Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 20. Juni 2016

Die sadistische Ader der Stadtplaner

Als Radfahrer hat man es nicht leicht. Ständig wird man mit einem Seitenabstand von ein paar Zentimetern überholt, man wird angehupt oder beschimpft, einfach nur, weil wir da sind und die Radwege werden als Pkw-Parkplätze benutzt. Ok, daran habe ich mich als aktiver Fahrradfahrer schon gewöhnt. Aber was sich die Stadtplaner da in Buer geleistet haben, muss ich jetzt einfach mal los werden.
Fährt man von Gelsenkirchen nach Buer, muss man am Berger See unweigerlich den Berg nach Buer rauffahren. Wer das schon mal gemacht hat, natürlich ohne Elektroantrieb, der macht es kein zweites Mal. Es sei denn, er ist Masochist oder einfach nur bescheuert. Spätestens oben am Bergmannsheil schreit die Lunge förmlich nach Luft und der Mund kann gar nicht offen genug sein, um die Luft in sich reinzuschaufeln. Und die Bronchien pfeifen dabei wie früher die Sirenen auf den Dächern bei Probealarm. Ich habe das hinter mir und ich mache das nie wieder.
Andersherum ist es viel schöner. Von Buer runter nach Gelsenkirchen geht es so richtig toll bergab. Es ist eine Freude, den Drahtesel den Berg runterzuscheuchen.
Die Freude währt aber nicht lange. Irgendein Stadtplaner mit einer sadistischen Ader hat sich gesagt, dass es nicht sein kann, dass ein Radfahrer Spaß am Radeln hat. Wo kommen wir denn da hin. Also hat er in Höhe der Kneipe "Destille" eine Falle für Radfahrer bauen lassen. Man ist gerade mitten drin in voller Fahrt, da endet der Radweg ohne Vorwarnung auf der Nebenfahrbahn.



Wäre ich eine Kuh, dann hätte ich Buttermilch im Euter gehabt, wenn ich unten ankomme. Nun bin ich aber keine Kuh sondern ein Mann. Entsprechend mache ich mir natürlich Sorgen um meine Manneskraft, auch wenn ich schon ein wenig betagt bin. Ich denke mir einfach, wenn ich zwei oder dreimal volle Kanne auf dieser Straße den Berg runterfahre, dann ist die Impotenz vorprogrammiert.
Ich bewundere die Ingenieure, die die Fahrräder so entwickelt haben, dass die Speichen der Räder das aushalten. Bis zum Ende des Berges nur grobes Kopfsteinplaster, das hält doch kein Schwein aus. Bevor ich mich durchrütteln lasse, bremse ich lieber ab. Und genau hier schlägt die sadistische Ader des Stadtplaners wohl höher. Der sitzt vielleicht im Gebüsch und lacht sich ins Fäustchen.

*Seufz
Das Leben könnte so schön sein, wenn da nicht die bösen Menschen wären.

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