Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Sonntag, 21. Mai 2017

Stadtradeln 2017 - Ab inne Natur

Der Viva-West-Marathon hat den Westen der Stadt völlig lahmgelegt. Wir mussten heute also nach Osten ausweichen. Unser Ziel war zunächst der Fahrradsommer an der Jahrhunderthalle. Wie am Tag zuvor sind wir wieder durch die Zoosiedlung gefahren, nur eben jetzt anders herum. Auf der Erzbahntrasse war es heute voller als gestern. Wir sind wieder an Holgers Bude vorbeigekommen, wobei vorbeigekommen nicht der richtige Begriff ist. Hier ist die Pause eigentlich eine Pflichtübung. Man kann ja nie wissen, wann die nächste Bude kommt, wo man sich erfrischen kann. Nach Kaffee und Malzbier sind wir dann auch wieder gestartet. So manches Mal wurde es auf der Erzbahntrasse ziemlich eng.


In der Vergangenheit bin ich die Erzbahntrasse meist von Bochum aus angefahren, wenn ich eine Tour an der Ruhr hinter mir hatte. Dieser Weg war nahezu ideal, weil es von Bochum aus bergab geht. Heute hatte ich diesen Vorteil nicht. Es ging rauf und ich kam ziemlich ins Schwitzen. Nicht so mein Bruder und Teamkollege. Der ist mit seinem E-Bike gefahren, als ob es diese Steigung gar nicht gibt. Ich musste also gehörig in die Pedale treten und war auch ziemlich groggy, als wir an der Jahrhunderthalle ankamen.
Wir haben unsere Fahrräder zusammengeschlossen und sind dann auf Entdeckungstour gegangen.


Eigentlich hatten wir uns erhofft, hier eine gewisse Auswahl an Fahrradzubehör zu finden. Aber davon war nur wenig da, und wenn, dann war es total überteuert. Hauptsächlich ging es um E-Bikes, die hier angeboten wurden. Die brauchten wir aber nicht, zumal mein Bruder schon eines hatte. Ein paar Buden verkauften ihre Region, wie zum Beispiel die Emschergenossenschaft oder der Lippeverband.
Hunger hatten wir auch langsam. Wir sahen uns also nach etwas Eßbarem um. Da war eine Bude, in der Würstchen gebraten wurden und wo eine ziemlich lange Schlange Menschen stand. Die Würstchen hatten gar keine Zeit, braun zu werden. Für uns war das also keine Option. Und auch die andere Imbißbude war nichts für uns. Die bot veganes Zeug an. Ich hasse Tofu und mein Bruder wohl noch mehr.




So richtig war die Veranstaltung nicht nach unserem Geschmack. Wir sind deshalb weitergezogen. Wir haben völlig zufällig die Richtung nach Herne eingeschlagen und sind dann auf die Idee gekommen, uns eine Currywurst auf Zeche Ewald zu essen. Hunger hatten wir ja immer noch. In Herne-Eickel fiel mir dann ein, dass da ja noch die Pommesbude "Willi, der Wurst" kommt. Wir änderten daraufhin den Plan und wollten bei Willi was essen. Aber oh Schreck, den Willi gab es gar nicht mehr. Da war jetzt ein anderer drin und der hatte außerdem noch zu. Bleibt nur noch, meiner Trauer über den Verlust von Willis Pommesbude dadurch Ausdruck zu verleihen, indem ich ein Archivfoto von ihm einstelle.


Wir sind also weitergefahren Richtung Herten. Kurz vor der Halde Hoheward meisterte mein Teamkollege auch die vielen Poller, die dann auf dem Weg auftauchten. Er hat sich wirklich gut an das Dreirad gewöhnt und ist punktgenau dazwischen durchgefahren. Da ist jetzt nichts mehr davon zu spüren, dass die Lenkung macht was sie will.


 Und kurz darauf war auch schon die Halde Hoheward in Sicht und wir sind am Fußes dieses Berges zur Zeche Ewald geradelt. Dort war ordentlich Betrieb. Aber es war nicht so voll, als dass es unangenehm gewesen wäre.


Auf jeden Fall haben wir hier unsere Currywurst gekriegt und die Zeit für ein Bier hatten wir auch noch. Wir haben festgestellt, dass es uns doch verdammt gut ging.




 Nach einer ausgiebigen Pause haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Im Emscherbruch, nachdem wir Schloß Herten hinter uns gelassen hatten, sind wir einmal im Kreis gefahren. Da sieht aber auch alles gleich aus. Schlußendlich haben wir aber doch den richtigen Weg gefunden.


Ja, und dann kam der Kack-Berg. Ich kannte ihn ja und wusste, dass er ziemlich steil war. Weil ich mir nichts beweisen muss, schiebe ich an dieser Stelle mein Fahrrad immer. Ich sagte meinem Bruder, er soll an mir vorbeifahren und oben warten. Mit Elektrounterstützung ist der Berg ja kein Problem. Mein Bruder ist dann raufgeeiert und oben ist sein Akku fast abgekackt. Der Berg hatte ziemlich viel Energie gekostet.


Die Reichweiter der Batterie war mit 80 km angegeben. Tatsächlich hat sie heute aber nur 55 km geschafft. Ist wahrscheinlich wie mit dem Spritverbrauch beim Auto. Sowas wird am Computer simuliert, wo ideale Bedingungen herrschen.
Schade, wir mussten auf jeden Fall nach Hause. Mein Bruder ist notgedrungen zeitweise ohne Elektro-Unterstützung gefahren, um sich die Restenergie für die bergigen Abschnitte aufzuheben. Hat auch ganz gut geklappt. Jetzt hängt der Akku an der Steckdose und schlürft richtig beim Laden. War mal wieder ein schöner Tag gewesen.

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