Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Dienstag, 22. Dezember 2015

Achtung! Achtung! Bitte die Straße räumen...

So ungefähr müsste jemand durch ein Megaphon rufen und dabei vor den Autos der Pflegedienste herfahren. Nein, nicht alle Damen, die bei einem Pflegedienst arbeiten, können kein Auto fahren. Aber auf die meisten trifft es zu. Deshalb habe ich auch Respekt vor den Kleinstwagen dieser Zunft, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Respekt heißt, ich halte einen gewissen Sicherheitsabstand ein.

Allerdings trifft es mich manchmal auch unerwartet. So wie heute, als ich mit dem Rad nach Rewe Schulmeyer gefahren bin. Erst im letzten Moment hat mich die Frau durch das Seitenfenster gesehen. Eigentlich hätte sie mich schon vorausschauend im Spiegel entdecken müssen, aber manche Leute benutzen den Spiegel nur zum Schminken.


Ich habe es also gerade so geschafft, an der Frau vom Pflegedienst vorbei zu fahren. Ich gebe zu, mich beschlich ein ziemlich mulmiges Gefühl. Jede andere Autofahrerin hätte mich hier überholt, auch wenn Tempo 10 vorgegeben war. Das wäre völlig normal gewesen. Aber nicht bei dieser Frau. Die blieb hinter meinem Rücklicht und fuhr Schrittgeschwindigkeit.
Erst als der fußläufige Teil der Essener Straße vorbei war, überholte mich die Verfolgerin. Nicht zügig, aber doch so, dass sie vor mir einscheren konnte, ohne den Gegenverkehr zu behindern.


Das Auto der Dame entfernte sich so langsam und ich begann, die Frau, das Auto und den Pflegedienst zu vergessen.


Tja, und dann sah ich nur ein paar hundert Meter weiter am Straßenrand den Wagen mit eingeschalteter Warnblinkanlage.


Nanu, habe ich gedacht! Was hat die denn jetzt vor. Kaum gedacht, fing die Frau auf einmal an, den Wagen zu wenden. Ich schwöre, sie hat es im Zeitlupentempo getan. Man konnte die weißen Knöchel der Finger sehen, die das Lenkrad krampfhaft umklammerten. Es gibt sehr viele Stellen auf dieser Straße, wo man bequem wenden kann. Nur ein paar Meter weiter ist eine Straßen-Einmündung rechts, wo man in einem Zug rumkommt. Aber die Frau hat sich die ungünstigste Stelle ausgesucht, die da war. Für einen geübten Autofahrer ist sicher auch das kein Problem. Aber davon kann hier natürlich nicht die Rede sein.


Entsprechend lange hatte es gedauert, bis der Akt des Wendens vollzogen war. Ich habe mich gewundert, dass bis jetzt niemand gehupt hatte. Aber wahrscheinlich war offensichtlich, dass hier kein Könner am Werk war. Ich bin auf jeden Fall erst an dem Wagen vorbei gefahren, als er endlich in Gegenrichtung davon fuhr. Vielleicht ist sie ja ein As in ihrem Beruf, habe ich gedacht. Manche entwickeln geradezu eine Genialität in bestimmten Bereichen, während sie in anderen Dingen total versagten. Weiter habe ich aber nicht darüber nachgedacht. Ich sollte ja nur nach Schulmeyer zum Einkaufen fahren.

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