Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Donnerstag, 10. September 2015

Die Leiden eines Rentners

Ich sitze heute morgen völlig entspannt am Frühstückstisch und löse mein tägliches Sudoku in der WAZ. Die tägliche Information über das Lokal- und Weltgeschehen sowie das Lösen des täglichen Rätsels gehören zur Pflicht eines jeden Rentners.
Nun, ich sitze also entspannt da, bis auf einmal meine Frau meint, ich könnte doch heute den Rasen mähen. Man stelle sich den Schock vor, den ich erlitten hatte. Seit 10 Jahren habe ich keinen Rasen mehr gemäht. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, auch in den nächsten 10 Jahren davon verschont zu bleiben. Mir kamen die Ökos in den Sinn, die ihren Rasen niemals mähten, genausowenig wie sie Unkraut zupften. Sie wollten einen naturnahen Garten. Und mal ehrlich! So ein Rasen, wo das Gras kniehoch steht hat was. Vor allem für Kinder wäre das schön. Die könnten da sogar Verstecken spielen.
*Seufz!
Machen wir uns nichts vor. Der Naturwahn der Ökos ist nichts als reine Faulheit, die eine geniale Begründung aufweist. Leider kann ich mich nicht darauf berufen. Ich werde wohl oder übel den Rasen mähen müssen. Das Verb "könnte" im Konjunktiv ist irreführend. Es ist eigentlich als Imperativ gemeint und könnte auch durch "du musst" ersetzt werden.

Ich bin dann erstmal nach draußen, um die Lage zu sondieren. Da, wo die Sonne nicht hinkommt, ist es noch ziemlich feucht. Aber nötig hat er einen Schnitt allemal, wenn man das mal neutral betrachtet.


Jetzt heißt es für mich, die Sache professionell anzugehen. Als erstes muss das Equipment bereitgestellt und überprüft werden.


Nach eingehender Prüfung kam ich in Bezug auf den Rasenmäher zu dem Schluß, dass hier in der Vergangenheit nicht mit Sorgfalt gearbeitet worden ist. Am Rotorblatt klebte noch der Rasen vom letzten Mal und ist mittlerweile fast so hart geworden wie Beton. Also musste ich das Schneidwerkzeug und den ganzen Unterboden erstmal davon befreien. Der Rasenmäher soll schließlich exakt arbeiten.



Und dann war es endlich soweit. Der Rasenmäher stand bereit und ich war es ebenfalls. Den Grashalmen ging es jetzt an den Kragen.


Und eigentlich hat das Gerät den Rasen korrekt abgebissen und es gab keinen Anlass zu Klage. Ja, bis ich von der Sonne in den Schatten wechselte. Hier war das Gras noch feucht. Der Fangkorb wurde auf einmal nicht mehr voll. Das nasse Gras sammelte sich unten am Schneidwerk, was für mich bedeutete, das Gerät unten öfter zu reinigen. Ich wurde quasi in den Stand eines Rasenmäher-Gynäkologen erhoben. Das Gras fühlte sich so an, es roch so und es sah auch so aus wie Spinat ohne Blubb, was ich da aus dem Schneidwerk entfernen musste. Arme Kühe, die sowas den ganzen Tag fressen müssen.


Wie dem auch sei, irgenwann hatte ich den Rasen gemäht und mit dem Rechen die Reste an Gras zusammengekratzt. Die Kanten hat dann meine Frau geschnitten. Sie wollte das unbedingt, nicht dass jetzt jemand meint, ich hätte sie dazu genötigt.


Weil ich nun mal schon dabei war, hatte ich auch das Stück Rasen meiner Nachbarin mitgemäht. Natürlich habe ich ihr das gesagt, mit dem Hintergedanken, dass sie mir ihre Dankbarkeit zeigt. Nöö, hat sie nicht. Die hat doch glatt zu mir gesagt, die letzten 10 Jahre hat sie unseren Rasen auch immer mitgemäht.
Ach ich armer Rentner. Ich bekomme meine Arbeit nicht mehr bezahlt und noch nicht mal ein Dankeschön dafür.

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