Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Donnerstag, 16. April 2015

Pappa ante Supermarkt

Es ist Samstag und für meine Frau beginnt an diesem Tag ein ganz normaler Wahnsinn, der Einkauf! Als Fast-Rentner wird es für mich langsam Zeit, schon mal zu üben. Wenn ich mal nicht mehr arbeite, wird das Einkaufen meine Hauptaufgabe sein. Also habe ich beschlossen, meiner Frau diese Arbeit zumindestens zu einem kleinen Teil abzunehmen. Wir leben ja nun nicht gerade im Dschungel sondern in einer modernen Großstadt (lacht da jemand?). Vor unserer Nase sind alle Geschäfte die man sich denken kann und die Wege sind nur kurz. Ich werde heute mal für Getränke sorgen und hole mir meinen Hacken-Porsche aus dem Keller. Es lässt sich nun mal besser schwer ziehen als schwer zu tragen.


Auf geht´s zum Einkaufen! Schon auf dem Weg zum Supermarkt hat mich gewundert, wie viele Menschen unterwegs waren, um ihre Grundbedürfnisse nach Konsum zu befriedigen. Ganz wie Loriot in "Papa ante portas" bin ich natürlich anders als die anderen und pragmatischer veranlagt. Ich kaufe nur, was unbedingt gebraucht wird. Und während ich voller Verachtung über das Verhalten der Verbraucher nachdachte, mich ausgeschlossen, kam auch schon der Supermarkt in Sicht.


Ich betrat den Laden und sofort zeigten sich die ersten Schweißperlen auf meiner Stirn. Ich gehöre zur Gattung der Männer und die haben niemals so einen Chip dabei, mit dem man einen Einkaufswagen kriegen kann. Früher, ja früher, da waren die Einkaufswagen noch nicht an der Kette. Da konnte ich mir einen schnappen und los gings mit dem Einkauf. Nein, jetzt ist alles anders. Die Supermärkte haben sich die Kosten für eine Aushilfe gespart, die hinterher die Wagen zusammengeschoben hat. Das erledigt der Kunde jetzt selbst. Demnächst müssen wir wahrscheinlich auch noch die Waren selbst in die Regale räumen. Zuzutrauen ist es den Strategen im Einzelhandel auf jeden Fall. Nun gut, einen Chip habe ich nicht und es bringt nichts, darüber zu philosophieren. Dann muss eben ein Euro herhalten. Aber, oh Schreck, ich habe keinen Euro. Ich habe auch kein 50-Cent-Stück als Alternative. Ein Zwei-Euro-Stück hätte ich wohl. Aber leider passt es nicht in den Schlitz vom Einkaufswagen. Letztens bei Marktkauf ging das, aber hier leider nicht. Die Einkaufswagen waren auch eine Nummer kleiner. Ob es daran liegt? Bevor ich jetzt doch anfange zu philosophieren, habe ich ein paar Rentner gefragt, ob sie das Geldstück eventuell wechseln können. Die Kassiererinnen wollte ich nicht fragen. Die sahen so gestresst aus. Ich hatte Glück! Ein Rentner wechselte mir meine 2 Euro und ich hatte endlich einen Euro für den Einkaufswagen. Es wurde auch höchste Zeit, denn es standen nicht mehr viele da. Bevor ich hier also auch noch Probleme bekomme, habe mir schnell ein Exemplar von diesen Einkaufswagen gesichert.

Ich habe versucht, meinen Hacken-Porsche irgendwie an den Einkaufswagen dranzuhängen. Leider ging das nicht. Die Einkaufswagen waren zu klein dafür. Also musste ich meinen Porsche hinter mir herziehen und den Einkaufswagen vor mich her schieben. Ich tröstete mich damit, dass es Mütter schwerer haben. Die müssen eventuell noch einen Kinderwagen schieben, der nicht so leicht zu manövrieren war wie mein Hacken-Porsche.
Wie ich anfangs schon schrieb, bin ich ein Pragmatiker. Der Einkauf selber ging also schnell. Ich musste nur alles finden. In 10 Minuten hatte ich alles im Wagen, was ich haben wollte.


Ich bin gleich durch zur Kasse. Dort musste ich alles auf´s Laufband legen. Es ist bewundernswert, der Kassiererin zuzusehen, wie sie profimäßig die Waren einscannt. Echt, die hat alles im Griff. Ich wusste schon im Vorfeld, was jetzt von der Kassiererin kommen würde und reagierte deshalb sofort. Ich sagte: "Keine Paybackkarte, keine Treuepunkte, keine Paninibildchen, einfach nichts außer die Ware bar zu bezahlen!" Die Frau hat mich angesehen, als ob ich ein Außerirdischer wäre. Nun, ich kann damit leben. Ich mag das Gedöhns mit den Punkten und den Bildchen nun mal nicht.


Schwer beladen bin ich dann wieder nach Hause gezogen und war auch ein wenig stolz auf mich, es an einem Großkampftag wie Samstag mit dem Einkaufen geschafft zu haben. Mich hat nur gestört, als meine Frau fragte, ob ich denn keine Sammelfigur bekommen habe, die es pro 20 Euro Einkauf gibt.

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