Es ist Samstag, der 3.5.2008. Ich weise heute Mike ein, der zum erste
Mal mit einem Hängerzug in die Zentrale nach Töpen/Oberfranken fährt.
Wir fahren mit diesem Schätzchen, einem TGA mit 310 PS.
Der
eine oder andere mag jetzt vielleicht die Nase rümpfen und ein
verächtliches "Pah" wegen der 310 PS loslassen. Aber es war ein schöner
Lkw und ich vermisse ihn heute sehr. Vor allem dem bequemen breiten Bett
weine ich eine Träne nach.
Ursprünglich war der Lkw nur dafür
gedacht gewesen, täglich zwischen der Molkerei in Gronau-Epe und
Gelsenkirchen zu pendeln. Für diese Touren waren die 310 PS ausreichend.
Es ging ja nur durch flaches Land. Der TGA war auch der letzte seiner
Art mit Handschalt-Getriebe. Danach kamen nur noch Automatikfahrzeuge
mit 480 PS.
Ich hatte diese Einweisungsfahrten schon
öfters mit wechselnden Kollegen gemacht. Die Fahrt mit Mike konnte ich
dokumentieren, weil ich keine Angst haben musste. Er gewöhnte sich sehr
schnell an das Fahrzeug und auch an die Länge.
An
dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an Mike, dass er mir das
Einstellen der Bilder erlaubt hat, auf denen er auch drauf ist.
Der
eigentliche Zweck unserer Fahrt besteht darin, unterwegs einige Bauern
anzufahren und dort Gemüse für die Kommissionierung am Sonntag
abzuholen. Der Verbraucher will am Montag morgen ja sein Gemüse im Laden
kaufen können.
Unsere erste Ladestation war die
Marktgenossenschaft in Lippborg. Das ist ein verträumter kleiner Ort an
der Lippe zwischen Hamm und Soest.
Ich
habe schon immer eine Vorliebe für solche Strecken gehabt, bieten sie
mir doch mal ein anderes Blickfeld als Leitplanken und Lärmschutzwände.
Bei
der Marktgenossenschaft gab es eine Rampe. Zu dieser Zeit war das noch
Luxus in unserer Branche. Meist wurde immer über die Ladebordwand mit
Gabelstapler geladen. Am Samstag kam noch hinzu, dass wir stets alleine
waren. Es war niemand da, der uns helfen konnte.
Und
irgendwie wirkte Mike auch etwas verloren beim Ankuppeln zwischen
Zugmaschine und Anhänger. Auch hier kommt mir heute sowas wie Wehmut
auf, wenn ich sehe, dass die Zuggabel so hoch steht. Die Fahrzeuge heute
sind alle Niederflur und man muss quasi beim Ankuppeln unter den
Anhänger krauchen. Beim TGA war der Komfort also wesentlich besser.
Von
Lippborg aus sind wir dann rübergefahren Richtung Soest auf die A 44.
In Warburg sind wir runter und dann in das kleine Dörfchen Großeneder
gefahren. Heute hat der Bauer eine moderne Rampe mit aufgelegter
Überladebrücke. Aber damals mussten wir noch durch das Dorf durch...
... und den Lkw rückwärts in die Einfahrt drücken. Danach mussten wir über die Ladebordwand Möhren laden.
Nachdem
der Lkw voll war, sind wir direkt in Richtung Töpen gefahren. Auf der A
7 gehörte der erste Rastplatz uns. Hier haben wir unsere Pause
eingelegt.
Nach
der Pause ging es weiter. Das Kirchheimer Dreieck war noch eine
Baustelle wie auch auf der A 4 das Autobahnteilstück bei Jena.
So
langsam wurde es auch dunkel und die Fliegen sorgten auch dafür, dass
man durch die Scheibe kaum was sehen konnte. Wir kamen dann gegen 22 Uhr
an und haben den Lkw noch ausgeladen, bevor wir Feierabend gemacht
haben. Mike hat in seinem Lkw geschlafen. Ich habe mir einen
nickelnagelneuen TGX ausgesucht, in dem ich nächtigte. Ich hatte ja
Zugang zu den Fahrzeugschlüsseln.
Am
anderen Morgen habe ich mit Mike eine Führung durch das Lager und einen
Rundgang über das ganze Gelände gemacht. Es war schon ein eigenartiges
Bild, mit Schalke-Trikot durch ein bayerisches Lager zu gehen.
Das Fuhrparkbüro neben der Verladung.
Auf dem Parkplatz vor der Verladung.
Unten das Leergutlager, oben das Trockenlager.
Automatisches Palettenlager.
Auf der anderen Straßenseite war die Werkstatt.
Am
Sonntag gegen 11 Uhr wurden wir dann wieder beladen. Und schon ging es
zurück Richtung Gelsenkirchen auf dem gleichen Weg, den wir gekommen
waren. Es hat großen Spaß gemacht.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Hallo,
AntwortenLöschenich finde ja das Bild im Palettenlager ist ein Traum. Einsam mit dem Schalke-Trikot im großen Palettenlagern. :-D
Sicht so aus, als wäre das Lager auch von Kaiser Systeme geplant und eingerichtet worden. Wir haben bei denen nämlich auch erst vor kurzem unser Lager neu planen und einrichten lassen: http://www.palettenregal-shop.de/Planung-und-Projekte Sieht sehr ähnlich aus. ;-)
Grüße Tim
Hallo Tim,
AntwortenLöschenich habe keine Ahnung, wer das Lager geplant und eingerichtet hat. Mittlerweile ist das aber auch schon überholt. Die Firma hat ihre Lagerfläche seit Entstehung des Fotos ungefähr verdreifacht. Sie ist riesig geworden und expandiert mit eigenen Supermärkten, so dass sie jetzt einen eigenen Stab an Architekten und Bauleitern haben.
Viele Grüße
Rainer