Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Sonntag, 22. Mai 2016

Stadtradeln, "Marathon und Currywurst auf Ewald"

Es gibt Dinge im Leben, die genießen bei mir oberste Priorität. Eines dieser Dinge ist der Viva-West-Marathon, an dem zwei meiner Enkel aktiv teilnehmen. Die muss ich natürlich unterstützen, in dem ich sie unterwegs motiviere. Und so ganz nebenbei mache ich noch ein paar Kilometer mit dem Fahrrad, weil ich sonst meinen Enkeln nicht folgen kann.
Heute bin ich früh aufgestanden und um 8 Uhr schon losgeradelt Richtung Musiktheater. Es war ordentlich was los, wie sich jeder denken kann.


Ich musste dann etwas länger ausharren, bis meine Enkel kamen. Vorher sind natürlich die Profis gestartet. Während ich da so stand, jagte mir ein Schauer nach dem anderen über den Rücken und verursachte bei mir mehrmals Gänsepelle.


Ich bin dann wie geplant meinen Enkeln hinterherfahren, wobei der Ältere irgendwann nicht mehr zu sehen war. Der gab richtig Gummi und ich kümmerte mich um den Kleineren. Bis zur Kokerei von Zollverein mussten die Kinder die Staffel laufen, insgesamt 7,5 Kilometer. Beide waren stolz wie Oskar. Für mich war der Job damit allerdings beendet. Um die Kinder kümmerten sich jetzt andere. 


Der Himmel zog sich derweil immer weiter zu. Aber noch war es warm und trocken. Ich bin mit dem Fahrrad zum Nordsternpark gefahren, nachdem die Kinder versorgt waren. Die Nordsterntrasse konnte ich leider nicht nutzen. Sie war für die Läufer gesperrt. Ich musste also außen rum fahren. Der Nordsternpark war gut besucht. Es herrschte eine Superstimmung und jeder Läufer wurde hier von dem Podest aus namentlich begrüßt.


Ich wollte eigentlich noch etwas bleiben, aber der Himmel machte mir Sorge. Es wurde dunkler und ein paar Tropfen bekam ich auch ab. Ich bin dann kurzerhand nach Hause gefahren. Eine halbe Stunde habe ich auf meiner Terrasse gesessen, dann bin ich doch wieder losgefahren. Die Wolken hatten sich verzogen. Mein Wegstreckenzähler zeigte 30,69 km an, als ich mein Fahrrad wieder bestieg.


Ich bin dann einfach so drauflos gefahren, ohne ein Ziel. Ich nahm mir nur vor, nicht ganz so weit weg zu fahren, weil ich den Wolken nicht so richtig traue. Über die Ekhofstraße bin ich Richtung Buer und dann am neuen Finanzamt vorbei. Erst da dachte ich bei mir, ich könnte ja mal nach Resse fahren. Resse ist mit einer der schönsten Stadtteile in Gelsenkirchen mit viel Grün. Ich bin weiter geradeaus gefahren und wollte in Resse gerade die Brauckstraße überqueren, da habe ich mir gedacht, fahr doch einfach mal da rechts rein. Die Straße sah so ländlich aus und in der Ferne war die Zentraldeponie zu sehen.


Verwundert habe ich registriert, dass ich die Zufahrt zur Autobahnraststätte gefunden hatte. Brauchen tue ich diese Information zwar nicht, aber neugierig wie ich bin, habe ich mal einen Blick auf die Raststätte geworfen.


Und weiter ging es mit der Fahrt ins Blaue. Ehe ich mich versah, war ich auf einmal im Emscherbruch. Zunächst bin ich durch Wald gefahren und dann wurde das Gelände offener. Rechts kamen dann ein paar grüne Hügel, die hatten eine Mini-Zeche auf der Kuppe. Da hat jemand eine gute Idee gehabt und sie auch ebenso gut umgesetzt. Es sieht schön aus. Hoffentlich lassen die Vandalen diese Abbilder einer Zeche auch in Ruhe.


Als nächstes kam ich an Schloß Herten vorbei und bin in der Innenstadt gelandet. Heute war da verkaufsoffener Sonntag und jede Menge Buden. Aber ich hatte nicht vor einzukaufen und bin weitergefahren, wieder in Richtung Gelsenkirchen. Ich wollte ja nicht so weit weg fahren. Auf dem Gelände der Zeche Ewald meldete sich dann mein Magen. Ich hatte noch nichts gegessen und es war ja schon weit am Nachmittag. Da kam mir der Imbiß gerade recht und ich habe dort eine Currywurst verspeist.


Frisch gestärkt ging es dann unterhalb der Halde Hohewardt weiter und dann über die Siedlung "Unser Fritz" auf die Erzbahntrasse. Dort habe ich mal den ersten Abzweig auf die Halde Pluto genommen. Oben auf der Besucherplattform war ich schon mal, aber wie es unten rum aussah, das wusste ich nicht. Ich war überrascht, dass ich so viele kleine lebendige Teiche am Weg sah.


Irgendwie erschöpfte sich mein Verlangen nach visuellen Reizen, nachdem ich die Halde Pluto wieder verlassen habe. Von da an bin ich ohne Halt nach Hause gefahren. Zunächst ging es weiter auf der Erzbahntrasse, dann über Ückendorf an der Halde Rheinelbe und am Mechtenberg vorbei bis auf die Nordsterntrasse. Der Marathon war vorbei und die Trasse deshalb frei. Ich konnte so durchfahren bis zur Schurenbachhalde. Ich war gerade im Nordsternpark, da fing es an zu regnen. Gottseidank hatte ich nur noch 5 Minuten bis nach Hause. 80,90 km hatte ich heute geradelt. Dass es doch noch so viel wird, hätte ich nie gedacht.

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