Nach einer ausgiebigen Pause sind wir auf dem Radschnellweg weiter bis Mülheim. An der Ruhr haben wir uns eine Bank gesucht und ich habe wie geplant hier die Lenkertasche an das Fahrrad meines Bruders montiert.
Ich hatte das nötige Werkzeug dabei, weil ich für alle Fälle immer gerüstet sein will. Die Montage ging auch recht flott und die Tasche machte sich gut am Fahrrad.
Danach haben wir uns überlegt, wo wir jetzt noch hinfahren. Der Akku am Fahrrad meines Bruders zeigte noch 80 % Leistung. Das wollten wir natürlich ausnutzen. In Richtung Rhein wäre riskant gewesen, da es bis dahin doch einige Kilometer waren und die Rückfahrt ja auch noch mit einkalkuliert werden musste. Also sind wir an der Ruhr in die andere Richtung gefahren. Das Risiko dabei waren die Steigungen, die auf uns warteten, wenn wir den Ruhrtalweg verlassen müssen, um nach Hause zu kommen. Ich kenne die Berge bei Kettwig über Haarzopf nur zu gut.
Wir sind auf die andere Seite der Ruhr zum Wasserbahnhof gefahren.
Bisher kannte ich den Ruhrtalweg nur von der anderen Flußseite her. Der Uferweg an der Seite des Wasserbahnhofes war mir also neu und ich wusste nicht, was mich erwartet. Wir sind dann leider immer vom Fluß weggeführt worden auf Schotterwegen.
Die Wege waren jetzt nicht unbedingt schlecht, allerdings auch schon mal mit Schlaglöchern gespickt. Ich hatte da weniger Probleme, während mein Bruder mit seinem Dreirad nicht immer ausweichen konnte. Der arme Kerl ist außerdem so manches Mal gezwungen gewesen, durch die Haufen an Pferdeäpfeln zu fahren, die mitten auf dem Weg lagen. Da wird sich wohl einiges an gutem Pferdemist im Profil seiner Reifen eingegraben haben.
Hinter der Mintarder Ruhrtalbrücke hörte der Radweg ganz auf und wir mussten auf die Straße. Als Entschädigung dafür tauchte aber eine Raststätte auf, wo wir natürlich Halt gemacht haben.
Man würde es beim Anblick dieser kleinen Raststätte wahrscheinlich nicht vermuten, aber die hatten eine sensationelle Currywurst. Es war die leckerste Currywurst, die ich seit langem gegessen hatte. Sollte ich noch mal dahin kommen, werde ich hier auch wieder einkehren.
Wir haben uns dann danach auf den Weg nach Kettwig gemacht. Hauptsächlich wollten wir wieder an die Ruhr kommen und nicht weiter im Hinterland rumeiern. Zufällig sind wir dann auch an Schloß Hugenpoet vorbeigekommen.
Hinter Hugenpoet ging es wieder richtig bergab bis zum Stausee. Dort sind wir dann wieder auf den Ruhrtalweg gewechselt und gemütlich bis Essen-Werden gefahren.
Ab hier wurde es dann richtig heftig. Wir haben den Ruhrtalweg verlassen und uns auf den Heimweg Richtung Essen-Mitte gemacht. Wie bereits schon vorher befürchtet, ging es stetig bergauf. mein Bruder hatte Elektro-Unterstützung und ist schon mal vorgefahren. Es hätte ja nichts gebracht, wenn er auf mich gewartet hätte. Das Anfahren am Berg kostet den Akku mehr Energie als die stetige Hilfe beim Bergauffahren. Ich bin im kleinen Gang hinterhergedackelt und fast gestorben dabei. Ich hatte das Gefühl, als ob ich an dem Berg 10 Kilo abgenommen hätte.
Oben auf dem Berg war die Schinderei dann vergessen. Es ging dann fast nur bergab. Trotzdem war es ein Segen, dass die Sonne meist den ganzen Tag hinter Wolken versteckt war. Und der Akku vom Fahrrad meines Bruders hatte ganz schön viel Energie am Berg geschluckt. Da war das Gefälle natürlich willkommen.
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