Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Donnerstag, 23. Februar 2017

Die Ampel ist rot

Ich muss mir wieder mal meinem Ärger Luft verschaffen. Wollte ich schon länger, aber heute ist Mistwetter draußen und deshalb nehme ich mir die Zeit. Es geht um die Ampel an der Kreuzung Turfstraße, Johannastraße und Essener Straße.
Im Juni 2004 ist diese neue Kreuzung feierlich eingeweiht worden, weil sich hier unter anderem die Straßenbahnlinie 301 der Bogestra und die Linie U 17 der EVAG trafen. Die Linie U 17 wurde wenig später durch die Linie U 11 ersetzt.


Wir Horster haben mehr als zwei Jahre lang den Dreck hingenommen, der durch die Großbaustelle verursacht wurde. Schließlich bekamen wir am Ende auch etwas dafür. Alles war gut, bis auf die Ampelschaltung an der Kreuzung. Meist kam man als Fußgänger nicht in einem Zug über die Kreuzung und oftmals stauten sich die Autos angesichts unmöglicher Ampelschaltungen. Die Experten werden einwenden, dass es unheimlich kompliziert ist, die Ampeln so zu schalten, dass Autofahrer und Fußgänger beiderseits zufrieden sind. Tatsache ist aber, dass ich als Laie sehe, was da fabriziert wurde. Und das hat nicht gefallen. Schuld daran war wohl die Vorrangschaltung für Straßenbahn und Bus. Die Umlaufzeit der Ampel betrug 85 Sekunden und hat sich nur verändert, wenn sie von Bus oder Bahn angefordert wurde. Und das war alle Nase lang der Fall.


Laut der Unfallstatistik der Stadt Gelsenkirchen haben sich an dieser Kreuzung von 2009 bis zum jetzigen Datum 14 Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern ereignet, wobei es sich nur um Unfälle mit Verletzten handelt. Die Verletzten waren durchweg Fußgänger und Radfahrer.


Eigentlich haben wir Horster uns an die Ampelschaltung mittlerweile gewöhnt, obwohl sie nicht zufriedenstellend war. Weiß der Himmel, wer auf den Gedanken gekommen ist, hier ein Gutachten zur Verbesserung der Verkehrssituation erstellen zu lassen, mit der Analyse, wie sich eine zusätzliche Buslinie auswirken würde. Klar, wenn so ein externes Unternehmen beauftragt wird, dann geht damit auch eine Änderung der Situation einher. Sonst bräuchte man diese Gutachterfirmen ja nicht.
Um Weihnachten herum ist dann die Ampelschaltung entsprechend der Analyse geändert worden. Ich als Fußgänger habe es sofort gemerkt. Plötzlich standen die Ampeln der Mittelinsel auf Rot, während die anderen Grün zeigten.


Angeblich soll man ja die Kreuzung in einem Zug queren können, wenn man normal geht. Ich bin eigentlich gut zu Fuß, also durchaus als normaler Geher einzuordnen. Trotzdem schaffe ich es nicht immer, in einem Rutsch über die Kreuzung zu kommen. Nun ist es nicht so, dass mich das besonders stört. Ich bin Rentner und habe alle Zeit der Welt. Vielmehr sind es die Begleiterscheinungen, über die ich so bestürzt bin. Man muss einfach zu oft auf der Mittelinsel stoppen. Mit Rollstuhl oder Kinderwagen ist das kein Vergnügen, denn so breit ist der Wartebereich an den Ampeln nicht. Die Busse und Bahnen fahren in einem Abstand von wenigen Zentimetern ziemlich schnell an einem vorbei. Da wird mir manchmal Angst und Bange.
Vor allem aber nimmt die Zahl derer jetzt ab, die den Kindern ein Vorbild waren und bei Rot gewartet hatten. Das tun sich nur noch die wenigsten an. Sie rennen bei Rot, hauptsächlich auf der Mittelinsel. Irgendwann rauscht mal ein Bus in so einen Rotlicht-Verweigerer. Und den Kindern wird hier auch kein gutes Beispiel gegeben. Die rennen mittlerweile auch bei Rot.
Bleibt nur zu hoffen, dass das Jahr 2017 nicht zu einem Rekordjahr in Sachen Unfällen wird. Und das nur, weil es hier für den Nahverkehr um ein paar Sekunden geht, die eingespart werden könnten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen