Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Freitag, 27. Mai 2016

Stadtradeln "Faulenzen und Schleimspuren"

Der 6. Tag war ein Faulenzertag ohne Kilometer. Ich habe schließlich auch noch eine Familie, die kein Fahrrad fährt. Dafür hatte ich im Laufe des Tages aber Zeit, mir am PC mal ein paar tolle Touren zu suchen. Ich wollte immer schon mal nach Nijmegen (Nimwegen) zu der tollen Wasserlandschaft an der Maas fahren. Früher bin ich öfter von Venlo über die A 73 bis Utrecht gefahren. Dabei habe ich von der Autobahn aus diese herrliche Seenplatte bei Nijmegen gesehen. Ich war jedesmal neidisch auf die Leute, die da unten ihre Freizeit verbrachten.
Gestern habe ich mich wieder daran erinnert und mir die Route mal ausgeguckt. Ich habe vor, mit dem Zug nach Borken zu fahren. Von da aus fahre ich nach Holland rein und starte von Winterswijk aus die Tour quer durch Holland. Natürlich geht das nicht alles an einem Tag. Ich mache das in mehreren Etappen. Von Winterswijk aus will ich es in der ersten Etappe bis ´s-Heerenberg schaffen, dort die Grenze überqueren und zum Bahnhof Kleve fahren.
Die nächste Etappe beginnt wieder in Kleve. In Ven Zelderheide überquere ich die Grenze und fahre über Ottersum und Gennep in das Seengebiet südlich von Nijmegen. Hier will ich mich ein bißchen aufhalten und die Gegend so richtig genießen. Das Ziel dieser Etappe ist dann Venlo, wo ich auch wieder über die Grenze fahren will nach Wachtendonk. Ab hier geht es wieder mit dem Zug nach Hause.
Die nächste Etappe geht dann wieder von Venlo aus bis Roermond. Hier gibt es auch so eine großartige Wasserlandschaft wie in Nijmegen. Ich kann nicht voraussagen, wie lange ich mich dort aufhalten werde und wie weit ich von Roermond aus komme. Ist aber nicht schlimm. Von Mönchengladbach aus komme ich mit dem Zug überall hin. Wenn ich die Tour also abbrechen muss, kann ich am nächsten Tag noch mal dahin fahren und den Rückweg erradeln.

Natürlich muss das Wetter entsprechend sein. Regen ist aber nicht schlimm, solange es kein Dauerregen ist. Es sollte auch nicht zu windig sein. In den Ebenen ist das ätzend, wenn der Wind von vorne kommt. In Holland macht es richtig Spaß, mit dem Fahrrad zu fahren. Die Radfahr-Routen sind gut ausgeschildert und an den Knotenpunkten (Knooppunt) findet man zusätzlich noch eine Karte, die meist nicht von Schmierfinken unleserlich gemacht wurde.

Der 7. Tag ist auch nicht das, was einen richtig guten Touren-Tag ausmacht. Meine Frau musste auf eine Beerdigung und am Nachmittag war Einkaufen angesagt. Ich kann das ja nicht alles meiner Frau alleine aufbürden. Auf die Beerdigung wollte ich aber nicht mit. Ich kannte die Verstorbene ja kaum. Es war die Gelegenheit für eine kleine Morgenrunde mit dem Fahrrad, während meine Frau unterwegs war.
Locker-flockig, wie man so schön sagt, bin ich in den Nordsternpark geradelt. Das ist fast schon ein Ritual, diese Fahrt in den Park. Ich muss immer gucken, ob noch alles an seinem Platz ist und ob sich was außergewöhnliches tut. Nachdem ich dort meine Runde gedreht hatte, bin ich die Emscher entlang, um dann über die Brücke auf die Nordsterntrasse abzubiegen.


Die Nordsterntrasse war immer noch gesperrt. Die sind schon seit Monaten dabei, die Rohre zu erneuern. Weiß der Himmel, wie lange das noch dauern wird. Es standen noch einige Lkw an der Seite, die neue Rohre anlieferten. Bis die verarbeitet sind...?


Es ist aber eine Umleitung ausgeschildert, die ein kleines Stück auf die Straße in Altenessen führt. Im Grunde ist die Umleitung nicht schlimm, wenn da nicht das letzte Stück wäre. Ich hasse Fahrradwege, die aus grobem Kopfsteinplaster bestehen.


