Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Donnerstag, 27. August 2015

Kaffeefahrt, mal ganz anders

Ein Ziel hatte ich für meine Radtour nicht. D.h. eigentlich schon, denn mein erster Stopp sollte der Hauptbahnhof von Bottrop sein. Von da aus wollte ich mit meinem Rad in einen Zug steigen, bis an die Gültigkeitsgrenze meiner Monatskarte fahren und dann mit dem Rad zurück.
Bottrop hat wirklich einen schönen und funktionell sehr guten Bahnhof. Da können sich einige Städte eine Scheibe von abschneiden.



Auch oben auf den Bahnsteigen ist alles top. Mit dem Aufzug kommt man prima rauf und der Bahnsteig selbst hat 2 Ebenen, wo man bequem in die S-Bahn einsteigen kann (Türen liegen höher), genauso wie bei den Zügen der Nordwestbahn (Türen liegen tiefer). Man sieht im Hintergrund, ungefähr Höhe des Lenkers, dass dort eine Anhöhe ist für die S-Bahn.


Der Zug nach Borken kam als erstes, also habe ich den auch genommen. Bis Borken darf ich ja ohne Zuzahlung fahren. Es war ein Zug der Nordwestbahn, der in Doppeltraktion fuhr. Ich bin vorne eingestiegen. Das Abteil, wo die Fahrräder abgestellt werden, war fast leer. Lediglich zwei andere Fahrräder standen noch dort.
Ruckzuck war ich in Borken und musste feststellen, dass die ebenfalls einen tollen Bahnhof haben.




Ich hatte beschlossen, nach Holland reinzufahren. In Holland ist Kaffee billig, deshalb wollte ich mir da einen Vorrat kaufen und in die Satteltaschen packen. Ich bin aber nicht direkt nach Holland gefahren. Ich wollte vorher noch zu einem Bauenhof fahren, den ich vor 20 Jahren noch regelmässig angefahren habe. Mittlerweile war es aber schon beinahe Mittag und der Hunger plagte mich. Eine Currywurst mit Pommes und Majo musste drinsitzen. Ich habe sie mir dann auch an einem Imbiß in Borken gegönnt, wo man auch draußen sitzen kann.


Gestärkt bin ich dann Richtung Borken Hoxfeld gefahren, vorbei am Flugplatz und über die Bocholter Aa. Das Grabmal für die gefallenen Soldaten aus Hoxfeld in den zwei Weltkriegen habe ich sofort wiedererkannt. Es war früher immer der markante Punkt gewesen, an dem ich rechts auf den Hof abbiegen musste.


Der Hof hatte sich in den 20 jahren nicht verändert. Alles war noch so wie damals.






Warum der Bauer, der Hof nennt sich Biolandhof Finke, aber extra große umzäunte Weiden für Rehe unterhält, weiß ich nicht. Ich kann nur vermuten, dass er das Fleisch der Tiere vermarktet.


Nachdem ich wieder vom Hof runter war, ging es zunächst über Landstraße in Richtung Winterswijk. Unterwegs sah ich dann noch einen Bauernhof, der Kürbisse anbot.



Irgendwann konnte ich dann endlich die Landstraße verlassen und bin auf Radwegen querfeldein nach Holland gefahren.


Erst an der ehemaligen Grenzstation kam ich wieder auf die Landstraße.



Und dann war ich endlich am Ziel. Ich habe in der Innenstadt von Winterswijk 12 Packungen Kaffee gekauft für 2,69 Euro das Pfund.



Ich war keineswegs erstaunt, dass man in Holland als Fahrradfahrer immer gut dran ist. Nicht einen Augenblick lang bin ich bedrängt oder genötigt worden. In Deutschland ist das völlig anders. Da ist man als Radfahrer nur ein Hindernis. Aber hier werden Unterführungen und Straßen nur für Radfahrer angelegt.


Das Radwegenetz ist hervorragend beschriftet. Über sogenannte Knotenpunkte kommt man ohne Mühe überall hin ohne sich zu verfahren. Die Radwege sind nummeriert und haben stets die Nummer des nächsten Knotenpunktes. Auf diese Weise bin ich auch aus Holland rausgefahren und in Rhede gelandet.


Bis Raesfeld wollte ich fahren und dann wieder in den Zug nach Hause steigen. Zuweilen kamen am Wegesrand immer wieder kleine Gedenkstätten...


... später aber Maisfelder, Maisfelder und nochmal Maisfelder. Vor lauter Mais war es unmöglich, etwas von der Gegend mitzukriegen.


Ich bin dann auch müde geworden und war froh, als ich in Raesfeld ankam. Aber, oh Schreck, Raesfeld hat gar keinen Bahnhof. Ja was ist das denn...?
Notgedrungen musste ich weiterfahren bis Dorsten. Die Strecke dorthin zog sich wie Kaugummi. Und dann musste ich auf dem scheißigsten Bahnhof Deutschlands auf den Zug warten. Aber wenigstens hat mich der direkt bis zum Bahnhof Gelsenkirchen-Buer-Süd gebracht. Von hier aus sind es nur 3 Fahrminuten mit dem Rad nach Hause.

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