was soll man auch damit machen, wenn hier kein Zug mehr fährt?


Der Rheinische Esel war gut zu fahren. Selbst in Witten-Annen, einem ziemlich bergigen Stadtteil, konnte man die Trasse bequem befahren.


Es war geplant, in Dortmund-Löttringhausen, wo der Rheinische Esel endet, runter nach Herdecke zur Ruhr zu fahren. Das war leicht gesagt! Vorher kam noch ein Berg, den ich in dieser Form vor ein paar Tagen erst in Essen am Baldeneysee hatte. Ich bin da natürlich nicht raufgefahren sondern habe das Rad geschoben. Aber trotzdem bin ich dabei fast gestorben. Es war nämlich ziemlich schwül nach dem Regen. Aber jeder Berg endet mal. Und wenn man oben ist, muss man auch wieder runter. Die Ruhr fließt ja nicht auf den Bergen sondern im Tal. Die Talfahrt war herrlich! Ich habe das Fahrrad laufen gelassen und kam in Nullkommanix auf eine atemberaubende Geschwindigkeit.


Ich war so schnell, dass ich dann doch das Tempo etwas drosselte. Bei einem Sturz hätte ich mir sonstwas gebrochen. In Herdecke bin ich am Harkortsee auf den Ruhrtal-Radweg gewechselt.




In Witten-Bommern ging es mitten durch das Naturschutzgebiet. Und einen Tunnel gab es auch, den ich durchfahren musste.Durch die schwüle Luft war er innen sehr feucht.



Das tolle an der Tour ist, dass es an der Ruhr jede Menge Gelegenheiten gibt, mal ein Bierchen zu trinken. Und wenn es kein Biergarten ist, dann doch ein Campingplatz. Da ist das Bier wenigstens nicht so teuer.



Einige Zeit bin ich an einem stillgelegten Arm der Ruhr gefahren, bis ich dann wieder an den Fluß selber kam. Die Ruhr war hier sehr breit, sah aber durch die Samen der Pappeln irgendwie schmutzig aus. Die Wasseroberfläche war voll davon.


Kurz vor dem Kemnader See gab es sogar eine Fähre. Ich liebe solche Fähren, habe sie aber nicht benutzt. Der Radweg auf der anderen Seite führte nämlich bergauf. Außerdem musste ich es ja noch bis Dahlhausen schaffen, meinem Ziel der Fahrt.


Und dann kam auch schon der Kemnader See in Sicht. Hier war richtig Betrieb. Da war es ein Segen, dass alle einen Weg für sich hatten, die Fußgänger genauso wie die Skater und Radfahrer. Dadurch kam man sich nicht ins Gehege. Trotzdem war ich froh, am Kemnader See endlich vorbei zu sein. Ab hier am Stauwehr wurde es deutlich ruhiger.


Auf der anderen Flußseite sah man dann bald Burg Blankenstein auf dem Hügel. Da war ich letztes Jahr gewesen und ich erinnere mich noch an die Schinderei, die damit verbunden ist. Hier unten fährt es sich wesentlich angenehmer.


Burg Blankenstein bedeutete auch, dass ich mich meinem Ziel unaufhaltsam näherte. Dann kamen auch schon die kleinen Wasserfälle von Hattingen in Sicht.



Von Hattingen aus bis Dahlhausen war es nicht mehr weit. Auf der linken Ruhrseite ging es dann bis zur Schwimmbrücke.


Hier endete meine Tour leider Gottes. Insgesamt gesehen war sie wunderschön gewesen und ich hätte sie gerne noch fortgeführt. Aber der Tag ist nun mal nicht unendlich lang und es war auch mittlerweile Abend geworden. Blieb nur noch die Fahrt zum Bahnhof Dahlhausen.


Mit dem Zug bin dann bis nach Essen gefahren. Vom Hauptbahnhof aus waren es noch mal 10 km bis nach Hause. Allerdings ging es fast ständig bergab.

Samstag, 27. Mai 2017

Stadtradeln 2017 - Das Krokodil in der Bocholter Aa

Heute ging es mal ins Münsterland und zwar Solo. Mein Teampartner kann solche Touren noch nicht machen, weil der Akku das nicht packt. Eigentlich hatte diese Tour nichts Besonderes, das sich lohnen würde, darüber einen Reisebericht zu schreiben. Ich bin über Borken in Richtung Bocholt gefahren und die Wege sahen alle gleich aus. Mal mit ein paar Bäumen, was zum Teil sehr angenehm war


Oder aber Wege mit nix als Sonne, die mir auf das Haupt geknallt ist.


Solange die Wege asphaltiert waren, ging es ja noch. Es herrschte ein starker Wind, der wie immer natürlich von vorne kam und auf der freien Fläche besonders stark war. Aber die da oben in der Borkener Region scheinen den Schotter förmlich zu lieben. Dabei meine ich jetzt nicht den Schotter im Portmonee sondern den auf der Straße. Zuweilen war es ekelhaft zu fahren. Ich habe ja schließlich kein Mountainbike.
Es gab über die Gegend wirklich kaum was zu berichten. Es sei denn, jemand hätte Interesse an der Information, wie das Getreide jetzt steht. Bauernhöfe und Felder habe ich nämlich jede Menge gesehen. So weit das Auge reichte, waren überall Felder. Hier ist vor kurzem Rotkohl oder Kohlrabi (weiß nicht genau, bin schließlich kein Bauer) gesetzt worden.


