Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 23. Mai 2016

Stadtradeln, "Regen, Musik und Brötchen"

Der Regen heute kam mir ganz gelegen. So musste ich mich nicht ärgern, dass ich heute keine Radtour machen konnte. Heute sollte bei uns ein Schrank angeliefert werden. Möbeltransporteure geben nie genaue Uhrzeiten an, wann sie kommen. Den Vormittag habe ich dazu genutzt, mal die Garage aufzuräumen und nach Sperrmüll und noch benötigten Sachen zu trennen. Wenn man selbst kein Auto hat, verkommt so eine Garage zu einer Schmuddel-Lagerstätte. Am frühen Nachmittag kamen sie dann endlich mit dem Schrank. Nachdem er aufgebaut und die Leute weg waren, war erstmal die obligatorische Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen fällig.
Draußen nieselte es so vor sich hin. Es sah nicht danach aus, als ob es heute noch mal aufhören würde. Allerdings ist unser Brot am Wochenende zur Neige gegangen und ich übernahm die Aufgabe, das zu besorgen. Und wenn ich schon mal dabei bin, musste auch eine kleine Runde durch den Nordsternpark dabei rausspringen. Das mache ich eigentlich immer, wenn zur Zeit nichts anliegt, also nicht nur aufgrund des Stadtradelns.
Ich bin also los bis zu Rewe Schulmeyer. Da hat die Firma Malzers eine Filiale, deren Brot ich für das beste in Gelsenkirchen und Umgebung halte.


Also eben mal auf die Schnelle ein Brot und 5 Brötchen gekauft und schon ging es ab in Richtung Nordsternpark. Genau gegenüber von Rewe verläuft der Uferweg der alten Mühlenemscher. Ich war neugierig, ob die Mühlenemscher bei Regen etwas höher steht. Dazu muss man aber erstmal eine Stelle finden, wo man runterblicken kann. Ist ja sonst alles zugewachsen. An der Treppe, die zur Mühlenemscher runtergeht, konnte ich dann einen Blick darauf werfen. Alles war im grünen Bereich. Es nieselte ja auch nur, was nicht sehr ergiebig ist.


Bei dem Nieselregen war ich fast alleine unterwegs. In Höhe der Fischerstraße war die Mühlenemscher auf einmal weg, dafür war ich dann an der großen Emscher. Hier war der wasserstand nur ganz leicht erhöht. Ich bin über die Brücke rüber in Richtung Schurenbachhalde und wunderte mich doch etwas. Irgendwas haben die hier vor. Schon länger ist hier auf der Insel alles Gehölz entfernt worden. Nun hat man auch noch die Pflanzen umgepflügt, die sonst sehr niedrig wachsen. Ich werde auf jeden Fall beobachten, was die hier veranstalten.


Nachdem ich über den Kanal gefahren bin, habe ich auch noch den kleinen Schlenker zum Schurenbach gemacht. Ich dachte, dass der vielleicht einen höheren Wasserstand hat, weil das von der Halde runterkommt. Aber der Bach war ganz normal. Schade! Auch das Regenrückhaltebecken von der A 42 war so trocken wie die Wüste Gobi.


Ein wenig enttäuscht bin ich von der Essener Seite aus in den Nordsternpark gefahren. Und nochmal enttäuscht habe ich registriert, dass die Galloway-Rinder immer noch noch da waren. Ich dachte, dass sie spätestens nach dem Rock-Hard-Festival wieder auf ihrer Weide sein würden. Wahrscheinlich sind die Rinder schon gegessen worden und jetzt muss der Ziegenmichl neue kaufen. Ich habe mich so an den Anblick der Rinder gewöhnt, dass ich sie richtig vermisse.
Über Heßler bin ich raus aus dem Nordsternpark und über die Uferstraße zur Schleuse. Ich hätte auch am Kanalufer langfahren können. Aber gerade dieses Stück ist voller Schlaglöcher, heute zusätzlich noch mit Regenwasser gefüllt. Ich werde das mir und meinem Fahrrad nicht antun.
An der Schleuse bin ich rauf zum Joshua-Tree-Felsen. Ich wollte wissen, ob die Musik im Felsen wieder läuft. Oben angekommen habe ich Fahrradhelm und Regenkapuze abgenommen, mein Ohr an den Felsen gehalten und gelauscht. Ich habe nichts gehört. Aber nachdem ich ein paar Meter das gleiche nochmal versucht habe, hörte ich die Musik. Es kommt also darauf an, wo man sein Ohr an dem Felsen anlegt. Je näher man der Tür kommt, desto besser ist die Musik zu hören. Die Tür ist natürlich getarnt. Jedenfalls glaubt die Tür, sie wäre getarnt. Ich habe sie sofort auf der Rückseite erkannt.


Und weiter geht es im Nieselregen zu den Sutumer Brücken und dann auf den Emscherweg Richtung Hugohafen. Am Hugohafen hängen für mich persönlich Kindheitserinnerungen. Es war damals verbotenes Terrain. Aber das Springen von der Kaimauer war für uns Blagen damals eine Alternative zur Brückenspringerei. Hier am Hugohafen haben wir die Sommerferien verbracht, wenn gutes Wetter war. Und hier habe ich auch schwimmen gelernt. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass man irgendwann mal auf dieser Kanalseite von den Sutumer Brücken bis zur Uechtingstraße radeln kann.


Vom Hugohafen aus bin ich rüber zur Schalke Arena und dann über die Ekhofstraße wieder nach Hause. Als kleines Gimmick sozusagen hatte ich den Berg am Kärntener Ring, wo die restlichen Kalorien des Stück Kuchens zum Kaffee auf der Stecke blieben. Es war nur eine kleine Runde, aber immerhin 21 Kilometer. Brot und Brötchen sind trocken geblieben. Ich übrigens auch so halbwegs.

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