Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Sonntag, 7. Februar 2016

De Zuch kütt

Der Himmel war grau in grau und hat seine Schleusen geöffnet. Zwar nicht offen wie ein Scheunentor, aber immerhin so, dass man den Wunsch hat, besser im Bett zu bleiben. Ich dachte noch bei mir, dass es immer die Falschen trifft. Heute war doch der Kinder-Kanevalsumzug in Horst. Wenn das Wetter so bleibt, wird das wohl nichts.
Aber der liebe Herrgott hatte ein Einsehen. Gerade rechtzeitig vor dem Start des "närrischen Lindwurms" wurde der Himmel heller und sogar die Sonne kam zeitweise raus.

Der Karnevalszug formierte sich am ehemaligen Buga-Busparkplatz an der Kranefeldstraße.


Wenn man gezielt irgendwo hinblickt, fallen einem Dinge auf, die man sonst im Vorbeigehen oder -fahren gar nicht wahr nimmt. Kann aber auch sein, dass man sich einfach nur daran gewöhnt hat. Ein bißchen Wasser und Reinigungsmittel würde den Glas- und Textilcontainern bestimmt gut tun. Mindestens aber sollten sie nicht gerade vorne an der Straße stehen.
Aber das soll ja nicht das Thema sein. Schön anzusehen ist dafür das, was hinter den Containern ist.


Oben auf dem Bahndamm ist ein Güterzug langsam vorbei gefahren und hat ordentlich getutet. Wenn er die technischen Möglichkeiten gehabt hätte, wäre bestimmt der Narhalla-Marsch daraus geworden. Den Verantwortlichen kann man nur Respekt zollen, dass sie es geschafft haben, den Parkplatz vorher zu räumen. Sonst stehen hier Lkws, Busse und auch Pkws über das Wochenende.



Die Rennleitung steht ebenfalls schon "Gewehr bei Fuß", wenn um 11:11 Uhr der Startschuß fällt.


Und auch an den Straßenrändern ist es schon schön bunt. Vom Chinesen über den Cowboy oder das Cowgirl bis hin zu Darth Vader stehen sie am Bordstein der Strundenstraße und warten darauf, dass der Zug mit den begehrten "Klümpchen" kommt.


Und dann kommt so langsam Bewegung und Struktur in den Zug. Man beginnt, sich aufzustellen. Die Rennleitung ist bereits mit einem Wagen rüber zur anderen Straßenseite, um den Verkehr zu stoppen.


Die Absperrgitter wurden entfernt und dann geht es los. Der Spielmannszug geht vorneweg, weil ein Umzug ohne "Umtatta" eben kein richtiger Umzug ist.



Gleich nach dem ersten Trommelwirbel und den ersten Flötentönen sind die Menschen vorgerückt, um ja die besten "Kamelle-Plätze" für ihre Kinder zu ergattern. Früher musste ich das auch für meine Kinder tun. Deshalb ist es nur verständlich, dass die Gasse für den Zug nicht gerade Überbreite hat.




Hier weiß man nicht, ob es sich mehr lohnt, den Traktor zu bewundern oder den toll gestalteten Wagen des Kinder-Prinzenpaares. Ein Mordsdrum war es schon. Ich habe beides bewundert.





Obwohl der Zug nicht gerade groß war, merkte man das gar nicht. Er war gefühlte 5 km lang. Und schon gleich am Anfang musste der Zug mehrmals stoppen, damit die letzten aufschließen konnten. Es scheint ein Naturgesetz zu sein, dass die ersten schneller sind als die folgenden.



Nicht so toll fand ich es, wenn die Teilnehmer des Zuges direkt hinter einem Auto herlaufen müssen. Meist waren es ja Kinder, die den ganzen Dreck aus dem Auspuff des Fahrzeuges eingeatmet haben. Das sind Dinge, die wohl nur ein Unbeteiligter sieht, der nicht mit Klümpchen sammeln beschäftigt ist.


Und schon sieht man auch das Ende des Zuges, den diesmal Gelsenkirchener Zahnärzte bildeten.


Der Zug ging über die Strundenstraße und ist dann nach links in die Markenstraße eingebogen. In Höhe Devenstraße habe ich den Zug eingeholt.




Von der Markenstraße biegt der Zug nach rechts in die Devenstraße ein. Als Ex-Lkw-Fahrer sehe ich sofort, dass man beim Abbiegen ein wenig aufpassen muss, weil es eng werden kann. Jedenfalls unter diesen Bedingungen. Dabei sind nicht unbedingt die Kamelle-Sammler am Straßenrand das Problem sondern die Begleiter der Fahrzeuge. Die sind in so manche gefährliche Situation geraten und haben es noch nicht mal gemerkt. Vor allem beim rechts abbiegen war mancher Zeh gefährlich nahe am Reifen oder am Aufbau. Der Traktor mit dem Prinzenwagen kam gerade so um die Kurve rum und hätte beinahe den Baum rasiert.




Von der Devenstraße ist der Zug nach links abgebogen in die Vestische Straße. Die Vestische Straße ist etwas eng, was an den parkenden Fahrzeugen auf beiden Seiten liegt. Am Ende der Vestischen Straße muss der Zug nach rechts auf die Fürstenbergstraße und die Schmalhorststraße überqueren. Viel los ist hier nicht, an der Einmündung Vestische/Fürstenbergstraße. Aber das war vorauszusehen.


Das Frontfahrzeug der Rennleitung muss nicht lange warten, bis der Zug aufgeschlossen hat. Die Hälfte der Strecke war bereits gemeistert und es ist immer noch genug Wurfmaterial da. Zum Teil sind sogar Buntstifte geworfen worden.
Einige haben schon richtig Beute gemacht, wenn ich die Beulen in den Tragetaschen richtig deute.


Im Gefolge des letzten Wagens, den die Zahnärzte hatten, wurde Zahnpasta und Zahnbürsten verschenkt.


Am Ende der Fürstenbergstraße bog der Zug nach rechts auf die Essener Straße ein, quasi die Zielgerade. Klar, hier steppt natürlich der Bär. Leute, Leute, wohin man sah, überall Leute.


Von der Essener Straße ging es nach rechts und dann nach links auf den Josef-Büscher- Platz, wo eine Bühne aufgebaut war. Vor dem Einzug der Teilnehmerwagen war hier noch alles überschaubar.



Die Überschaubarkeit änderte sich, als mit den Wagen auch die vielen Kamelle-Sucher mitkamen.


Alles in allem kann man sagen, ein gelungener Tag für die Kinder, auch für die Erwachsenen und vor allem für den Stadtteil Horst. Alle Probleme, die die Menschen hier und anderswo bewegen, sind völlig vergessen worden. Sie waren einfach nicht mehr da.

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