Ach ja! Eine kaputte Mühle habe ich auch gesehen. Jetzt im Nachhinein kann man mich totschlagen, aber ich weiß nicht mehr, wo ich sie gesehen habe. Ich denke aber, es interessiert sowieso niemanden.


Ich bin ja nun nicht ziellos gefahren. Ich wollte eigentlich nach Bocholt und dort in der Innenstadt ein Bier trinken. Mit Bocholt verbinden mich unangenehme Erinnerungen beruflicher Art, die ich als Rentner nun aus einer anderen Warte sehe. Auf meinem Weg dahin bin ich auf die Bocholter Aa gestoßen und ich beschloß, diesem kleinen Fluß zu folgen. Vor Rhede sah ich dann das Krokodil auf der anderen Uferseite.
Es wird wohl eher ein Baumstamm gewesen sein und kein Krokodil. Aber das werden sich andere auch schon gesagt haben und plötzlich sind sie gefresen worden. Zwar nicht hier bei Rhede sondern in Afrika oder Australien, aber was heißt das schon!


Das findet übrigens auch Valentin, der sich am Ufer der Bocholter Aa ein wenig ausgeruht hat.



Kurz hinter diesem Schild ging es rauf auf eine Brücke und dann auf der anderen Flußseite weiter. Aber man stelle sich die Frechheit vor. Da fahre ich von der Brücke an der anderen Seite runter und plötzlich endet der Weg. Damit ich ja nicht durchfahre, haben die den Weg noch mit Stacheldraht abgesichert. Unverschämtheit!


Ich habe mir dann den richtigen Weg suchen müssen und auch gefunden. Die Bocholter Aa blieb aber zunächst mal verschwunden. Dafür kam ich in Bocholt an den Aa-See, wo ich mir endlich ein kühles Bierchen gegönnt habe. In die Innenstadt wollte ich nicht mehr. Das hätte zeitlich nicht hingehauen. Schließlich wollte ich nicht mit dem Zug nach Hause sondern mit dem Rad fahren.



Das letzte Highlight auf dieser Tour, sofern man von Highlights sprechen kann, war die Schraubenturbine der Stadtwerke. Die war allerdings mehr zu Schauzwecken installiert.


Danach habe ich mich aber auf den Weg nach Hause gemacht. Es gab auf dem Nachhauseweg nichts, was es wert gewesen wäre, abgelichtet zu werden. Deshalb kommt hier auch nichts mehr. Ich bin über Brünen und Drevenack nach Dorsten gefahren. Eigentlich wollte ich quer durch das Naturschutzgebiet bis Bottrop und von da aus weiter. Aber ich hatte mich in der Zeit verschätzt. Es war schon spät und ich bin deshalb von Dorsten aus mit dem Zug gefahren. Wenn ich ehrlich bin, war das eigentlich ok. Die Hitze hatte mich ganz schön geschlaucht.

Freitag, 26. Mai 2017

Stadtradeln 2017 - Wölfchen hat Muskelkater

Heute Morgen habe ich für das Wochenende eingekauft. Natürlich habe ich das mit dem Fahrrad erledigt. Ich habe den Anhänger hinten dran gehängt und los ging es. Nach dem Einkauf blieb der Anhänger in der Garage und ich bin meine Aufwärmrunde im Nordsternpark, an der Schleuse und auf dem Hugo-Radweg gefahren. Man muss den Morgen schließlich nutzen, weil man da noch taufrisch ist. Bis zum Mittagessen hatte ich schon 30 km auf der Uhr.
Nach dem Mittagessen fuhr ich erstmal zu meinem Partner, um ihn zu einer Tour abzuholen. Aber was muss ich da hören? Wölfchen hat Muskelkater und möchte heute zu Hause bleiben. Verstehe ich nicht! Wovon hat der Muskelkater gekriegt?
Ich bin also alleine durch die Gegend kutschiert und dann am Nachmittag zum Hauptfriedhof- Buer gefahren, in der Hoffnung, meine Frau und meinen Sohn zu treffen. Die wollten nämlich dahin, um zu gießen. Ich habe tatsächlich Glück gehabt und sie dort auch erwischt.
Und nun kommt der Grund, warum ich diesen langweiligen Tourbericht eigentlich schreibe.

Liebes Wölfchen mit dem Muskelkater! Das wäre dein Preis gewesen! Ein großes Bier und ein Apfelkuchen mit Sahne auf dem Wolterhof in Resse. Tja, Pech gehabt!


Man mag es vielleicht nicht glauben, aber als wieder zu Hause war, hatte ich 61 Kilometer auf meiner Uhr.

