Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Dienstag, 5. Mai 2015

Auf geht´s nach Oberfranken!

Es ist Samstag, der 3.5.2008. Ich weise heute Mike ein, der zum erste Mal mit einem Hängerzug in die Zentrale nach Töpen/Oberfranken fährt. Wir fahren mit diesem Schätzchen, einem TGA mit 310 PS.

Der eine oder andere mag jetzt vielleicht die Nase rümpfen und ein verächtliches "Pah" wegen der 310 PS loslassen. Aber es war ein schöner Lkw und ich vermisse ihn heute sehr. Vor allem dem bequemen breiten Bett weine ich eine Träne nach.
Ursprünglich war der Lkw nur dafür gedacht gewesen, täglich zwischen der Molkerei in Gronau-Epe und Gelsenkirchen zu pendeln. Für diese Touren waren die 310 PS ausreichend. Es ging ja nur durch flaches Land. Der TGA war auch der letzte seiner Art mit Handschalt-Getriebe. Danach kamen nur noch Automatikfahrzeuge mit 480 PS.

Ich hatte diese Einweisungsfahrten schon öfters mit wechselnden Kollegen gemacht. Die Fahrt mit Mike konnte ich dokumentieren, weil ich keine Angst haben musste. Er gewöhnte sich sehr schnell an das Fahrzeug und auch an die Länge.


An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an Mike, dass er mir das Einstellen der Bilder erlaubt hat, auf denen er auch drauf ist.

Der eigentliche Zweck unserer Fahrt besteht darin, unterwegs einige Bauern anzufahren und dort Gemüse für die Kommissionierung am Sonntag abzuholen. Der Verbraucher will am Montag morgen ja sein Gemüse im Laden kaufen können.
Unsere erste Ladestation war die Marktgenossenschaft in Lippborg. Das ist ein verträumter kleiner Ort an der Lippe zwischen Hamm und Soest.


Ich habe schon immer eine Vorliebe für solche Strecken gehabt, bieten sie mir doch mal ein anderes Blickfeld als Leitplanken und Lärmschutzwände.

Bei der Marktgenossenschaft gab es eine Rampe. Zu dieser Zeit war das noch Luxus in unserer Branche. Meist wurde immer über die Ladebordwand mit Gabelstapler geladen. Am Samstag kam noch hinzu, dass wir stets alleine waren. Es war niemand da, der uns helfen konnte.


Und irgendwie wirkte Mike auch etwas verloren beim Ankuppeln zwischen Zugmaschine und Anhänger. Auch hier kommt mir heute sowas wie Wehmut auf, wenn ich sehe, dass die Zuggabel so hoch steht. Die Fahrzeuge heute sind alle Niederflur und man muss quasi beim Ankuppeln unter den Anhänger krauchen. Beim TGA war der Komfort also wesentlich besser.


Von Lippborg aus sind wir dann rübergefahren Richtung Soest auf die A 44. In Warburg sind wir runter und dann in das kleine Dörfchen Großeneder gefahren. Heute hat der Bauer eine moderne Rampe mit aufgelegter Überladebrücke. Aber damals mussten wir noch durch das Dorf durch...


... und den Lkw rückwärts in die Einfahrt drücken. Danach mussten wir über die Ladebordwand Möhren laden.


Nachdem der Lkw voll war, sind wir direkt in Richtung Töpen gefahren. Auf der A 7 gehörte der erste Rastplatz uns. Hier haben wir unsere Pause eingelegt.



Nach der Pause ging es weiter. Das Kirchheimer Dreieck war noch eine Baustelle wie auch auf der A 4 das Autobahnteilstück bei Jena.




So langsam wurde es auch dunkel und die Fliegen sorgten auch dafür, dass man durch die Scheibe kaum was sehen konnte. Wir kamen dann gegen 22 Uhr an und haben den Lkw noch ausgeladen, bevor wir Feierabend gemacht haben. Mike hat in seinem Lkw geschlafen. Ich habe mir einen nickelnagelneuen TGX ausgesucht, in dem ich nächtigte. Ich hatte ja Zugang zu den Fahrzeugschlüsseln.


Am anderen Morgen habe ich mit Mike eine Führung durch das Lager und einen Rundgang über das ganze Gelände gemacht. Es war schon ein eigenartiges Bild, mit Schalke-Trikot durch ein bayerisches Lager zu gehen.


Das Fuhrparkbüro neben der Verladung.


Auf dem Parkplatz vor der Verladung.



Unten das Leergutlager, oben das Trockenlager.




Automatisches Palettenlager.


Auf der anderen Straßenseite war die Werkstatt.


Am Sonntag gegen 11 Uhr wurden wir dann wieder beladen. Und schon ging es zurück Richtung Gelsenkirchen auf dem gleichen Weg, den wir gekommen waren. Es hat großen Spaß gemacht.

2 Kommentare:

  1. Hallo,
    ich finde ja das Bild im Palettenlager ist ein Traum. Einsam mit dem Schalke-Trikot im großen Palettenlagern. :-D
    Sicht so aus, als wäre das Lager auch von Kaiser Systeme geplant und eingerichtet worden. Wir haben bei denen nämlich auch erst vor kurzem unser Lager neu planen und einrichten lassen: http://www.palettenregal-shop.de/Planung-und-Projekte Sieht sehr ähnlich aus. ;-)

    Grüße Tim

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  2. Hallo Tim,

    ich habe keine Ahnung, wer das Lager geplant und eingerichtet hat. Mittlerweile ist das aber auch schon überholt. Die Firma hat ihre Lagerfläche seit Entstehung des Fotos ungefähr verdreifacht. Sie ist riesig geworden und expandiert mit eigenen Supermärkten, so dass sie jetzt einen eigenen Stab an Architekten und Bauleitern haben.

    Viele Grüße

    Rainer

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