Auf geht´s zum Einkaufen! Schon auf dem Weg zum Supermarkt hat mich gewundert, wie viele Menschen unterwegs waren, um ihre Grundbedürfnisse nach Konsum zu befriedigen. Ganz wie Loriot in "Papa ante portas" bin ich natürlich anders als die anderen und pragmatischer veranlagt. Ich kaufe nur, was unbedingt gebraucht wird. Und während ich voller Verachtung über das Verhalten der Verbraucher nachdachte, mich ausgeschlossen, kam auch schon der Supermarkt in Sicht.
Ich betrat den Laden und sofort zeigten sich die ersten Schweißperlen auf meiner Stirn. Ich gehöre zur Gattung der Männer und die haben niemals so einen Chip dabei, mit dem man einen Einkaufswagen kriegen kann. Früher, ja früher, da waren die Einkaufswagen noch nicht an der Kette. Da konnte ich mir einen schnappen und los gings mit dem Einkauf. Nein, jetzt ist alles anders. Die Supermärkte haben sich die Kosten für eine Aushilfe gespart, die hinterher die Wagen zusammengeschoben hat. Das erledigt der Kunde jetzt selbst. Demnächst müssen wir wahrscheinlich auch noch die Waren selbst in die Regale räumen. Zuzutrauen ist es den Strategen im Einzelhandel auf jeden Fall. Nun gut, einen Chip habe ich nicht und es bringt nichts, darüber zu philosophieren. Dann muss eben ein Euro herhalten. Aber, oh Schreck, ich habe keinen Euro. Ich habe auch kein 50-Cent-Stück als Alternative. Ein Zwei-Euro-Stück hätte ich wohl. Aber leider passt es nicht in den Schlitz vom Einkaufswagen. Letztens bei Marktkauf ging das, aber hier leider nicht. Die Einkaufswagen waren auch eine Nummer kleiner. Ob es daran liegt? Bevor ich jetzt doch anfange zu philosophieren, habe ich ein paar Rentner gefragt, ob sie das Geldstück eventuell wechseln können. Die Kassiererinnen wollte ich nicht fragen. Die sahen so gestresst aus. Ich hatte Glück! Ein Rentner wechselte mir meine 2 Euro und ich hatte endlich einen Euro für den Einkaufswagen. Es wurde auch höchste Zeit, denn es standen nicht mehr viele da. Bevor ich hier also auch noch Probleme bekomme, habe mir schnell ein Exemplar von diesen Einkaufswagen gesichert.
Ich habe versucht, meinen Hacken-Porsche irgendwie an den Einkaufswagen dranzuhängen. Leider ging das nicht. Die Einkaufswagen waren zu klein dafür. Also musste ich meinen Porsche hinter mir herziehen und den Einkaufswagen vor mich her schieben. Ich tröstete mich damit, dass es Mütter schwerer haben. Die müssen eventuell noch einen Kinderwagen schieben, der nicht so leicht zu manövrieren war wie mein Hacken-Porsche.
Wie ich anfangs schon schrieb, bin ich ein Pragmatiker. Der Einkauf selber ging also schnell. Ich musste nur alles finden. In 10 Minuten hatte ich alles im Wagen, was ich haben wollte.
Ich bin gleich durch zur Kasse. Dort musste ich alles auf´s Laufband legen. Es ist bewundernswert, der Kassiererin zuzusehen, wie sie profimäßig die Waren einscannt. Echt, die hat alles im Griff. Ich wusste schon im Vorfeld, was jetzt von der Kassiererin kommen würde und reagierte deshalb sofort. Ich sagte: "Keine Paybackkarte, keine Treuepunkte, keine Paninibildchen, einfach nichts außer die Ware bar zu bezahlen!" Die Frau hat mich angesehen, als ob ich ein Außerirdischer wäre. Nun, ich kann damit leben. Ich mag das Gedöhns mit den Punkten und den Bildchen nun mal nicht.
Schwer
beladen bin ich dann wieder nach Hause gezogen und war auch ein wenig
stolz auf mich, es an einem Großkampftag wie Samstag mit dem Einkaufen
geschafft zu haben. Mich hat nur gestört, als meine Frau fragte, ob ich
denn keine Sammelfigur bekommen habe, die es pro 20 Euro Einkauf gibt.
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