Inschrift neben dem Gedenkstein der Opfer des Fährunglücks vom 7. April 1946:
"In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs sprengte die
zurückweichende Wehrmacht alle Brücken über den Rhein-Herne-Kanal im
Gelsenkirchener Stadtgebiet. So sollte ein weiteres Vordringen der Alliierten verhindert werden. Ab
dem 28. März 1945 waren somit sämtliche Verbindungsstraßen zwischen dem
Norden und Süden der Stadt nicht mehr passierbar.
Da die notwendigen Baustoffe fehlten, konnte nach Kriegsende zunächst
keine feste Fußgängerbrücke über den Rhein-Herne-Kanal in Höhe der
Münsterstraße errichtet werden. Deshalb wurde Anfang 1946 ein
Fährbetrieb eingerichtet. Diese Fähre bestand aus zwei ehemaligen
Pionier-Behelfspontons, gezogen und geführt vom Ufer durch zwei Winden.
Ihr Fassungsvermögen betrug bis zu 80 Personen.
Am Sonntag dem 7. April 1946, nach 14:00 Uhr, legte sich die nahezu
vollbesetzte Fähre 10 Meter vom Ufer plötzlich schräg, sodass alle
Passagiere ins Wasser stützten. Bis zum Eintritt der Dämmerung konnten
zwei Kinder, fünf Frauen und dreizehn Männer leider nur noch Tod
geborgen werden. Am nächsten Tag wurde bei den Bergungsarbeiten von den
eingesetzten Tauchern ein weiterer Toter entdeckt.
Im Mai 1946 wurde der Betrieb nach baulichen Veränderungen an der
Fähre und den Anlegepunkten mit einer Begrenzung der Personenzahl wieder
aufgenommen. Ende Juni 1948 waren die Brücken über Emscher und Kanal
soweit wieder hergestellt, das sich ein weiterer Einsatz der Fähre
erübrigte. Insgesamt beförderte die Fähre in 2,5 Jahren rund 8 Millionen
Personen.
Zur Erinnerung an die 21 Menschen, die bei dem tragischen Unglück 1946
ihr Leben lassen mussten, wurde 2016 der nebenstehende Gedenkstein
geschaffen."
Obwohl der Gedenkstein schon Ende 2016 aufgestellt wurde, bin ich gestern das erste Mal hier vorbeigekommen. Bisher bin ich stets immer am Südufer entlang gefahren, u.a. weil sich die Marina Graf Bismarck dort befindet. Das Nordufer hatte ich deshalb vernachlässigt. Keine Ahnung, warum ich heute diese Seite des Kanals gewählt hatte. Wahrscheinlich, weil das Ufer gegenüber total überlaufen war.
Bemerkenswert ist, dass der Stein frei ist von Graffitis und diversen Schmierereien. Auf jeden Fall sei den Initiatoren Dank, die sich für den Gedenkstein eingesetzt hatten.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 22. April 2019
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