Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Sonntag, 17. Juli 2016

Der Ömmes und der Dujardin

Beim letzten Mal bin ich von Orsoy aus den Rhein hoch nach Wesel gefahren. Heute wollte ich mal den Rhein in südlicher Richtung bis Krefeld beglücken. Ich habe mir fest vorgenommen, bis Krefeld keinen Zug zu benutzen. Also habe ich mich abgestrampelt über die bekannte Route am Kanal und der Emscher entlang, über die HOAG-Trasse bis zur Fähre nach Duisburg-Walsum. Zwischendurch hat es immer wieder mal geregnet, allerdings nur kurz und leicht. Ich brauchte noch nicht mal mein Regenzeug. An der Riesenfirma, wo Sinalco und Rheinfelsquelle produziert und das Bier "Urfels" gebraut wird, geht es links ab zur Fähre. Es ist immer wieder beeindruckend, an diesem Betrieb vorbei zu fahren. Selbst von außen wirkt alles sehr imposant.
Die Fähre war heute proppevoll. Ich Depp hatte mich unterwegs gefragt, ob die Fähre heute überhaupt fährt, weil ja die Berufstätigen fehlen. Dabei haben die heute richtig Kasse gemacht. Auf jeden Fall mehr als unter der Woche. Es waren bestimmt hundert Fahrradfahrer auf der Fähre, 6 Pkw und 4 Motorräder. Trotz der Enge war die Überfahrt wieder ein richtiges Highlight. Drüben in Orsoy bin ich erstmal mit dem Pulk in den Ort reingefahren. Es fing dann an so richtig zu schütten. Ich hatte mich wohl untergestellt wie die anderen auch, aber es behagte mir nicht. Der Blick zum Himmel verhieß nichts Gutes. Ich habe dann einfach mein Regenzeug angezogen und bin weitergefahren. Der Regen dauerte so 20 Minuten, dann war es vorbei und ich konnte die Regenpelle ausziehen.




Es ging dann immer am Deich entlang. Mal war der Rhein verschwunden, mal war ich ziemlich dicht am Wasser. Es hielt sich die Waage. Meine Pause habe ich unten am Wasser gemacht, in der Nähe der Autobahnbrücke des Emscherschnellweges. Hier war ein richtiger kleiner Strand, wo man bei gutem Wetter den ganzen Tag relaxen konnte.





Ja, und dann musste er ja zwangsläufig kommen, der Ömmes aus Duisburg-Ruhrort. Der Ömmes, das ist der Neffe von unserem Herkules. Der nennt sich hier aber Poseidon. Heute habe ich ihn mal von der anderen Rheinseite aus gesehen. Aus der Ferne sieht der Bursche sogar richtig hübsch aus. Man darf ihn nur nicht ranzoomen, dann kriegt man erstmal einen Schock.


Das Blöde an der Sache ist immer nur, dass man nicht durchgängig am Rhein entlang fahren kann. Und irgenwann hören auch die Schilder auf und man muss sich nach Gefühl auf den Straßen bewegen, um wieder an den Fluß zu kommen. Gar nicht so einfach, weil der ja nicht gerade verläuft wie die Emscher. Ich musste durch ein großes Industriegebiet in Hochemmerich. Mann o Mann, was haben die Firmen da für Kästen hingesetzt. Es ist richtig Geld verbaut worden und jede Logistikfirma die ich kenne, war hier vertreten.  Hinter dem Industriegebiet bin ich dann aber wieder auf den rechten Weg geraten. Zumindestens halbwegs, weil der Rhein jetzt wieder zu sehen war.  Und in der Ferne sah ich schon die Rheinbrücke von Krefeld-Uerdingen.


Natürlich bin ich nicht über die Rheinbrücke gefahren. Ich wäre ja dann wieder zurück nach Duisburg gefahren. Nein, ich wollte weiter bis zum Zentrum und dann zum Hauptbahnhof. Kurz vor der Rheinbrücke sah ich dann zu meiner Überraschung die Brennerei "Dujardin". Früher in jungen Jahren hatte ich mir diesen Weinbrand oft reingezogen. Er war damals auch bekannter als er es heute ist. So wie es aussieht, gibt es die Firma nicht mehr. Da ist jetzt ein Museum und eine Gastronomie drin. Somit erübrigt sich auch meine stille Frage, ob das Silo voll Weinbrand ist.


Ich habe mich aber nicht lange an dieser Stelle aufgehalten. Ich bin weitergefahren Richtung Innenstadt und tat meinem Hinterteil etwas Gutes, als ich am Bahnhof ankam. Ich bin mit dem Zug RE 11 bis nach Essen Hbf gefahren und von da aus nach Hause.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen