Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Donnerstag, 18. August 2016

Ein Mafioso im Nordsternpark

Ich wusste schon immer, dass in mir ein Hang zum Mafioso schlummert und dass ich nur ganz knapp an einer Verbrecherlaufbahn vorbeigeschrammt bin. Heute hat sich das wieder bestätigt. Ich habe jemanden genötigt und erpresst und keinerlei Gewissensbisse dabei empfunden. Aber ich will mal der Reihe nach erzählen.

Ich fahre gemütlich mit dem Fahrrad so vor mich hin, meine Abendrunde war fällig, da sehe ich einen Lkw mit Containern im Nordsternpark. Na hoffentlich fährt der nicht auf die Brücke, habe ich mir gedacht, und macht alles kaputt. Er hat dann aber vor der Brücke gehalten, da, wo auch ein Kran stand.


Der Lkw rangierte dann auch etwas rum, bevor in seiner endgültigen Lage stehen blieb..




Nach kurzer Beratung haben die dann losgelegt. Der Kran fuhr in Position und hinterher seine Stützen aus.


Danach begann das Abladen der Container. Wie ein Artist hat sich einer der Arbeiter an der Kette auf den Container hochziehen lassen. Ich dachte noch bei mir, der soll froh sein, dass niemand von der Berufsgenossenschaft anwesend ist. Das hätte mächtigen Ärger gegeben. Ohne jede Sicherung stand er da drauf, ohne Helm und ohne Sicherheitsschuhe. Obwohl, wenn ihm der Container auf den Fuß oder auf den Kopf fällt, nützt ihm das auch nichts. Aber Vorschriften sind nun mal Vorschriften.





Als der erste Container dann endlich richtig am Boden stand, kam der Kranführer plötzlich auf mich zu. Na, dachte ich, der hat wohl ein Problem damit, auf einem meiner Bilder drauf zu sein. Ich hatte schon meinen Standardspruch auf der Zunge, dass er mich doch verklagen soll wenn er möchte. Der Kranführer fragte mich tatsächlich, ob die Fotos privat wären. Als ich das bestätigte, sagte er zu mir, dass er durchaus wüsste, dass sich niemand auf dem Container aufhalten darf. Deshalb dachte er zuerst, ich wäre ein Reporter und würde ihm einen Strick daraus drehen. Ziemlich naiv, der gute Mann, dachte ich bei mir. Der Nordsternpark war um diese Zeit voller Leute. Der glaubte doch wohl nicht im Ernst, dass die hier im geheimen arbeiten können.

Der Kranführer wollte gerade gehen, da meldete sich meine mafiöse verbrecherische Ader. Ich zeigte mit dem Arm in die Richtung Nordsternturm und sagte zu dem Kranführer: " 500 m in dieser Richtung ist ein häßlicher Ömmes auf dem Dach. Da fährst du hin wenn du hier fertig bist und holst ihn mit dem Kran runter. Wenn du das nicht machst, schicke ich die Bilder an die Berufsgenossenschaft." Der Kranführer beteuerte mir gegenüber, dass er lieber den Ömmes runterholen würde als eine Anzeige zu riskieren. Beruhigt hat er dann auch den 2. Conatiner runtergeholt und abgestellt.


Ich bin unterdessen weitergefahren und sah, dass noch weitere Container im Park standen. Einer stand am Regenrückhaltebecken unterhalb der Kohlenwäsche. Da war der Start- und Zielbereich. Nach rechts starten die Läufer in einem Pulk und von links werden sie dann einzeln und körperlich völlig am Ende so langsam eintrudeln.


Unterhalb der kleinen Pyramide standen ebenfalls noch drei Container. Die waren ziemlich verdreckt. Es wird also etwas schlammiges sein, was zu den Containern gehört.


Ich bin dann nach Hause gefahren in der Hoffnung, dass der Ömmes morgen nicht auf dem Dach des Nordsternturms sein wird. Wehe, der Kranführer hält nicht Wort. Dann schicke ich die Bilder tatsächlich an die Berufsgenossenschaft. Meine kriminelle Ader zeigt sich dann mit unerbittlicher Härte.

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