Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Freitag, 13. Januar 2017

Wild-West auf der Markenstraße

Wilder Westen in Horst auf der Markenstraße? Es läuft darauf hinaus. Geschossen wurde auch schon ganz in der Nähe, wenn auch nur mit einer Schreckschusswaffe. Ok, Pferde verstopfen die Markenstraße nicht. Wir leben schließlich im 21.Jahrhundert, da hat man Autos.
Irgendwo in einer Internet-Gruppe ging die Frage um, ob man die Markenstraße nicht bewirtschaften soll. Da stellt sich mir doch gleich die Gegenfrage, ob man eigentlich auch einen Parkschein ziehen muss, wenn man falsch parkt? Wenn nicht, dann ist nicht viel zu verdienen. Der Kommunale Ordnungsdienst - ich glaube, man nennt ihn so - meidet unseren Stadtteil. Deshalb wird mehr falsch geparkt als richtig.
Die Stadt Gelsenkirchen hat verdammt viel Geld dafür ausgegeben, die weißen Leitsteine für die blinden Mitbürger in den Boden einzubauen, im Amtsdeutsch nennt sich das "taktile Bodenindikationen". Damit hat die Stadt ihre Pflicht getan und alles weitere geht sie nichts an. Aber was nützen denn Leitsteine für Blinde im Wilden Westen von Gelsenkirchen, wenn die Pferde ... pardon, die Autos darauf stehen? Es gibt nichts, woran sich Blinde orientieren können. Sie müssen auf die Fahrbahn wechseln, wenn sie nicht vor die Pferde ... ähh, ich meine vor die Autos laufen wollen.


Aber die Blinden sind nicht die einzigen, die auf der Markenstraße auf der Fahrbahn laufen müssen. Auch Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren haben nicht genug Platz, um sicher über die Markenstraße zu kommen.
Nun werden sicher einige denken, dieser Zustand wäre die Ausnahme, das kann ja mal vorkommen. Weit gefehlt! Dieser Zustand ist Alltag. Wie schon gesagt, wilder Westen im vergessenen Stadtteil. Und so wie es aussieht, dehnt sich der wilde Westen aus und hat so langsam die Essener Straße erreicht. Die Kaufleute auf der Markenstraße stört es herzlich wenig, was auf ihrer Straße abgeht. Eine Werbegemeinschaft oder sowas ähnliches gibt es dort nicht, die wenigstens halbwegs etwas Ordnung da reinbringen könnte.


Die Händler machen sich auf dem kleinen fußläufigen Streifen so breit, da hat noch nicht mal ein Fußgänger richtig Platz.



Ich bin fest davon überzeugt, dass von Seiten der Behörden nichts gegen das Wildparken unternommen wird. Ebenso überzeugt bin ich davon, dass die Markenstraße gerade deswegen immer mehr den Bach runtergeht. Es sind ja nicht die Autos, die dort einkaufen sondern die Menschen. Und meist kommen die Menschen aus der Nachbarschaft. Die Frage ist nur, wie lange noch?

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