Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Sonntag, 8. Mai 2016

Am Zaun vorbei zur Emscher

Ich bin erst spät gestartet, so gegen 14 Uhr. Ich wollte immer schon mal zur Emschermündung. Bis jetzt habe ich die Emscher fast von der Quelle aus bis Oberhausen schon abgeradelt. Das letzte Stück bis zum Rhein fehlte mir noch. Ich hatte damals einen Kunden in Dinslaken, den Scholtenhof, da musste ich immer über die Emscherbrücke. Von daher wusste ich bereits, dass dieser Fluß nicht breiter geworden ist, wie das normal so ist.
Weil es schon spät war, bin ich auf direktem Weg nach Dinslaken gefahren. Das heißt, ich bin mitten durch Bottrop und Sterkrade nach Dinslaken- Hiesfeld gefahren. Das erste Mal, als ich die Emscher zu Gesicht bekam, sah sie so aus. Sie war klar und sauber und floß sehr schnell. Man konnte tatsächlich bis auf den Grund sehen. Nur in der Mitte war das nicht möglich, weil sie da sehr tief war. 


Die Emschermündung war gut ausgeschildert. Als ich die letzte Brücke überquerte, sah ich von weitem schon das Wehr, wo die Emscher in den Rhein fließt. Das Wehr hat wohl die Funktion eines Rückstauventils, damit der Rhein bei Hochwasser in der Emscher keinen Rückstau verursacht.


Nun wollte ich den nächsten Abzweig nach links nehmen, um an das Rheinufer und die Emschermündung zu kommen, da stoppte mich ein Bauzaun. Die waren dort am Buddeln und es war unmöglich, dorthin zu kommen. Ich bin doch nicht bei dieser Hitze nach Dinslaken gefahren, um die Emschermündung nur aus der Ferne zu sehen. Ich suchte also nach einem Weg, doch noch dorthin zu kommen. Dass da Leute am Rheinufer gingen, konnte man von hier aus sehen. Ich bin Richtung Kraftwerk Voerde gefahren und fand dann endlich einen Leinpfad, der zum Rhein führte. Diesen Weg bin ich gefahren und wurde mit einem grandiosen Ausblick belohnt.


Der grandiose Ausblick wurde getrübt durch einen Bauzau mitten auf dem Weg. Hier ging es nicht weiter. Beim Blick zurück (im Hintergrund das Kraftwerk der STEAG in Voerde) lässt sich deutlich erkennen, dass links über den Rasen schon eine Menge Leute gegangen sind. Irgendeine gute Seele hatte den Zaun verschoben und eine Lücke hergestellt.


Der Blick nach vorne zur Emschermündung sah dann nicht mehr so gut aus. Es sah fast so aus, als ob jemand absichtlich diesen Haufen da hingeschmissen hat, damit niemand weitergeht. Aber natürlich hat mich und auch andere das nicht aufgehalten. Weil ich mein Fahrrad aber nicht ruinieren will, habe ich es vorsichtshalber geschoben.


Was die da jetzt genau bauen, weiß der Himmel. Es gab kein Schild, welches das erklärte. kann aber auch sein, dass ich es übersehen habe.


Ja und dann näherte ich mich dem Wehr, wo die Emscher in den Rhein mündete.




Die Absperrung war genau oben auf dem Wehr, d.h. wäre ich von der anderen Seite gekommen, hätte ich keine Probleme gehabt. Ich hätte dann auch noch auf die Brücke gekonnt. Aber ich habe einen guten alten Bekannten dort oben auf der gesperrten Seite des Wehrs gesehen, die blaue Emscherperle. Es war nur noch keine Information drin.


Und dann habe ich nur noch die Emscher betrachtet, wie sie in den Rhein floß.









Ich habe ca. eine Stunde da auf der Böschung gesessen und den Anblick genossen. Dazu wehte ein sehr frischer angenehmer Wind und die Emscher verursachte ein sanftes Getöse. Es war wie im Urlaub.
Danach wurde es aber Zeit, den Heimweg anzutreten. Als Option hatte ich ja immer noch den Zug. Ich hätte nur den nächsten Bahnhof ansteuern müssen und wäre dann bequem nach Hause gekommen. Aber ich wollte jetzt auf dem Rückweg mal der Emscher folgen und habe das mit dem Zug wieder verworfen. Mein Hinterteil war noch nicht mürbe und deshalb fiel mir die Entscheidung leicht. Es ging auch ganz gut auf dem Emscherweg. Es war zwar ein wenig staubig, aber der Wind war hier noch angenehm.


Und dann musste ich doch den Emscherweg verlassen. Ich hatte es mir fast schon gedacht, dass er nicht durchgängig befahrbar ist. Hier war eine Halde im Weg, die noch bearbeitet wurde und damit für die Öffentlichkeit gesperrt. Aber der Weg selber war gut ausgeschildert.


Irgendwann bin ich dann wieder an die Emscher geleitet worden, bin aber dabei auf einem Teilstück der HOAG-Trasse, dem sogenannten Grünen Pfad, gefahren. Dieser Grüne Pfad führt von Sterkrade bis Duisburg- Ruhrort. Mit Sicherheit werde ich diesen Weg demnächst auch noch erradeln. Der Emscherweg führte mich dann zum Gasometer und ich kam wieder in bekanntes Terrain. Einen Teil des Weges bin ich am Kanal geradelt und einen Teil an der Emscher. Und dann war ich doch froh, wieder zu Hause zu sein. Mein Hinterteil machte sich so langsam bemerkbar.

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