Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Sonntag, 24. April 2016

Schiffsparade am Rhein-Herne-Kanal

Eigentlich gehört das nicht in diesen Beitrag, weil es nur mittelbar etwas damit zu tun hat. Aber im Moment bin ich ortsgebunden, weil mein Fahrrad kaputt ist. Es ist so kaputt, dass ich es wohl nicht ohne größeren Aufwand wieder hinkriege. Ich führe also im Moment das Langeweile-Leben eines Rentners, bis ich mich entschieden habe, ob es ein neues Fahrrad sein wird oder ob ich mich an die Reparatur mache. Eben aufgrund dieser Langeweile bin ich heute mit meiner Familie in den Nordsternpark gepilgert zur Schiffsparade auf dem Rhein-Herne-Kanal.

Man kann sagen, es war ein Scheißwetter. Wir sind gerade aus dem Haus gegangen, da fing es an zu hageln bei Temperaturen wie in Sibirien. Ey, wir haben Ende April! Mit dem Bus sind wir zum Nordsternpark gefahren. Schon früh haben wir gemerkt, dass wir nicht alleine waren. Es waren verdammt viele Leute auf den Beinen. Wäre das Wetter besser gewesen, hätten sicher doppelt so viele Leute diese Veranstaltung besucht.


Proppevoll war es vor allem auf der Insel zwischen Brücke, Amphietheater und Parkplatz. Da waren zahlreiche Buden aufgebaut, u.a. auch die obligatorischen Fressbuden.
Auch die Brücke war voller Menschen. Da kann einem Angst und Bange werden und nur hoffen, dass die Brücke das Gewicht auch verkraften kann.


In einer kleinen Bude hat der Shanty-Chor Seemannslieder gesungen, während der Chorleiter versucht hat, die Zuschauer zum Mitsingen zu animieren. Na ja! Einige haben das dann auch getan, auch wenn sie absolut talentfrei waren.


Ich habe mich im Vorfeld der Parade immer gefragt, wo sich denn die Schiffe versteckt haben, die angekündigt waren. Hier sollten sie sich doch sammeln und formieren. Aber ein Blick über das Geländer der Brücke zeigte nur ein paar Schiffe, die vor Anker lagen.



Wie dem auch sei, wir haben uns voller Gottvertrauen auf die Suche nach einem guten Platz begeben. Den haben wir dann auch gefunden. Wir standen bzw. saßen oben und hatten einen freien Blick auf den Kanal.


Und dann haben wir gewartet. Irgendwann kamen dann auch die Schiffe, aber ich konnte nicht erkennen, welchen Zweck die verfolgten. Es war fast so, als ob die sich im Kreis drehten. Die kamen einfach nicht von der Stelle. Die Ruderer waren vorneweg und standen auch mehr als das sie fuhren.


Zunächst standen die Schiffe in einer Linie und ich dachte, jetzt geht es los. Aber Pustekuchen! Die legten sich quer zur Fahrrinne und fuhren auf das Ufer zu. Was das jetzt sollte, ich habe keine Ahnung!




Zwischendurch hörte man durch einen Lautsprecher eine "Einpeitscherin", die zum Mitsingen aufforderte, wenn die Schiffe dreimal getutet haben. Und tatsächlich! Die Schiffe betätigten alle ihre Hupen und es klang toll. Na ja, bis auf ein Schiff, welches eine eher klägliche Tute hatte. Aber wer ist schon perfekt! Und dann müssen sie angefangen haben zu singen. Da wo ich saß, hat man das kaum gehört. Wahrscheinlich waren es auch nur wenige, die mitgesungen haben. Ich habe auch meinen Mund gehalten. Ich mag das sowieso nicht. Da gibt es welche, die kriegen Geld dafür, dass sie singen oder ein Instrument spielen und dann kommt der Ruf:" Jetzt Alle!" Ich bin doch nicht bekloppt! Das ist deren Aufgabe mich zu bespaßen, nicht umgekehrt. Auf jeden Fall war das dreimalige Tuten ein echtes Highligt dieser Veranstaltung. Man sieht, meine Ansprüche sind eher bescheiden.

Und dann haben sie sich doch endlich dazu durchgerungen, die geplante Schiffsparade durchzuführen. Das Schiff mit den Musikern überholte die Fahrgastschiffe alle, um vorne an der Spitze mitzumischen. Anstatt das die Musiker aber Musik gemacht haben, haben sie nur mit Fähnchen gewunken.


Das kleine Schiff im Vordergrund des Bildes war übrigens das beste. Die haben wenigsten die Musik aufgedreht, damit sowas wie Stimmung rüberkam. Und danach war auch schon Schluß! Wie viele Schiffe waren das? Klar, wenn man die Ruderboote mitzählt, dann waren das viele. Aber mehr als vier, fünf oder sechs Schiffe waren es nicht. Und dafür so einen Aufstand?


Und dann, als alles vorbei war und ich mit meiner Familie nach Hause aufgebrochen bim, kam noch ein Highlight. Es war das Feuerlöschboot, welches zeigte, wie weit es spritzen konnte. Doch, das war wirklich sehenswert.


Wir sind dann nach Hause gegangen und haben dabei ordentlich was abbekommen. Regen und Hagel mit starken Sturmböen haben uns erwischt. Wir haben die Schwarte zwar nicht naß bekommen weil wir gut gerüstet waren, aber trotzdem ist das ekelhaft.
Und ehrlich! Die nächste Schiffsparade können die sich klemmen. Ich werde auf keinen Fall mehr hingehen, es sei denn, mich plagt die Langeweile. Ist aber nicht anzunehmen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen