Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Mittwoch, 25. Mai 2016

Stadtradeln, "Tour de Ruhr"

Eigentlich wollte ich heute eine Pause einlegen. Heute morgen bin ich noch zum Einkaufen und nach dem Mittagessen wollte ich mir einen faulen Tag machen. Aber dann hat es mich doch wieder rausgetrieben. Um kurz vor 14 Uhr habe ich mir mein Fahrrad geschnappt und bin ohne Ziel in Richtung Essen gefahren. Am Bahnhof Altenessen bin ich einfach so auf den Bahnsteig und habe mir gedacht, der nächste Zug der kommt, der gehört mir. Um 14:35 Uhr lief dann der RE 3, die Eurobahn, in den Bahnhof ein. Der Zug fuhr bis Düsseldorf. Aber so weit wollte ich dann doch nicht. Außerdem war ich gestern schon auf dem Düsseldorfer Bahnhof gewesen. Ich beschloß deshalb bis nach Duisburg zu fahren und der Ruhr von der Mündung bis zu dem Punkt, wo ich keine Lust mehr hatte, zu folgen.



Vom Hauptbahnhof aus fiel es mir erstmal schwer, mich zu orientieren. So ungefähr wusste ich, wo jetzt der Rhein lag. Diese Richtung habe ich genommen. Heute ging alles glatt. Ich fuhr den Schildern nach Ruhrort und Neuenkamp nach und landete tatsächlich an der Ruhr. Ich gestehe ein, es war eher Zufall, dass alles so klappte.
Die Ruhr sah hier gar nicht aus wie die Ruhr sondern eher wie der Rhein-Herne-Kanal.


Vor ein paar Wochen war ich mit dem Fahrrad in Dinslaken an der Emschermündung gewesen. Das hatte mir um Längen besser gefallen als die Ruhrmündung. Ein wenig war ich schon enttäuscht. Ich hatte wie bei der Emscher erwartet, dass die Ruhr sich in einem kleinen Wasserfall in den Rhein ergießt. Nichts dergleichen war hier. Es war ein trister und langweiliger Zufluss.


Von der Mündung aus machte ich mich auf, der Ruhr zu folgen, wo weit wie ich komme. Erst als ich die Meidericher Ruhrschleuse erreichte, sah die Ruhr auch wie die Ruhr aus.


Die Wege, die danach folgten, waren fast durchweg asphaltiert und es machte Spaß, darauf zu radeln. Auch das Auge kam nicht zu kurz, weil man schon mal von der Ruhr weggeführt wurde, um dann auf solche Industriedenkmäler zu treffen wie das Aquarius in Mülheim.


Das nächste Highlight war der Mülheimer Wasserbahnhof. Hier waren jede Menge Menschen auf den Beinen, und das an einem stinknormalen Wochentag.


Und dann erfüllte sich auch noch ein lang gehegter Wunsch von mir, der aber in Vergessenheit geraten ist. So oft bin ich mit dem Lkw über die Ruhrtalbrücke der A 52 gefahren. Ebenso oft hatte ich mir vorgenommen, mal mit dem Fahrrad unterhalb der Brücke zu fahren. Es ist nie was draus geworden, bis auf heute. Von unten ist dieses Bauwerk der reinste Wahnsinn. Eine Autobahn hätte ich da oben nicht vermutet, wenn ich es nicht gewusst hätte. Die Brücke sah so eng aus, als ob nur zwei Fahrzeuge nebeneinander passen würden. Und die Brückenpfeiler sind so schlank...


Gut besucht war die Ruhr auch noch am Kettwiger Stausee. Ich kann mir vorstellen, dass hier am Wochenende die Post abgeht.


So langsam kam der Punkt, an dem ich keine Lust mehr hatte und nach Hause wollte. Ich nahm mir deshalb vor, am nächsten Bahnhof die S-Bahn zu nehmen. Hier an der Ruhr war nämlich die Strecke der S 6 von Essen Hbf. nach Köln-Nippes. Ich kenne sie alle, die S-Bahnen und die Regionalbahnen. In Essen-Werden bin ich dann runter vom Ruhrtalweg und habe den Bahnhof gleich gefunden. War ja auch nicht schwer, weil der gleich neben der Ruhrbrücke ist.
Mit der S-Bahn bin ich zum Hauptbahnhof gefahren und habe mir dadurch die Berge in Essen-Süd erspart. Vom Hauptbahnhof ging es dann fast nur noch bergab bis nach Horst. Heute war ich pünktlicher zu Hause und habe auch nur 74,78 km geschafft.

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