Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 22. Mai 2017

Stadtradeln 2017 - Ruhe sanft in den Brennesseln

Eigentlich sollte es heute nur eine kleine Nordsternrunde werden, also höchsten 10 bis 15 km. Diese kleine Aufwärmrunde mache ich eigentlich fast täglich. Aber dann hatte ich mich morgens fürchterlich geärgert und bin drauflos gefahren. Radfahren beruhigt mich ein bißchen. Aber kaum bin ich losgefahren, kackte ein Vogel auf meinen Arm. Das war kein gutes Omen und zum abreagieren war es auch nicht geeignet.


Nachdem ich meinen Arm wieder gesäubert hatte, bin ich Richtung Westen gefahren. Ich wollte mal austesten, wie weit ich mit meinem Bruder und seinem Dreirad fahren kann. Da der Akku nur gut 50 km hält, bleiben nur Ziele im Radius von 25 km. Vielleicht reicht es ja bis zum Landschaftspark Duisburg, dachte ich bei mir. Es hat ja keinen Sinn, irgendwohin fahren zu wollen, um dann vorzeitig so eine Tour abzubrechen.
Mir war auch klar, dass man mit einem Dreirad zum Teil andere Wege fahren muss. So bin ich heute mal direkt über die Welheimer Mark gefahren, weil der Emscherweg vorher teilweise sehr eng ist. Es ging gut. Das einzig Blöde sind die Schutzgitter in Bottrop-Ebel auf dem Weg zum Kanal. Die sind so eng, da wird mein Bruder wohl absteigen müssen. Das Dreirad passt wohl durch, wird aber nicht die Kurve kriegen, um es mal salopp zu formulieren.


Ansonsten ist der weitere Weg auch für das Dreirad geeignet. Der Weg am Kanal ist hier bei weitem nicht so schlecht wie in Gelsenkirchen. Am Schutzgitter hatte ich die 10 km-Marke überschritten. Im weiteren Verlauf kam ich bei Km 16 in Höhe Gasometer Oberhausen an. Die 20 km-Marke erreichte ich hinter dem Stadion von RWO am Grünen Pfad. Bis zum Landschaftspark waren es dann genau 25 km. Wir haben also ein neues Ziel, welches wir gemeinsam erradeln wollen.
Es macht auch viel mehr Spaß, wenn man dann die Pause zu zweit macht. Schön im Schatten bei Pommes und Bier, während die übrige Bevölkerung arbeiten muss, um unsere Rente zu finanzieren.


Eigentlich hätte ich jetzt nach Hause fahren sollen, weil meine Mission erfüllt war. Aber da wir nun mal beim Stadtradeln sind und die "GGler" vor uns auf dem 1. Platz liegen, dachte ich bei mir, dass ich noch einige Kilometerchen schrubben könnte. Ich könnte sie eventuell heute vom Thron stoßen.
Ich bin durch die Katakomben der ehemaligen Kokerei und an der alten Emscher entlang in Richtung Westen weitergefahren. Mein Ziel war der Rhein.



Weil es noch früh war, bin ich einfach drauflos geradelt. Ich landete auf einer ziemlich lauten Hauptstraße im Stadtteil Beek. Jetzt weiß ich wenigstens, wo die König Brauerei ihr Zuhause hat.



Als ich dann aber ein Stückchen weiter die Kulisse von Thyssen sah und die Straße in Richtung des Vorzeige-Stadtteils Marxloh führte, habe ich kehrt gemacht. Ich bin dann lieber wieder gezielt gefahren statt planlos.


Dir Richtung kannte ich ja und deshalb war ich auch relativ schnell am Rhein. Bei diesem herrlichen Wetter lässt es sich hier aushalten.



Kurz vor Ruhrort kreuzte dann diese kuriose Brücke meinen Weg. Die ist gerade mal 2 m hoch. Es bleibt immer ein ungutes Gefühl, wenn man darunter her fährt.


Heute habe ich mir auch mal die Zeit genommen, durch Ruhrort bzw. den Innenhafen zu fahren.





Hinter Ruhrort bin ich dann auf den Ruhr-Radweg gewechselt. Den kenne ich schon in- und auswendig. Auf einer Bank an der Ruhr habe ich 10 Minuten Pause gemacht und den Kühen zugeschaut.


Ja, und dann habe ich mich kurz darauf in die Brennesseln gelegt. Es war am Ruhrstadion in Mülheim. Dort pflanzt jemand Reis an, was an sich sehr ungewöhnlich ist. Das wollte ich natürlich fotografieren. Ich bin an den Fahrbahnrand gefahren und habe meinen rechten Fuß auf den Bordstein gesetzt. Aber leider habe ich den Bordstein verfehlt und mein Fuß ging ins Leere. Ich bin voll nach rechts gekippt, die Böschung runter in die Brennesseln.


Gottseidank habe ich nichts abgekriegt und mein Fahrrad auch nicht. Mich qäualen lediglich die Pusteln, die die Brennesseln bei mir hinterlassen haben. Ich werde wohl noch einige Zeit Freude daran haben. Aber trotz dieses Maleurs habe ich nicht den Zweck dieser Aktion vergessen und Bilder vom Reisfeld gemacht.



Trotz der juckenden Arme bin ich frohen Mutes weitergefahren. In Mülheim habe ich mir heute sogar die Zeit genommen, mal Schloss Broich anzusehen. Bisher bin ich da immer nur vorbei gefahren.


Von Schloss Broich aus bin ich über den RS1 nach Essen gefahren. Seit ich mit meinem Bruder im Team fahre, hat sich bei mir eine Unsitte eingeschlichen. Ich kann an den bekannten Rastplätzen nicht mehr vorbeifahren. Ich muss anhalten und mir was kühles trinken. Es ist wie eine Sucht geworden. Und auf dem RS1 liegt bekanntermaßen die "Radmosphäre", wo ich bei einer Cola verweilt habe.


Nach dieser Pause bin ich aber durchgefahren. Über den Berne-Weg und den Nordsternpark bin ich zu Hause wieder aufgeschlagen.

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