Bäume auf der B 224

Blühende Landschaften hat der Kohl dem Osten damals versprochen, als die Mauer fiel. Ob es diese blühenden Landschaften auch wirklich gibt, will ich mal dahingestellt lassen. Wenn ich mich aber hier auf Gelsenkirchens Straßen bewege, erinnert das eher an eine Buckelpiste. Die Politiker haben die Löcher in den Straßen wohl nach hier importiert.
In meinem Keller habe ich eine Glaskugel, die ich heute mal mit einem Mikrofasertuch poliert habe. Und siehe da, es stellte sich heraus, dass die Glaskugel magisch war und mir einen Blick in die Zukunft der nächsten 20 Jahre gestattete.
Dass Dieter Bohlen dann unser neuer Bundeskanzler sein wird, lasse ich mal dahingestellt. Schlechter als die Merkel macht er es auch nicht. Aber ich habe einen Blick auf unsere Straßen werfen können, die vor ganz langer Zeit, in den 60er und 70er Jahren, mal vorbildlich waren.

Die Natur hat sich ihr Terrain zurückerobert und der Asphalt weicht so langsam einer dünnen Grasnarbe.

Der Asphalt ist chancenlos, wenn sich die Bäume mit Gewalt einen Weg nach oben ins Licht bahnen. Das Autofahren macht keinen Spaß mehr und der Spritpreis ist auch nicht mehr wichtig. Man kann ja sowieso nicht mehr fahren, es sei denn, man hat einen Trecker.

Aber wenigstens hat man Ansätze gezeigt, etwas zu ändern. In der Straßenmeisterei stand wohl noch ein alter Topf mit einem kleinen Rest Farbe. Den hat man benutzt, um wenigstens auf einem kleinen Stück Straße noch sowas wie eine Mittellinie anzudeuten.

Nein, natürlich habe ich keine Glaskugel und Dieter Bohlen wird kein Bundeskanzler. Aber ich habe diese Straße in Gelsenkirchen- Scholven entdeckt und dachte sofort daran, dass unsere Straßen auf dem besten Weg sind, später mal so auszusehen. Es zeigt auch, wie schnell die Natur die Oberhand auch über den Asphalt bekommt, wenn man sie nur lässt.
Die Straße war mal vor ganz langer Zeit ein Teil der alten B 224, südlich des Fünfhäuserwegs, bis zur damaligen Veba-Chemie.