Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Dienstag, 3. Oktober 2017

Einmal Arnhem Centraal und zurück

Die haben da wirklich mal was sinnvolles gemacht, indem sie eine Bahnlinie aus dem Ruhrgebiet mit der niederländischen Stadt Arnhem verknüpft haben. Das schöne dabei ist, dass man da mit dem VRR-Tarif hinkommt. Heute wollte ich das einfach mal nur so ausprobieren. Der Hintergedanke war natürlich, bei der nächsten Fahrt auch das Fahrrad mitzunehmen und von Arnhem aus nach Hause zu radeln.
Gestartet bin ich vom Bahnhof Altenessen aus.


Mit der S 2 bin ich bis Oberhausen gefahren. Dort bin ich in den RE 19 nach Arnhem umgestiegen. Ich habe mich gleich in den vorderen Wagen gesetzt, weil der hintere Waggon in Wesel abgekoppelt wird. Stand auch groß und breit auf der Anzeigetafel. Ich habe mich in das Erste-Klasse-Abteil gesetzt, welches ziemlich voll war. Da saßen die Rentner drin. Eben so Leute wie ich, die ein Bärenticket haben und das deshalb dürfen.
Früher ist die Regio-Bahn diese Strecke gefahren, allerdings nur bis Emmerich. Seit die Linie bis Arnhem durchfährt, wird sie von Abellio bedient. Die haben wirklich komfortable Züge und vor allem nettes Zugbegleit-Personal.
Wie angekündigt wurde der hintere Waggon in Wesel abgekoppelt. Und dann nahm der Zug richtig Fahrt auf. Als wir dann Emmerich erreichten, stand der Zug erstmal 15 Minuten. Die Rentner im Abteil maulten rum und jammerten wegen der Verspätung. Ich habe mich nicht daran beteiligt, weil ich wusste, warum der Zug so lange stand. Man konnte es auf der Seite der Abellio lesen, dass Bauarbeiten Schuld sind. Der lange Halt wurde angekündigt, weil sich mehrere Züge ein Gleis teilen mussten.
Die Zugbegleiter waren sehr nett. Sie kontrollierten nicht nur die Fahrkarten sondern informierten auch darüber, wie man durch die Sperren im Bahnhof von Arnheim kommt. Man kommt nur mit einer Chipkarte oder einer Fahrkarte mit QR-Code durch die Sperren. Für den Fall der Fälle haben die Zugbegleiter extra Durchlasskarten dabei für alle, die eine normale VRR-Einzelfahrkarte hatten.

Nachdem der Gegenzug aus Arnheim durch war, ist auch unserer wieder gestartet. Über Zevenaar als nächstem Halt ist er dann in Arnheim angekommen.


Ja, und dann kamen sie, die berüchtigten Sperren, die den anderen Rentnern in meinem Abteil Anlass zu lebhaften Diskussionen gegeben hatte. Dabei war es doch so einfach. Die Durchgänge befinden sich links neben den grünen Pfeilen. Die breiten Durchgänge sind für Rollstuhlfahrer und Fahrräder. Über dem grünen Pfeil ist ein Scanner. Hier halte ich meine Karte darüber und schon öffnet sich die Türe. Wer eine Begleitperson dabei hat, die kostenlos mitgefahren ist, lässt eben zuerst den Partner durch und macht das ganze Procedere für sich selber nochmal.



In Venlo gibt es diese Sperren übrigens auch. Ich war aber schon öfter da und jedesmal waren die Sperren offen wie ein Scheunentor. Aber Venlo ist ja auch eine gutbesuchte Einkaufsstadt für die Deutschen und die lassen verdammt viel Geld da. Hier in Arnhem ist das anders. Es ist ja keine Grenzstadt und man merkt auch, dass die Geschäfte nicht unbedingt auf die Deutschen ausgerichtet sind. Jedenfalls nicht sichtbar. Angebote auf Deutsch fehlen hier völlig, während man sie in Venlo auf Schritt und Tritt sieht.

Der Bahnhof selber besitzt eine ziemlich eigenwillige Architektur, die modern und sehr ansprechend wirkt. Da könnten sich hierzulande einige eine Scheibe von abschneiden.







Die Innenstadt mit ihren Geschäften ist direkt neben dem Bahnhof und sehr weitläufig. Man kann sich regelrecht darin verirren. Alles wirkt sehr alt und gediegen, holländisch eben.








Und natürlich habe ich mir einen leckeren Pommes gegessen. Die Pommes waren von der dicken Sorte und roh frittiert, zum Teil noch mit Schale dran. Mit Majo hat das herrlich geschmeckt. Die Bude war auch ganz gut frequentiert.




Am Rhein war ich auch kurz spazieren. Ich war ja alleine unterwegs und bin nicht so der Shopping-Mensch. Nur ein wenig südlich von der Innenstadt floß der sich bereits geteilte Rhein, der sich hier Niederrhein nennt und später zum Fluß Lek wird.



Insgesamt ungefähr 2 Stunden habe ich mich in Arnheim aufgehalten, bevor ich zurück zum Bahnhof ging. Es ging wieder durch die Sperren ...


... und auf den Bahnsteig.


Auf der Rückfahrt war es wie bei der Hinfahrt auch. Die Rentner (ich vorneweg) stürmten das Erste-Klasse-Abteil und regten sich in Emmerich darüber auf, dass sie 15 Minuten warten mussten, weil ein ICE Vorrang hatte. Alles in allem aber war es ein guter Ausflug gewesen. Es war wie bei Fielmann, ich habe nichts dazubezahlt. Und mit dem Rad werde ich die Fahrt auch wiederholen. Aber nur, wenn in Deutschland kein Feiertag ist. Dann sind nicht so viele Rentner im Zug, die eine Begleitperson mit auf Tour nehmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen