Heute war es mit 22 Grad so richtig warm. In der Sonne kam ich sogar ins Schwitzen. Was liegt näher, als sich in der warmen Jahreszeit mal an kalte Tage zu erinnern.
Es war die Nacht von Sonntag, 4.1.2009 auf Montag, 5.1.2009. Es fing
schon früh an zu schneien und leider intensivierte sich das noch in der
Nacht. Ich erinnere mich noch daran, als ob es gestern gewesen ist. Ich
war in ständiger Bereitschaft und hatte in dieser Nacht mein Handy auf
dem Nachtschrank liegen. Ich hasse es, wenn nachts das Telefon klingelt.
Ich gehöre zu den Spätzündern, die spontan aus dem Traum gerissen nicht
wissen, was eigentlich los ist und was da überhaupt so einen Krach
macht. Deshalb schaffe ich es auch nie, beim ersten Mal ranzugehen. Ich
muss immer den zweiten Versuch des Anrufers abwarten, bevor ich
reagieren kann.
Ein Kollege rief an, sein Lkw liegt mit etwas
Schlagseite im Graben auf der Tangente zum Donczek-Ring in Bochum.
Draußen hat es geschneit wie Sau und ich habe mir den Luxus gegönnt,
erst noch einen Kaffee zu trinken, bevor ich mich in die weiße Hölle
begeben habe, um den Unfall ordnungsgemäß abzuwickeln. Meine Familie war
ja komplett wach, wie sie das immer war, wenn nachts jemand ein Problem
hatte und anrief.
Ich bin dann mit meinem Pkw los in
die Firma. Es war nicht weit und doch zog sich der Weg wie Kaugummi.
Räumdienste waren noch nicht unterwegs, jedenfalls nicht auf
innerstädtischen Straßen. Es wäre auch nutzlos gewesen, denn es schneite
immer noch sehr heftig. Ich brauchte mehr als eine Stunde für einen
Weg, den ich sonst in 10 Minuten zurückgelegt hätte. In der Firma habe
ich dann einen Lkw genommen, weil das verunfallte Fahrzeug noch Ware für
Kunden drauf hatte und der Pkw mir nichts genützt hätte.
Ich
stand in ständigem Kontakt zu dem verunfallten Fahrer, der sich
gottseidank keine Verletzung zugezogen hatte. Sicherheitsgurte retten
eben Leben! Der Abschleppdienst war bereits da und konnte den Lkw aus
dem Graben ziehen. Bei solchen Aktionen steht ja immer im Raum, dass er
umkippen könnte. Aber es hat tadellos geklappt. Der Abschlepper war mit
dem Lkw bereits auf den Weg zur Werkstatt nach Bochum-Wattenscheid. Es
sind zum Glück auch keine Flüssigkeiten ausgetreten, was die ganze Sache
noch kompliziert hätte.
Ich kam fast zeitgleich mit
dem Abschlepper an der Werkstatt an. Es war mittlerweile 4 Uhr in der
Nacht und es hatte endlich aufgehört zu schneien. Nach dem Papierkram
verabschiedeten sich die Leute vom Abschleppdienst, denn sie hatten wohl
noch einiges zu tun heute.
Der Lkw sah lecker aus, aber er fuhr noch.
Unsere
Rechnung, die Ware umzuladen und dann noch auszuliefern wurde dadurch
vereitelt, dass die Ladebordwand nicht aufging. Die Elektronik hat
ziemlich einen wegbekommen und da rührte sich nichts. Das bedeutete, wir
mussten warten, bis die Leute von Mercedes kamen. Um 7 Uhr haben die
angefangen. Nachdem sie den Lkw in die Halle gefahren hatten, machten
sie auch mit Hilfe eines Elektrikers die Bordwand auf. Wir konnten
endlich umladen. Es wurde ein langer Tag, an dem wir beide, mein Kollege
und ich, zum Teil fürchterlich gefroren haben und auch nasse Füße
hatten.Wir mussten die Kunden ja noch bedienen, deren Ware wir auf dem
Lkw hatten.
Mein Kollege erzählte auch, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Er ist vorsichtig mit 30 km/h in die Tangente gefahren. Vor ihm war ein Sattelzug, der plötzlich stark abbremste. Mein Kollege musste auch bremsen und rutsche deshalb in den Graben.
Als ich später den Tachographen auswertete, sah die Sache ganz anders aus. Der Kollege ist mit 70 km/h in die Tangente gebrettert. In trockenem Zustand ist es schon haarsträubend, eine Kurve in diesem Tempo zu nehmen. Bei Neuschnee ist das selbstmörderisch. Es war also kein Wunder, dass er weggerutscht ist. Den bremsenden Sattelzug vor ihm hat es nie gegeben. Mein Kollege hat es dann hinterher auch ziemlich kleinlaut zugegeben.
P.S. Wenn ich die Bilder sehe, friert es mich wieder.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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