Die Nordsterntrasse ist asphaltiert und erlaubt ein zügiges Tempo, was von den Rennradfahrern natürlich ausgenutzt wird. Wochentags findet man auch kaum Skater auf dieser Strecke, was das Ganze noch angenehmer macht. In der Nacht muss es ordentlich geregnet haben, denn auf dem Weg musste ich aufpassen, dass ich keine Schnecken überfahre. Es waren jede Menge Schleimspuren zu sehen und Schnecken in allen Größen, ob mit oder ohne Haus. Eine Invasion sozusagen.
Noch ein ganzes Stück hinter dem Abzweig zum Nienhauser Park geht es dann links rein in Richtung Ückendorf.


Gleich dahinter kommt dann das Fördergerüst des Maschinenhauses von Zollverein, wo die Ausstellung Phänomania zu sehen ist. Ich selber war noch nie da drin, will es aber in diesem Sommer noch tun. Das Radeln ist an dieser Stelle angenehm, wenn man von der Nordsterntrasse kommt. Aber wehe, man kommt aus der anderen Richtung. Die Steigung ist übel. Vor allem dann, wenn man schon ein paar Kilometer geschrubbt hat und entsprechend müde in den Beinen ist.


Heute war bei mir noch keine Spur von Müdigkeit, zumal ich die Steigung ja runtergefahren bin und nicht rauf. Am nächsten Abzweig geht es dann rechts weiter Richtung Mechtenberg und Rheinelbe-Park. Dieses Stück fahre ich eigentlich gerne, weil man da nicht nur Büsche und Bäume sieht sondern der Blick auch mal wandern kann.


Am Abzweig zur Erzbahntrasse habe ich mir erstmal einen großen heißen Kaffee gegönnt. Es passiert eigentlich selten, dass ich hier nicht anhalte, wenn ich auf der Erzbahntrasse bin.


Nach dem Kaffee bin ich die Erzbahntrasse bis zur Grimberger Sichel gefahren. Ab hier war es auch plötzlich vorbei mit den Schnecken. Mittlerweile scheinen die alle die Kurve gekriegt zu haben.
An der Brücke habe ich dann die Richtung nach Hause eingeschlagen.


Ich bin allerdings nicht direkt nach Hause gefahren. Der Mensch muss schließlich was essen und meine Frau war ja heute auf Beerdigung. Ich habe also Kurs auf Rewe Schulmeyer in Horst genommen, wo ich mir ein leckeres Brötchen mit Leberkäse gönnen wollte. Das Stück am Kanal entlang von der Grimberger Sichel bis zur Uechtingstraße ging noch. Der Uferweg war ganz passabel. Ich wusste aber, dass sich das ändern wird, je näher ich der Schleuse komme. An der Uechtingstraße wechselte ich deshalb rüber auf die Linksemscherische Seite. Sagt man eigentlich Linksemscherisch? Beim Rhein sagt man ja auch links- oder rechtsrheinisch. Wie heißt das bei der Emscher? Irgendwie muss man sich darüber einig werden, wenn die Emscher demnächst wieder naturnah gestaltet ist.
Ist ja im Moment auch egal. Auf jeden Fall bin ich linksseitig auf der Insel weitergefahren bis zur Schleuse. Ab der Schleuse musste ich dann doch noch am Kanalufer bis zum Nordsternpark weiterfahren. Die Strecke dort ist voller Schlaglöcher.


An der Grothusstraße bin ich wieder auf den Emscherweg gewechselt und bis zur Fischerstraße durchgefahren. Hier ging dann der Weg wie vor ein paar Tagen an der Alten Mühlenemscher vorbei bis nach Rewe Schulmeyer. Dort habe ich mir das Leberkäse-Brötchen schmecken lassen. Von Schulmeyer nach Hause sind es gerade mal 1,2 km und die Morgentour war damit gelaufen. Ob ich heute noch eine Abendtour mache, weiß ich jetzt noch nicht. Es kommt darauf an, was noch alles anliegt. Ach ja! Nach der Morgentour hatte ich 40,43 km mehr auf dem Tacho.

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