Im östlichsten Zipfel von Nordrhein-Westfalen bin ich unterwegs, wenn die Möhrenernte in
vollem Gange ist und auch danach. Zuerst werden Bundmöhren, das sind die mit dem Grünzeug
dran, von unseren Kunden bevorzugt geordert. Aber damit ist es in kurzer Zeit
vorbei. Dann kommen die gewaschenen Möhren ohne Grün zum Zuge. Mein Lkw
hat dann ziemlich schwer zu ziehen, wenn ich die bei den Bauern abholen muss.
In Großeneder, einem kleinen, sauberen und gemütlichen Ort in
der Warburger Börde, ist so ein Bio-Bauer, den ich alle 14 Tage samstags
anfahre. Anfangs war es zuweilen sehr beschwerlich, zu der Abladestelle
zu gelangen. Man musste durch kleine Straßen durch und dann den Zug
rückwärts in eine enge Einfahrt drücken.
Die
Paletten mit den Möhren wurden auf die Ladebordwand gestapelt und dann
mit dem Handhubwagen auf dem Lkw-Koffer verladen. Manchmal, wenn auf dem
Hof niemand war oder wir mal in der Nacht zum Laden kamen, mussten wir
auch selbst die Paletten aufstapeln. Dann hieß es immer wieder rauf
hüpfen auf die Ladebordwand und wieder runter. Aber das geschah nur
selten. Meist war jemand da, der uns dabei geholfen hat. Seltsam ist nur, dass ich mich damals nie gefragt habe, ob ich den Stapler überhaupt benutzen darf. Ich hatte ja keinen Staplerschein. Heute würde ich das so nicht mehr machen und den Stapler nicht anrühren. Man sieht die Risiken, die mit der Arbeit verbunden sind wohl im Alter etwas differenzierter.
Mittlerweile
haben wir es jetzt viel leichter. Der Hofbesitzer baute hinten eine
Zufahrt, die "Möhrenschnellstraße", die hier auf dem Foto nach links
abgeht.
Wir
mussten also nicht mehr durch den Ort und kamen jetzt von hinten auf
den Hof. Hinten links in der Ecke war eine Rampe am Kühlhaus, wo wir
ebenerdig die Paletten mit einer Elektroameise verladen konnten.
Ein
ungutes Gefühl hatte ich immer, wenn ich auf den Acker vorne fahren
musste, um den Zug gerade zu ziehen und rückwärts an die Rampe zu
fahren. Es ist die natürliche Scheu eines Lkw-Fahrers, mit dem Gerät so
einen instabilen Boden zu befahren. Bisher ist aber immer alles gut
gegangen und ich habe mich nie festgefahren.
Mittlerweile hat sich das auch geändert und die Fläche vorne ist befestigt worden. Unter anderem auch deshalb, weil hier die Erntekisten abgestellt und eine neue große Kühlhalle gebaut wurde.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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