Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 18. Juli 2016

Ein Gockel in Lünen

Manchmal hat man so Tage, da ist die Ausbeute an sehenswerten Dingen oder Landschaften sehr gering. Ein solcher Tag war heute. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mir kein Ziel gesetzt hatte. Ich bin einfach drauflos gefahren. Weil ich gestern in Richtung Westen gefahren bin, habe ich mir heute mal den Osten vorgenommen. Und weil gerade die Regionalbahn kam, bin ich mit dem Zug zunächst bis Herne-Börnig gefahren und habe die Tour von da aus gestartet. Blöd war nur, dass ich in Fahrtrichtung links in den Zug eingestiegen bin und erst hinterher merkte, dass die Tür gegenüber kaputt war. In Herne-Börnig musste ich rechts aussteigen und mich deswegen mit dem Fahrrad durch den Waggon quälen. Die Gänge sind ja nun nicht so toll breit, dass ein Fahrrad da bequem durchpasst.
Wie dem auch sei, ich bin bis Henrichenburg geradelt, aber am Schiffshebewerk vorbei. Das kenne ich schon. Ich muss nicht alles doppelt und dreifach sehen. Seepark Lünen habe ich auf einem Schild gelesen. Warum nicht mal dahin? Und schon bin ich losgeradelt.
Unterwegs bekam ich Hunger. In Brambauer erwischte ich so einen Hähnchen-Onkel, dem ich einen halben Flattermann abkaufte. Da essen wollte ich ihn aber nicht. Ich habe mich auf die Suche nach einem ruhigen schattigen Plätzchen gemacht, möglichst ohne Fliegenschwärme. Ich bin dann auch nach einer Viertelstunde sehr erfolgreich an so einen Platz gekommen, wo mich niemand störte.




Frisch gestärkt bin ich dann weiter der Beschilderung gefolgt. Und irgendwann war ich dann wieder am Kanal. Zuerst habe ich gedacht, dass dieser blöde Hafen der Seepark ist. Man weiß ja nie, wie die Sesselfurzer ihre Industriebrachen nennen. Ein alter Kran stand auch da zur Zierde.







Aber das war nicht der ausgeschilderte Seepark. Der eigentliche Seepark kam einen knappen Kilometer dahinter. Kernstück dieses Parks war der Badesee mit seinem Strand. Eintritt wurde nicht verlangt. Dafür war der Badesee aber auch nicht bewacht und es gab keine Ordnungskräfte. Jeder war für sich selber verantwortlich. Ich habe die Bilder aus respektierlicher Entfernung gemacht. Besser ist das! Sonst denkt nachher noch jemand, ich wäre ein Spanner und ich kriege den Arsch voll.






Direkt am Badesee gab es auch noch ein Schloß. Weil ich gerade schon mal da war, bin da auch hin. Den Namen habe ich allerdings vergessen. Ich habe auch keine Lust, jetzt noch danach zu googeln. So toll war das nun auch wieder nicht.


Da haben aber wirklich noch welche drin gewohnt. Und bestimmt waren das keine armen Leute, wenn ich mir die Autos so betrachte, die dort auf dem Hof standen. Am Tor waren doch tatsächlich Namen an den Briefkästen. Neugierig habe ich mal geguckt und irgendeinen Adelstitel erwartet. Aber leider standen auf den Briefkästen nur Allerweltsnamen. Vor allem der Mieter "Keine Zeitungen" ist häufig in solchen Behausungen anzutreffen, so wie hier auch. Noch häufiger kommt der Mieter "Keine Werbung" vor, aber hier wohnte er wohl mal nicht.


Ja, ich weiß! Der Kalauer mit den Namen hat schon einen soooo langen Bart und man kann überhaupt nicht mehr darüber lachen. Aber ich musste den trotzdem bringen, weil ich nun mal enttäuscht war, dass kein "Freiherr von und zu" an den Briefkästen zu lesen war.



Nach dem Schloßbesuch habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Zunächst habe ich es mir einfach gemacht und bin einfach an der Lippe entlang gefahren.

Aber irgendwann ging das nicht mehr. In Höhe der Abfallfirma Remondis musste ich wieder auf die Straße. Dieses Remondis, das ist schon eine Stadt für sich, so riesig ist deren Gelände und auch deren Bauten. Es ging dann weiter über Datteln, Recklinghausen-Nord und Herten bis nach Gelsenkirchen-Resse. Der Rest war ein Kinderspiel. 

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