Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Freitag, 12. Februar 2016

Der Knochenpark

Jetzt dreht er durch, werden einige bestimmt sagen. Was sucht der auf einem Friedhof? Wir Horster nennen den Friedhof, der offiziell Friedhof Horst-Nord heißt (oder hieß) liebevoll Knochenpark. Hier trifft man auf Namen aus alten Horster Kaufmannsfamilien oder auch auf Namen, denen heute Straßen gewidmet sind. Es war mal ein kleiner, aber feiner Park, der jetzt leider als Aufenthaltsort für Trinker dient. Die zerbrochenen Flaschen sprechen Bände. Und bestimmt verrichten diese Menschen auch ihre Notdurft an Ort und Stelle. Die Trampelpfade an den Ruhebänken, die von dieser Klientel in Beschlag genommen wurden, sind ein Beweis. Leider tut sich in der Richtung, mal etwas Ordnung zu schaffen, gar nichts. Der Knochenpark verkommt immer mehr.


1823 wurde der Friedhof angelegt und im Jahre 1980 wurde der Küster von St. Hyppolytus, Paul van Suntum, als letzter beerdigt.


Vermisst habe ich das Grab der Familie Trah. Es war in der Vergangenheit eines der wenigen Gruften gewesen, die stets gepflegt waren. Nun ist da gar nichts mehr. Es ist alles abgeräumt worden. Es scheint so, als ob auch die Familie Trah resigniert hat.


Gepflegt ist auch noch die Grabstätte der Horster Pfarrer, die in St. Hippolytus ihren Dienst versehen hatten sowie der letzten Franziskus-Schwestern des St.-Josefs-Hospital.



Zwischendurch geht der Blick auch mal zur Horst-Gladbecker Straße, wo man die Halle der ehemaligen Stahlbaufirma Pogge noch erkennen kann. Pogge ist auch schon längst Geschichte.


Hier die Grabstätte der Familie Düsing ...


... der Familie Ader ...


... Franz Weinforth ...


... Familie Tönnies ...


... der Familie Holthöwer-Grolman ...


... und auch der Familie des Sanitätsrates Strunden.


Einer der ältesten Grabsteine ist schon umgekippt und wird wohl nicht mehr lange an dieser Stelle liegen. Es ist das Grab der Jungfrau Anna Bache. Geboren 21. Juli 1861, gestorben 2. Januar 1909. "Sie ruhe in Frieden, geliebt und unvergessen", steht auf dem Grabstein.



Viele Gräber kommen erst im Winter zum Vorschein, wenn die Blätter fallen. Einige sind ganz unter immergrünem Efeu verschwunden. Es könnte ein schöner Park zum Verweilen sein, wenn man an verantwortlicher Stelle nur ein wenig Willen zeigt. Leider ist davon nichts zu spüren.

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