Mit dem Fahrrad unterwegs

Wer Lust hat, kann hier meine Touren nachlesen, die ich mit dem Fahrrad unternommen habe. Radfahren bedeutet für mich Spaß und keineswegs Schinderei. Deshalb beträgt meine Durchschnittsgeschwindigkeit nie mehr als 14 km/h. Wer also sogenannte Trails mit anspruchsvollen Steigungen und Hindernissen erwartet, der ist hier falsch. Hier ist hauptsächlich "Gegend" zu sehen, mit Texten versehen. Neben meinen Radtouren schreibe ich hier zusätzlich noch ein paar Dinge auf, die ich interessant finde, die mich bewegt haben oder die ganz einfach zu meinem Umfeld gehören. Viel Spaß beim lesen.
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Montag, 30. Mai 2016

Stadtradeln, "Naturgewalten und Schwarte nass"

An dieser Stelle möchte ich mich einmal öffentlich bei Frau Nahles bedanken, dass sie sich gesagt hat, wir müssen den Rainer so früh wie möglich in Rente schicken. Diese Danksagung ist jetzt keine Wertung sondern einfach nur Ausdruck meiner Freude. Was besseres hätte mir gar nicht passieren können. Dank dieses Umstandes kann ich auch so bekloppte Gedanken umsetzen wie z.B. bei diesem Sauwetter mal an die Emschermündung zu fahren. Eigentlich wollte ich wegen der vielen heftigen Regengüsse ja zu Hause bleiben. Aber was uns nicht umbringt macht uns hart.

Ich habe mich gegen 13 Uhr auf mein Fahrrad gesetzt und bin losgefahren Richtung Dinslaken. Ich war schon mal dort, deshalb habe ich heute keine Probleme gehabt, den kürzesten Weg zu finden. Ich bin nicht an der Emscher entlang gefahren. Das geht nicht, weil die Emscher in weiten Teilen keinen Radweg an ihrem Ufer hat und die Beschilderung auch nicht gerade optimal ist. Ich bin von Horst aus bis nach Bottop, dort durch die City durch bis Osterfeld und dann rechts abgezweigt Richtung Sterkrade. Es ging zu meiner Freude fast nur bergab. Daraus resultierte aber auch die Erkenntnis, den gleichen Weg zurück nicht zu nehmen. Da würde mir ja die Zunge aus dem Hals hängen.

In Sterkrade war noch Kirmes.


Ich bin dann noch durch Holten durch und stieß an der Grenze von Oberhausen-Holten und Dinslaken auf die Emscher. Ich kam genau hinter dem letzten Klärwerk vor der Mündung raus. Dass hier nicht mehr geklärt werden kann, noch nicht mal grob, versteht sich von selbst. Die Emscher schleppte alles mögliche mit sich.


Die Emschermündung ist im Stadtteil Eppinghoven. Ich musste also noch ein paar Kilometer am Ufer lang fahren. Auf der letzten Brücke habe ich mal ein Foto von der Emscher geschossen, wo man von weitem schon das Wehr sieht. Zum Vergleich stelle ich ein weiteres Foto von der gleichen Stelle ein, das ich vor ein paar Wochen gemacht hatte.



Natürlich bin ich dann gleich zum Wehr geradelt. Man hörte schon weitem das Tosen des Wassers, welches sich in den Rhein ergießt. Genau das hatte ich bei der Ruhrmündung vermisst. Da war es quasi langweilig und wäre es auch geblieben, wenn die Ruhr Hochwasser geführt hätte. Aber hier an der Emschermündung ist immer ein grandioses Schauspiel, egal ob Hochwasser oder nicht. Normal ist nur das Wasser der Emscher viel sauberer als jetzt. Aber natürlich spielt das heute keine Rolle. Hier mal ein Video, welches ich heute gemacht habe. Der Sound des Wassers ist gewaltig, wie die Wassermassen auch.


Und hier noch ein paar Fotos.



Bis hierhin hatte ich nicht nur passables sondern auch gutes Wetter. Zeitweise schien die Sonne. Also bin ich nicht nach Hause sondern weiter gefahren. Zuerst hatte ich den Gedanken, den Bruder vom Herkules in Duisburg Ruhrort zu besuchen, wenn ich schon mal da bin. Ich meine den Poseidon vom Lüpertz. Aber dann entschied ich mich doch, weiter Richtung Wesel zu fahren. Die Gegend ist besser. Und ich wollte auch mal sehen, was denn an Götterswickerhamm so tolles ist. Meine Tante schwärmt für diesen Ort. Ich bin dann durch diesen Ort gefahren und habe nichts großartiges gefunden, was ein Bild wert gewesen wäre. Da war nur eine schon in die Jahre gekommene Rheinpromenade und ein ebenso in die Jahre gekommener Biergarten. Der war allerdings verwaist.
Ich bin dann weiter gefahren und kurz vor Spellen hat es mich erwischt. Ich hatte meine Regenjacke und meine Regenhose bereits bei den ersten Tropfen angezogen, die vom Himmel fielen. Am Horizont sah es nämlich nicht gut aus. Und dann hat es wie aus Eimern geschüttet. Als es dann anfing zu donnern, habe ich eine Bushaltestelle mit Unterstand aufgesucht.


Es hörte dann auch schnell wieder auf. Aber trauen konnte man dem Frieden nicht. Die Regenklamotten habe ich angelassen. Das war auch gut so. Es erwischte mich noch ein paarmal. Natürlich habe ich deswegen auch schon den Rückweg angetreten. Ich hatte allerdings den Ehrgeiz, diesmal nicht mit dem Zug nach Hause zu fahren. Ich bin tatsächlich über die Landstraße gefahren und habe im Regen gesungen "I´m singing in the rain". Es machte irgendwie sogar Spaß, wenn man die richtigen Klamotten anhatte. Nur leider hatte ich die falschen Schuhe. Die waren nach kurzer Zeit völlig durchnässt. Machte aber nichts. Es war ja warm und die Schuhe knatschten nur, wenn man damit auftritt. Beim Radfahren gaben sie keinen Laut.
Ich bin über Duisburg-Walsum gefahren, aber diesmal nicht in Richtung Marxloh weiter. Stattdessen habe ich die HOAG-Trasse benutzt bis zum Oberhausener Niederrhein-Stadion.


Danach bin ich weiter am Kanal und an der Emscher langgefahren. Das Wetter wurde auch wieder besser und ich konnte die Regensachen wieder ausziehen. Ich habe darunter ganz schön geschwitzt. Der Pegelstand der Emscher hatte die Tendenz zu fallen. Man sah es ganz deutlich an den Ufergräsern, die jetzt zum Vorschein kamen. In Bottrop im Berne-Park sah man auch deutlich, wie die Berne, die hier in die Emscher mündet, fast am Überlaufen gewesen ist.


Danach war es eigentlich nur noch ein Katzensprung nach Hause. Allerdings war der Ausklang dieser Tour dann nicht so schön. Wie heute morgen überraschte mich ein dicker Gewitterschauer. Ich hatte mir zwar schnell die Regenjacke angezogen, hielt die Regenhose aber nicht für nötig. Waren ja nur noch ein paar Meter. Meine Hose konnte ich hinterher auswringen.

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