Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Sonntag, 6. Dezember 2015

Vom Malocherviertel zur elitären Millionärssiedlung

Ich kannte den Dortmunder Stadtteil Hörde noch, als dort Stahl gekocht wurde und der Himmel nachts rotglühend erhellt war. Ich war mit meinem Lkw nachts in Hörde unterwegs und habe dort einen Bioladen beliefert.
Stahl wird in Hörde nicht mehr gekocht. Das Phoenix-Werk ist dicht gemacht worden und teilweise wurde das ehemalige Werksgelände zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut. Der Phoenix-See ist entstanden und damit auch eine enorme Auffwertung des Stadtteils. Ein Paradies für Baulöwen, die Eigentumswohnungen und Eigenheime zu stolzen Preisen verkaufen konnten. Für den Normalbürger wohl unerschwinglich, für gut betuchte aber eine feine Adresse.

Ich war neugierig, wie sich Hörde verändert hatte und wollte mir das mal mit eigenen Augen ansehen. Immerhin war ich mindestens 10 Jahre nicht mehr dort gewesen.
Mit der Nordwestbahn bis ich dann bis Dortmund Hauptbahnhof gefahren. Die Bahn hält an jedem Kuhbahnhof und ich war ziemlich lange unterwegs. Mit der U-Bahn ( U 41) bin ich weiter nach Hörde-Bahnhof gefahren. Natürlich ist mein Fahrrad wie immer dabei.

Archivfoto

Vom Bahnhof Hörde aus ist es ein Katzensprung bis zum See. Ich habe kaum etwas wiedererkannt, so hat sich dieser Stadtteil verändert.


Auf der Promenade lässt es sich gut spazieren gehen und natürlich sind auch die entsprechenden Restaurationen vertreten. Das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz, wenn man Geld in der Tasche hat. Ist eben alles ein wenig vornehmer geworden.



Tja, und dann gibt es noch die Leute, für die stellt eine Fahrt mit dem Segelboot auf dem See die wahre Glückseligkeit dar. Der See selber ist ja nicht groß und eigentlich kann man immer nur in die Runde fahren. Ist wie damals, als ich Kind war. Da bin ich mit dem Segelboot im Kinderkarussell Runde um Runde gefahren und ich fand das toll. Die Segler hier müssen wohl das gleiche Gefühl haben. Aber ob das wirklich was für die Dauer ist...?


Und weil die Glückseligen auch noch andere glücklich machen wollen, gibt es sogar eine Segelschule dort. Da üben Kinder dann, wie sie ihr Leben lang mit einem Segelboot immer in der Runde fahren können.
So ganz nebenbei offenbaren auch die Fotos von der Segelschule, welche Kästen da rund um das Ufer hingestellt wurden. Ehrlich, schön ist anders! Wenn ich die Kohle hätte um in einer solch excellenten Lage zu bauen, dann würde ich mir nicht eine von diesen Schachteln aussuchen. Aber wahrscheinlich verstehe ich zu wenig davon oder kann mich nicht in die Denke der Vermögenden hineinversetzen. Die halten das ja auch so, so wenig Gardine und Möbel wie möglich, weil das fein aussieht. Auch das wäre nichts für mich.




Eigentlich hat man den See ziemlich schnell umrundet. Am anderen Zipfel, weit weg von der Promenade mit den Restaurants etc. ist die Gegend etwas natürlicher gestaltet als der Rest. Hier ist auch die Emscher zu sehen, die aus Holzwickede kommt.


Es sieht nicht so aus, als ob die Emscher den Phoenix-See speist. Sie wird nämlich um den See herum geführt.


An dieser Stelle der Emscher, wenn man sich umdreht, befindet sich auch der einzige Weinberg in dieser Region.


Erwähnenswert ist auch noch der Thomas-Konverter, der auf einer kleinen Einbuchtung auf einer Art Insel aufgestellt wurde.


Wie ein Alien-Raumschiff steht es da, das Relikt aus einer vergangenen Zeit. In diesem Konverter wurde das flüssige Roheisen gerührt, von unerwünschten Schadstoffen befreit und zu Rohstahl verarbeitet. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass früher Menschen in diesem Konverter von Hand mit großen Eisenstangen rumgerührt haben. Eine unglaublich harte Arbeit, vor allem wegen der Hitze.





Zurückblickend muss ich sagen, die Fahrt nach Hörde hat sich gelohnt. Ich werde das bestimmt im nächsten Sommer wiederholen.

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