Donnerstag, 25. Mai 2017

Stadtradeln 2017 - Heute war die Ruhr dran

Das Fahrrad meines Bruders ist leider in der Reichweite begrenzt, deshalb beschlossen wir, über den RS1 nach Mülheim an die Ruhr zu fahren. Vorher ging es aber noch nach Essen-Vogelheim zum Fahrradhändler Stadler. Mein Bruder wollte sich eine Lenkertasche kaufen. Die Tragetasche, die er immer hinten in den Korb legen musste nervte ihn. Wir sind also quer durch Essen-Nord gefahren und sind dann bei Stadler auch fündig geworden. Ich wollte die Lenkertasche dann montieren, wenn wir an der Ruhr waren.
Die Fahrt von Vogelheim zum Rheinischen Platz war nicht so optimal. Es lag hauptsächlich daran, dass wir den kürzesten Weg zum Radschnellweg nehmen wollten und der ging nun mal über Hauptstraßen. An der Uni sind wir auf den RS1 aufgefahren und Richtung Mülheim geradelt. Und weil wir nun mal auch Weltmeister im Pause machen sind, mussten wir natürlich in Altendorf am Niederfeldsee auch bei der Radmosphäre eingekehren.





Nach einer ausgiebigen Pause sind wir auf dem Radschnellweg weiter bis Mülheim. An der Ruhr haben wir uns eine Bank gesucht und ich habe wie geplant hier die Lenkertasche an das Fahrrad meines Bruders montiert.


Ich hatte das nötige Werkzeug dabei, weil ich für alle Fälle immer gerüstet sein will. Die Montage ging auch recht flott und die Tasche machte sich gut am Fahrrad.


Danach haben wir uns überlegt, wo wir jetzt noch hinfahren. Der Akku am Fahrrad meines Bruders zeigte noch 80 % Leistung. Das wollten wir natürlich ausnutzen. In Richtung Rhein wäre riskant gewesen, da es bis dahin doch einige Kilometer waren und die Rückfahrt ja auch noch mit einkalkuliert werden musste. Also sind wir an der Ruhr in die andere Richtung gefahren. Das Risiko dabei waren die Steigungen, die auf uns warteten, wenn wir den Ruhrtalweg verlassen müssen, um nach Hause zu kommen. Ich kenne die Berge bei Kettwig über Haarzopf nur zu gut.
Wir sind auf die andere Seite der Ruhr zum Wasserbahnhof gefahren.



Bisher kannte ich den Ruhrtalweg nur von der anderen Flußseite her. Der Uferweg an der Seite des Wasserbahnhofes war mir also neu und ich wusste nicht, was mich erwartet. Wir sind dann leider immer vom Fluß weggeführt worden auf Schotterwegen.



Die Wege waren jetzt nicht unbedingt schlecht, allerdings auch schon mal mit Schlaglöchern gespickt. Ich hatte da weniger Probleme, während mein Bruder mit seinem Dreirad nicht immer ausweichen konnte. Der arme Kerl ist außerdem so manches Mal gezwungen gewesen, durch die Haufen an Pferdeäpfeln zu fahren, die mitten auf dem Weg lagen. Da wird sich wohl einiges an gutem Pferdemist im Profil seiner Reifen eingegraben haben.

Hinter der Mintarder Ruhrtalbrücke hörte der Radweg ganz auf und wir mussten auf die Straße. Als Entschädigung dafür tauchte aber eine Raststätte auf, wo wir natürlich Halt gemacht haben.



Man würde es beim Anblick dieser kleinen Raststätte wahrscheinlich nicht vermuten, aber die hatten eine sensationelle Currywurst. Es war die leckerste Currywurst, die ich seit langem gegessen hatte. Sollte ich noch mal dahin kommen, werde ich hier auch wieder einkehren.
Wir haben uns dann danach auf den Weg nach Kettwig gemacht. Hauptsächlich wollten wir wieder an die Ruhr kommen und nicht weiter im Hinterland rumeiern. Zufällig sind wir dann auch an Schloß Hugenpoet vorbeigekommen.


Hinter Hugenpoet ging es wieder richtig bergab bis zum Stausee. Dort sind wir dann wieder auf den Ruhrtalweg gewechselt und gemütlich bis Essen-Werden gefahren.


Ab hier wurde es dann richtig heftig. Wir haben den Ruhrtalweg verlassen und uns auf den Heimweg Richtung Essen-Mitte gemacht. Wie bereits schon vorher befürchtet, ging es stetig bergauf. mein Bruder hatte Elektro-Unterstützung und ist schon mal vorgefahren. Es hätte ja nichts gebracht, wenn er auf mich gewartet hätte. Das Anfahren am Berg kostet den Akku mehr Energie als die stetige Hilfe beim Bergauffahren. Ich bin im kleinen Gang hinterhergedackelt und fast gestorben dabei. Ich hatte das Gefühl, als ob ich an dem Berg 10 Kilo abgenommen hätte.



Oben auf dem Berg war die Schinderei dann vergessen. Es ging dann fast nur bergab. Trotzdem war es ein Segen, dass die Sonne meist den ganzen Tag hinter Wolken versteckt war. Und der Akku vom Fahrrad meines Bruders hatte ganz schön viel Energie am Berg geschluckt. Da war das Gefälle natürlich willkommen.